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- 2. Republik (1970 - 1994) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 27.10.2013
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Einführung Die Ausgaben der 70er Jahre Die Ära Kreisky Die Ausgaben der 80er Jahre Die Zeit unter Sinowatz und Vranitzky Die Ausgaben bis 1994 nach unten

Einführung

2rep_1365chorfest.jpgIm Jahre 1970 begann in Österreich eine neue Ära, da mit Bruno Kreisky ein Sozialdemokrat Bundeskanzler wurde. Von 1970 bis 1994 erschienen 825 Briefmarken, die besonders durch ihre hervorragende graphische Gestaltung und Druckqualität bestechen und deshalb weltweit geschätzt werden. 1995 trat Österreich der Europäischen Union bei und bestimmt die Politik dieser großen Wirtschafts- und Wertegemeinschaft maßgeblich mit, weshalb diese Periode in einem eigenen Kapitel beschrieben wird.

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Die Ausgaben der 70er Jahre

2rep_1220schoeffel.jpg2rep_1321hofbauer.jpgMit der Ausgabe vom 6. Februar 1970 anläßlich des 60. Todestages von Josef Schöffel setzte Österreich auch in den 70er Jahren die Tradition fort, bedeutende Persönlichkeiten auf Briefmarken zu ehren, wie auch die Marke vom 13. März zum 150. Todestag K. M. Hofbauers zeigt. Am 27. April wurden "35 Jahre Republik" und am 2. Oktober der 50. Jahrestag der "Kärnter Volkabstimmung" gefeiert. Mit den Marken "Europäisches Naturschutzjahr" und "Wandern und Bergsteigen" kam auch die Natur zu ihrem Recht. Außerdem wurden am 22. Juni und am 2. Oktober je eine Serie "Alte Uhren" und am 3. Juli und 11. September je eine Serie "Operetten" emissiert. Das Ausgabejahr 1970 endete mit einer Marke zum 200. Geburtstag "Ludwig van Beethoven".

2rep_1354verkehr.jpg1971 erschien am 18. Februar eine Marke zum Thema "Verkehrssicherheit". Der Kunst waren die Ausgaben vom 22. März "Plastiken" und vom 6. Mai "Gemälde" gewidmet. Am 23. August feierte man "700 Jahre Stadt Kitzbühl" und am 15. Oktober "25 Jahre Verstaatlichte Unternehmen". Für 1972 sind die Serien "Schöne Brunnen", "25 Jahre Verstaatlichte Elektrowirtschaft" und "Fahrzeuge aus der Wagenburg" zu nennen. Nach 29 Jahren erschien die zweite Blocksausgabe anläßlich "400 Jahre Spanische Reitschule".

2rep_1411drogen.jpg2rep_1413luftfahrt.jpgEinem ernsten Thema, dem "Drogenmißbrauch" war die Marke vom 26. Januar 1973 gewidmet. Am 14. Mai feierte man das "Luftfahrt-Jubiläum", am 30. August "100 Jahre Entdeckung Franz-Josef-Land", am 4. September "100 Jahre Meteorologische Zusammenarbeit", am 28. September "100 Jahre Trabrennverein" und am 2. Oktober "50 Jahre INTERPOL". In diesem Jahr erschienen auch die ersten Marken "Schönes Österreich" der vielleicht schönsten Dauermarkenserie, die weltweit in den 70er Jahren emissiert wurde.

2rep_1458jonas.jpgIm Jahre 1974 verstarb der Bundespräsident Franz Jonas. Feierliche Anlässe für Markenemissionen waren "50 Jahre Radio Austria", "750 Jahre Judenburg", "125 Jahre Gendarmerie", "50 Jahre Österreichischer Rundfunk" und "100 Jahre Weltpostverein". Einem ernsten Thema war die Marke "Sicherheitsgurt" vom 1. April 1975 gewidmet, ansonsten stand das Jahr ganz im Zeichen der "Winterolympiade" in Innsbruck, zu der am 14. März und 14. November jeweils eine Serie mit vier Marken erschien, "30 Jahre 2. Republik" und "125 Jahre Österreichische Briefmarken".

2rep_1511kaernten.jpg2rep_1532unido.jpgIm Jahre 1976 gab es gleich zwei Blockausgaben: am 8. April "200 Jahre Burgtheater" und am 25. Oktober "1.000 Jahre Österreich". Außerdem zu erwähnen sind die Ereignisse "1.000 Jahre Kärnten" und "10 Jahre UNIDO", womit wieder einmal den Vereinten Nationen eine Sondermarke gewidmet wurde. Gleich zwei neue Serien gab es 1977: am 22. April "25 Jahre Wiedereröffnung des Stephandomes" und am 17. November "140 Jahre Eisenbahn". Auch die "Handball-" und "Kanu-Weltmeisterschaft" sowie "20 Jahre IAEA" und "350 Jahre Schwanenstadt" waren eine Sondermarke Wert.

2rep_1567ubahn.jpgIm Jahre 1978 erschien eine Marke "Wiener U-Bahn", "KSZE-Konferenz" und zum "Jahr des Kindes", ansonsten stand das Jahr ganz im Zeichen der Stadtjubiläen "700 Jahre Stadt Gmunden", "1.100 Jahre Villach" und "850 Jahre Stadt Graz". Wichtige Ausgaben von 1979 waren die Serie "150 Jahre Donau-Dampfschiff-Fahrts-Gesellschaft", "700 Jahre Dom in Wiener Neustadt", "200 Jahre Innviertel", "UNO-Konferenz über Wissenschaft und Technik", "Eröffnung Donaupark Wien", "175 Jahre Staatsdruckerei", "Energiesparen" und auch die "WIPA 1981" warf schon ihre Schatten voraus.

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Die Ära Kreisky

- Die Jahre der Reformen -

2rep_1409telefonnetz.jpg1970 gewann erstmals die SPÖ unter Bruno Kreisky die Wahlen und 1971 (nach einem Jahr Minderheitenregierung mit Duldung der FPÖ) sogar die absolute Mehrheit. Bei den Nationalratswahlen 1970 erhielt sie sieben Mandate hinzu und kam insgesamt auf 81 Sitze, wohingegen ÖVP nur auf 79 und FPÖ gerade auf fünf Sitze kam. Die lokalen Wahlen bestätigten den Trend, worauf man Neuwahlen ausschrieb. Erstmals standen erstmals statt 165 Mandate 183 zur Verfügung, von denen die SPÖ 93 errang, die ÖVP 80 und die FPÖ 10. Die SPÖ konnte ihre absolute Mehrheit bis 1983 verteidigen und bei folgenden Wahlen ihre Sitzzahl sogar noch ausbauen.

2rep_1575gotik.jpgZu Beginn der dreizehnjährigen Alleinherrschaft der SPÖ gab es eine anhaltende Hochkonjunktur und die SPÖ konnte viele Reformen einleiten. Treibende Kraft bei der Reform der Justiz war Justizminister Christian Broda, der ein neues Strafrecht und ein frauenfreundliches Familien- und Scheidungsrecht einführte. Homosexualität war kein Strafbestand mehr, Pornographie wurde toleriert. Bei den Mieten wurde die "Ablöse" (Zahlung einer Summe von Schwarzgeld für Wohnungen) verboten. Bei Schule und Unterricht war eine Zweidrittelmehrheit notwendig, so daß man sich mit der ÖVP absprach. Eine Gesamtschule und die Idee der Ganztagsschule konnten nicht realisiert werden. Der Wehrdienst beim Bundesheer wurde verkürzt und als Alternative ein Zivildienst eingeführt. Es gab Prämien für Eheschließungen und Kindergeburten, auch die Rentenbezüge wurden erhöht. Besonders positiv wurde die Verkürzung der Wochenarbeitzeit von 43 Stunden im Jahre 1970 auf 40 Stunden im Jahre 1975 von der Bevölkerung aufgenommen.

- Die Jahre der Krisen -

2rep_1492fall.jpgEinen ersten Rückschlag erfuhren die Reformen durch die Ölkrise in der Mitte der 70er Jahre, dennoch gelang es der Regierung, die Arbeitslosenzahlen niedrig zu halten, um die soziale und politische Stabilität nicht zu gefährden. Dies führte aber zu einer enormen Staatsverschuldung, die bis heute ein Problem für die Republik ist. Von 1960 stiegen die Schulden bis 1994 von 13,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf 54,7 Prozent an. Während der Ölkrise mußte auch das sog. "Pickerl" durch Minister Josef Staribacher eingeführt werden, das festlegte, an welchem Tag ein Auto nicht gefahren werden durfte. Außenpolitisch vertrat Kreisky eine stark antizionistische Haltung und nahm enge Beziehungen zu Yassir Arafat auf, da er einsah, daß der Nahost-Konflikt nicht ohne die Palästinenser gelöst werden konnte. Vom Internationalen Terrorismus war Österreich weniger betroffen als andere Staaten, wenn man einmal von dem Anschlag auf die OPEC im Jahre 1975 und dem Mord an einem Wiener Stadtrat im Jahre 1981 sowie einem Anschlag auf die jüdische Synagoge in Wien im Jahre 1985 absieht.

2rep_1547herzmanowsky.jpgIn der 2. Republik wurde der Bundespräsident immer von der SPÖ gestellt (Karl Renner, Theodor Körner, Adolf Schärf, Franz Jonas). Am 23. Juni 1974 wurde Rudolf Kirchschläger Bundespräsident und 1980 wiedergewählt. Er war zwar der Kandidat der SPÖ, aber ein Konservativer, weshalb bei den Wahlen 1980 die ÖVP auf einen eigenen Kandidaten verzichtete. Zur Zeit der Regierung Kreisky entstanden viele neue oppositionelle Gruppen, die meist lokal tätig wurden. In vielen Orten traten Bürgerinitiativen und Grüne Listen bei den Wahlen an und erzielten oft große Erfolge auf Kosten der beiden großen Volksparteien. Auch das Umweltbewußtsein änderte sich, da bei jedem Straßen- oder Kraftwerkneubau die Umweltschützer aktiv wurden. 1982 formierten sie sich als Vereinigte Grüne und Grünalternative.

2rep_1443bruckner.jpgIn der Minderheitenpolitik handelte die Regierung Kreisky äußerst unglücklich. Nachdem die Südtirol-Frage mit Italien in den 60er Jahren einvernehmlich gelöst worden war, verlief die Frage der Minderheiten im eigenen Land nicht so positiv. In den 70er Jahren sollten die Verpflichtungen aus dem Staatsvertrag des Jahres 1955 endlich umgesetzt werden. 1972 kam es nämlich zum sog. "Ortstafelstreit", als die Slowenen in Kärnten zweisprachige Schilder für 800 Orte forderten. Die SPÖ wollte allerdings nur 205 Schilder genehmigen und in vielen Orten wurden diese wegen gewaltsamer Proteste der deutschkärntner Organisationen nicht aufgestellt. Auf Grund einer Volkszählung im Jahre 1975 wurde ein Volksgruppengesetz und ein Ortstafelgesetz erlassen. Das Ergebnis war, daß es nur in 91 Gemeinden zweisprachige Ortstafeln geben sollte. Auch im Burgenland sind die Rechte der Minderheiten bis heute nicht voll umgesetzt.

2rep_1839albrechtsberger.jpgAb 1977 nahmen außerdem die wirtschaftlichen Schwierigkeiten besonders in der Schwer- und Textilindustrie immer mehr zu. Durch einen Rückgang der Bauwirtschaft wurden die Probleme auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich verschärft. Geschwächt wurde die SPÖ auch durch Skandale, wie z. B. 1980 beim Bau des neuen Allgemeinen Krankenhauses in Wien, als der designierte Nachfolger Kreiskys, Hannes Androsch in einen Interessenkonflikt zwischen seiner politischen und der beruflichen Tätigkeit in einer Steuerberatungskanzlei geriet.

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Die Ausgaben der 80er Jahre

2rep_1631baden.jpgDie erste Marke der 80er Jahre war dem Jubiläum "500 Jahre Stadt Baden" gewidmet. Weitere wichtige Ausgabeanlässe waren "100 Jahre Rotes Kreuz", "200. Todestag von Kaiserin Maria-Theresia", "25 Jahre Staatsvertrag", "1.000 Jahre Stadt Steyr", "500 Jahre Stadt Innsbruck", "750 Jahre Stadt Waidhofen", "25 Jahre Bundesheer" und eine weitere Marke "WIPA 1981". Am 20. Februar 1981 wurde anläßlich der "WIPA" der fünfte österreichische Block verausgabt. Ansonsten war es ein Jahr der Kongresse mit "Unichal-Kongreß" (11. Mai), "Weltkongreß des Pharmazie-Verbandes" (7. September), "Mathematik-Kongreß" (14. September) und "Byzantinistik-Kongreß" (5. Oktober).

2rep_1700kneippkongress.jpgFür 1982 sind die Ausgaben "800 Jahre St. Nikola", "Alpine Skiweltmeisterschaften", "100 Jahre ärztlicher Rettungsdienst", "25 Jahre Wasserrettung" und "Internationaler Kneipp-Kongreß" zu nennen. Ab diesem Jahr gab es außerdem jährlich eine Marke zum "Tag der Briefmarke" und mit dem Satz "Gefährdete Tiere" wurde an den Naturschutz erinnert. Die erste Marke des Jahres 1983 erschien am 12. Januar anläßlich "100 Jahre Postsparkasse", weitere wichtige Ausgabeanlässe waren "25 Jahre Austrian Airlines" (31. März), "100 Jahre Arbeitsinspektion" (8. April), "Landesausstellung 100 Jahre Oberösterreich" (28. April), "900 Jahre Stift Göttweig" (29. April), "800 Jahre Stadt Weitra" (20. Mai), "Weltkongreß für Psychiatrie" (11. Juli), "Internationaler Chemotherapie-Kongreß" (26. August), "Papstbesuch" (9. September) und Block 6 "300 Jahre Sieg über die Türken" (9. September).

2rep_1784blockheide.jpg2rep_1788neusiedlersee.jpgIm Jahre 1984 wurden die ersten Marken der vielleicht schönsten Dauermarkenserie "Stifte und Klöster in Österreich" emissiert. Wichtige Marken dieses Jahres waren "900 Jahre Stift Reichersberg" (25. April), "850 Jahre Vöcklabruck" (30. Mai), "100 Jahre Wildbachverbauung" (5. Juni) sowie die beiden Marken "Blockheide" und "Neusiedlersee", die dem Thema "Naturschönheiten" gewidmet sind. Sehr schön sind auch die Marken "100 Jahre Arlberg- / 75 Jahre Tauernbahn" (6. Juli), "200 Jahre Ballonfahrt" (6. Juli) und "Moderne Kunst" (12. Oktober).

2rep_1798unigraz.jpg2rep_1805bregenz.jpg1985 feierte man "400 Jahre Universität Graz" (4. Januar), es fand die "Nordische Ski-WM" (17. Januar) statt und Bregenz wurde 2.00 Jahre alt (15. Februar). Die schönste Marke war sicherlich "1.000 Jahre Böheimkirchen" (10. Mai) gewidmet, weitere Sondermarken gab es anläßlich "25 Jahre EFTA" (15. Mai), "200 Jahre Diozese St. Pötten" (15. Mai), "40 Jahre UNO" (26. Juni) und "50 Jahre Großglockner-Hochalpenstraße" (2. August), "1.200 Jahre Hofkirchen" (30. August), "1.000 Jahre Königstetten" (30. August), "25 Jahre Diozese Eisenstadt" (8. November) und außerdem den Block 7 "Jahr des Waldes".

2rep_1840korneuburg.jpgIm "Internationalen Jahr des Friedens" 1986 erschienen u. a. die Sondermarken "Einführung des Telefon-Digitalwählsystems", "850 Jahre Stadt Korneuburg", "30 Jahre Mitgliedschaft im Europarat", "Internationaler Wagner-Kongreß", "Internationale Konferenz für Orientteppiche" und die beiden Marken zum Thema "Naturschönheiten" mit den Motiven "Martinswand Zirl" und "Tschaukofall" sowie der Block 8 "KSZE-Konferenz Wien". Am 13. Februar 1987 wurden zwei sehr schöne Gemäldebriefmarken verausgabt, am 17. April eine Sondermarke zur "Eishockey-WM", am 28. April "Gleichberechtigung von Mann und Frau", "Fürstbischof Wolf Dietrich von Raitenau" (15. März), "1.100 Jahre Lustenau" (22. Mai) und am 5. Oktober die erste Marke einer neuen Sondermarkenserie "Arbeitswelt" mit dem Thema "Büro" sowie der neunte Block anläßlich "100 Jahre Eisenbahn" (5. Juni).

2rep_1936export.jpgIm Jahre 1988 gab es am 22. März zwei Sondermarken zum Thema "Lokalbahnen", am 6. Mai eine Marke "125 Jahre Internationales Rotes Kreuz", am 1. Juli "1.200 Jahre Brixiegg", am 23. September "1.200 Jahre Ansfelden" und am 18. Oktober eine Marke "Export", die zum einen die erste Hologramm-Marke von Österreich ist und zum anderen auch als Kleinbogen emissiert wurde. Zukünftig wurde es dann zur Tradition, jedes Jahr ein bis zwei Marken (meist war die Edition "Tag der Briefmarke" dabei) auch immer als Kleinbogen zu veröffentlichen.

1944melkIm letzten Jahre dieses Jahrzehnts erschienen am 17. März eine Marke "900 Jahre Stift Melk", "Segelflug-WM" (31. März), "700 Jahre Radstadt" (3. Mai), "100 Jahre Achenseebahn" (8. Juni) und "100 Jahre Sozialversicherung" (1. August).

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Die Zeit unter Sinowatz und Vranitzky

- Die Regierung Sinowatz -

2rep_1704haydn.jpgIm Jahr 1983 trat Kreisky zurück und man bezeichnet die Jahre seiner Regierung seither als Kreisky-Ära. Bruno Kreisky hatte seinen Rücktritt als Bundeskanzler und den Rückzug aus der Politik zuvor angekündigt, falls die SPÖ bei den Wahlen die absolute Mehrheit verlieren sollte. Die SPÖ errang 90, die ÖVP 81 und die FPÖ 12 Sitze im Nationalrat. Mittlerweile war Österreich nicht nur wohlhabend geworden, sondern hatte sich auch großes weltweites Ansehen errungen. Ab dem 24. Mai 1983 gab es eine SPÖ-FPÖ-Koalition unter Fred Sinowatz, der Vorsitzende der FPÖ war zu dieser Zeit Norbert Steger. Die FPÖ erhielt mit dem Vizekanzleramt, dem Ministerium für Handel, Landesverteidigung und Justiz insgesamt vier Posten im neuen Kabinett. Im Dezember 1984 besetzten Demonstranten bei Hainburg ein Kernkraftgelände, um den Bau des Werkes zu verhindern. In Freda Meissner-Blau fanden die Grünen eine politische Leitfigur. Im Jahre 1985 gab es zahlreiche Skandale und Krisen, wie z. B. um die verstaatlichte Industrie (ÖIAG) und die VOEST, die Waffenaffäre um die Firma Noricum und die Lucona-Affäre. Die Zeit an die Technik- und Fortschrittsgläubigkeit war endgültig vorbei und Skandale um die Minister Sekanina und Frischenschlager trugen auch nicht dazu bei, das Ansehen der Regierung Sinowatz zu stärken.

2rep_1806rekozettel.jpgNeben den politischen und wirtschaftlichen Affären wurde auch das internationale Ansehen Österreichs beschädigt, als Dr. Kurt Waldheim, der zweimal Generalsekretär der Vereinten Nationen (1971 bis 1981) war, am 9. Juni 1986 Bundespräsident wurde. Als seine angebliche NS-Vergangenheit zu Tage kam und man ihn - zu Unrecht - beschuldigte, auf dem Balkan Kriegsverbrechen begangen zu haben, unterstellte man Österreich eine undemokratische, "faschistoide" Gesinnung. Die USA verhängten sogar ein Einreiseverbot gegen ihn und auch wie andere Staaten gingen auf Distanz. Innenpolitisch änderte sich das Klima im Lande, als mit Jörg Haider ein Rechtspopulist an die Spitze der FPÖ gelangte. Somit war die FPÖ für die Sozialdemokraten nicht mehr koalitionsfähig.

- Die Regierung Vranitzky -

2rep_1866liszt.jpgAb dem 21. Januar 1987 gab es eine große Koalition von SPÖ und ÖVP unter dem Sozialdemokraten Franz Vranitzky, der ein politischer Quereinsteiger war. Das Wahlergebnis brachte für die SPÖ den Verlust von neun Mandaten, sie kam auf 81, die ÖVP auf 78, die FPÖ auf 16 Sitze im Nationalrat und die Grünen errangen acht Sitze. Der Einzug der Grünen, aber auch das Abschneiden der FPÖ waren die herausragenden Tatsachen dieser Wahl. Haider spielte sich in den nächsten Jahren gerne als der "Saubermann" der österreichischen Politik auf und machte die FPÖ zu einer Protestpartei.

2rep_2009gewerkschaft.jpgDie Große Koalition aus dem Jahre 1987 sollte bis 2000 Bestand haben. Aus der Verfilzung der beiden großen Parteien mit diversen staatlichen Organisationen und gesellschaftlichen Interessengruppen konnte die FPÖ immer wieder Nutzen ziehen. Unter Vranitzky kam es zunächst zu einem wirtschaftlichen Aufschwung mit Wirtschaftswachstum und Verringerung der Arbeitslosigkeit. Bankenzusammenschlüsse und ausländische Investitionen änderten aber die Rahmenbedingungen. Bei den Wahlen 1990 konnte die FPÖ ihre Abgeordnetensitze von 16 auf 34 im Nationalrat mehr als verdoppeln, die SPÖ erzielte 80, die ÖVP 60 und die Grünen neun Mandate.

2rep_2090sealsfeld.jpgEin innenpolitisches Streitthema jener Jahre war die Ausländerproblematik: zum Ende der 90er Jahre waren neun Prozent der Bevölkerung Ausländer, wovon vier Prozent aus Ex-Jugoslawien und ca. zwei Prozent aus der Türkei stammten. Neben den Balkanflüchtlingen strömten auch viele "Wirtschaftsflüchtlinge" ins Land. Durch ihr Treiben erreichte die FPÖ, daß die Regierung eine strikte Abweisungspolitik pflegte. Am 24. Mai 1992 wurde der ÖVP-Kandidat Thomas Klestil Bundespräsident und 1998 wiedergewählt; er löste den umstrittenen Amtsvorgänger Waldheim ab.

2rep_2135seitz.jpgIm Jahre 1993 initiierte die FPÖ ein Volksbegehren über die Ausländerpolitik. Die Grünen, die sehr ausländerfreundlich waren, konnten nur wenig Protestwähler auf ihre Seite ziehen, obwohl seit den 90er Jahren die Politik mehr ökologisch orientiert war, als jeweils zuvor in der Geschichte Österreichs. Im Jahre 1993 kam es zur Spaltung der FPÖ, als sechs Abgeordnete um Heide Schmidt das "Liberale Forum" gründeten, das bei den Wahlen 1994 erfolgreich war. Die Wahlen im Jahre 1994 führten zu drastischen Verlusten bei den beiden großen Volksparteien, denn es gab nun auf Grund der Sitzverteilung drei mittlere Parteien und zwei kleinere (SPÖ 65, ÖVP 52, FPÖ 42, Grüne 13 und LIF 11 Mandate). Dies hatte zur Folge, daß die Koalition aus SPÖ und ÖVP ihre Zweidrittelmehrheit im Parlament verlor, um Verfassungsänderungen vornehmen zu können. Schon ein Jahr später gab es erneute Wahlen, die die SPÖ gewann, während die FPÖ seitdem zurückging (SPÖ 71, ÖVP 53, FPÖ 40, LIF 10, Grüne 9 Sitze).

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Die Ausgaben bis 1994

2rep_1978postwege.jpgDas Jahr 1990 begann mit einer Gemeinschaftsausgabe von Belgien, Österreich, Berlin, Bundesrepublik Deutschland und Deutsche Demokratische Republik zum Thema "500 Jahre Europäische Postverbindungen". Weitere wichtige Ausgaben waren "500 Jahre Landeshauptstadt Linz", "1.200 Jahre Anthering", "100 Jahre Tag der Arbeit", "700 Jahre Stadt Hardegg" und "150 Jahre moderner Schiffsbau". 1991 gab es gleich mehrere Sondermarkenserien: drei Marken "Bildende Kunst" (8. Februar), zwei Marken "100 Jahre Museen" (24. Mai) und die ersten drei Marken der Serie "Volksbrauchtum". Außerdem erschienen Block 10 "200. Todestag W. A. Mozart" und die Sondermarken "80. Geburtstag Bruno Kreisky", "500 Jahre Stadt Grein", "1.200 Jahre Stadt Tulln" und die "Ruder-WM" war das Sportereignis des Jahres 1991.

2rep_2050rodel_wm.jpgDie sportlichen Höhepunkte des Jahres 1992 waren die "Olympiade" und die "Ruder-WM". Die beiden schönsten Ausgaben erschienen im März: eine Sondermarkenserie "Naturwissenschaftler" und Block 11 "Wiener Philharmoniker". Erwähnenswert sind allerdings auch die Marken "40 Jahre Stahl", "100 Jahre Rheinregulierung Österreich - Schweiz", "Alpenschutz" und "Flutung des Marchfeldkanals".




2092austropop2rep_2106austropop.jpgMit den beiden Marken vom 29. März und 3. September im Jahre 1993 zum Thema "Austropop" bewies Österreich, daß auch ein Land mit eher "klassischen" Motiven zu einem modernen Thema und Design fähig ist. Weitere interessante Emissionen waren "Wilder Kaiser" (19. Februar) aus der Serie "Naturschönheiten", "Behinderten-Olympiade" (19. März), "Euregio Bodensee" (5. Mai), "UN-Weltkonfererenz für Menschenrechte" (11. Juni), "Europarat-Gipfel in Wien" (8. Oktober) und "75 Jahre Republik" (12. November). In diesem Jahr wurden auch die ersten drei Werte der zehnteiligen Dauermarkenserie "Kunstschätze" emissiert.

2rep_2119wienermuenze.jpgIm Jahr der Winterolympiade in Lillehammer 1994 feierte man "500 Jahre Münzstätte Wien" (18. Februar) und "800 Jahre Wiener Neustadt" (18. März). Am 17. Juni erschienen zwei Werte zum Thema "Eisenbahnen" und am 9. September eine Marke "Volksgruppenminderheiten" sowie am 7. Oktober "175 Jahre Sparkasse in Österreich".

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