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- Oskar II. (1872-1907) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 22.11.2008
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Einführung Die Entstehung der Gewerkschaften in Schweden Die Ausgaben unter Oskar II. Das Ende der Union mit Norwegen nach unten

Einführung

Zur Regierungszeit Oskars II. (1872-1907) wurden 28 Briefmarken verausgabt. 1895 erschien mit der Nr. 28 auch erstmalig in Schweden eine Marke, die das Porträt des schwedischen Königs zeigt. Vorher prägten Ziffern bzw. das Kronen- und Löwenmotiv die Ausgaben. Auffällig ist auch, daß es - bis auf wenige Ausnahmen - bei den Briefmarken kaum noch Farbvarianten gab.

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Die Entstehung der Gewerkschaften in Schweden

se_nr28oskar.jpgAuch in Schweden gab es in der Mitte des 19. Jahrhunderts vereinzelt Arbeitervereinigungen mit stark revolutionärer Gesinnung. Allerdings bildete sich, angeregt durch die deutsche Schultze-Delitzsche Genossenschaftsbewegung ab den 60er Jahren eine neue Arbeitervereinigung, die versuchte, die Gegensätze zwischen Unternehmern und Arbeitern zu überbrücken. Allerdings führte der Ausbruch einer langen Wirtschaftskrise zu spontanen Streiks und so vertiefte sich die Kluft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Weil die Streikenden fast alle Auseinandersetzungen verloren, setzte sich die Erkenntnis durch, daß nur durch die Gründung von Gewerkschaften bessere Arbeits- und Lohnbedingungen zu erzielen wären, wobei eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Unternehmern angestrebt wurde.

Dies wurde auch im ersten Gewerkschaftsprogramm von 1882 festgeschrieben, das 1881 von den Delegierten verabschiedet worden war: "die Gewerkschaften suchen immer den Weg friedlicher Übereinkommen und widersetzen sich jeder Anwendung von Gewalt". Im Falle eines Streiks wollte man auf jeden Fall die öffentliche Ordnung nicht gefährden. Allerdings gab es auch Gegenstimmen, die für politische Organe waren. Besonders der Schneider August Palm, der lange in Dänemark und Deutschland, wo er auch in die Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei eingetreten war, glaubte, daß nur eine sozialistische Bewegung die Ziele der Arbeiter durchsetzen konnte. 1881 war er deshalb nach Schweden zurückgekehrt. Zunächst organisierte er mit einigen Gleichgesinnten sozialdemokratische Arbeiterklubs. Weil auf Grund des in Schweden herrschenden Wahlrechts kaum eine politische Betätigung für die Sozialdemokraten möglich war, versuchten sie, die Gewerkschaftsbewegung für den sozialistischen Kampf zu gewinnen.

se_nr37zifferkrone.jpgEs gelang, neue Gewerkschaftsvereine zu gründen, die auf sozialdemokratischen Ideen fußten. Schon 1883 verabschiedeten acht Stockholmer Gewerkschaften ein neues Kampfprogramm, das eine Sozialgesetzgebung, die umfassende Reform des Wahlrechts, des Bildungswesens und der Steuer- und Strafgesetzgebung vorsah. Die liberalen Mitglieder schieden aber schon bald aus der Leitung der Stockholmer Zentrale aus, weil es ihnen zu radikal erschien und inzwischen viele Gewerkschafter freundschaftliche Verbindungen mit den Unternehmern ablehnten. Die radikalen Agitatoren waren zunächst nur in Südschweden erfolgreich, aber nach und nach politisierte sich die Gewerkschaftsvereinigung im ganzen Land unter sozialdemokratischer Führung. 1887 entstand mit dem Typographenverband die erste gesamtschwedische Gewerkschaft und im Sommer 1888 vereinigten sich die lokalen Organisationen der Metallarbeiter in Stockholm Gävles und Malmö zum Eisen- und Metallarbeiterverband. Ende des Jahres gab es schon fünf Landesverbände mit 2.488 Mitglieder.

Im April 1889 entstand in Stockholm die Sozialdemokratische Arbeiterpartei. Der Intellektuelle Hjalmar Branting setzte zunächst große Teile des Gothaer Programms der deutschen Sozialdemokraten durch, allerdings bejahte er auch den revolutionären Kampf. Der Passus daß sich die Partei "in ihrer Tätigkeit, die Arbeiterklasse für die Eroberung der politischen Macht zu organisieren, allein der Mittel bedienen, die in Übereinstimmung mit dem natürlichen Rechtsempfinden des Volkes stehen", zeigt aber bereits damals eine deutliche Ablehnung radikaler Umsturzversuche.

Im Jahre 1899 waren 97,4 Prozent der Mitglieder der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei auch Gewerkschaftsmitglieder. Partei und Gewerkschaft stimmten darüber überein, daß Massenstreik ein politisches Kampfmittel sein sollte, wobei es aber weniger um die "Diktatur des Proletariats" als um die Erringung des allgemeinen Wahlrechts ging. Zwischen 1895 und 1905 waren 243 von 490 Streiks erfolgreich für die Arbeiterschaft und in den Tarifverträgen konnten die Streikenden Zugeständnisse der Arbeitgeber erreichen. Die Unternehmer konnten sich andererseits auf gesetzlichem Werge dahingehend durchsetzen, daß das sog. Akarpsgesetz Streikbrecher vor Übergriffen der Streikwilligen schützte und eine zweijährige Strafarbeit bei Zuwiderhandlungen durch die Streikenden vorsah

se_nr41oskar.jpgEs gab auch liberale Politiker, die mit der schwedischen Sozialdemokratie sympathisierten, da sie so hofften, eine Radikalisierung verhindern zu können. Sie befürworteten deshalb auch das allgemeine Wahlrecht und eine Einbindung der Sozialdemokraten in die Arbeit des Reichstags. Eine Änderung des Wahlrechts wurde im Mai 1902 diskutiert, die Sozialdemokraten und Gewerkschaften riefen zum Generalstreik auf, um ihren Forderung Druck zu verschaffen. An dem Streik beteiligten sich 120.000 Arbeiter, der Reichstag lehnte aber mit großer Mehrheit eine Änderung der Wahlgesetze ab. Die Wählerschicht hätte sich in Ganz Schweden aber nur um ca. 45.000 Stimmen erhöht, zumal in den größeren Städten wie Stockholm, Göteborg und Malmö trotz einer wachsenden Bevölkerung kaum Gewinne zugunsten der Arbeiterschaft erreicht worden wären. Die Regierung, die den Vorschlag zur Gesetzesänderung eingebracht hatte, trat zurück, was allgemein als Erfolg des Generalstreik gesehen wurde. Die Mitgliederzahl der Gewerkschaften wuchs zwischen 1902 und 1905 auf 87.000 und in den Landesorganisationen bis 1907 sogar auf 186.000.

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Die Ausgaben unter Oskar II.

se_nr54postamt.jpgObwohl ab 1875 als neue Währung 1 Krone = 100 Öre galt, erschien erst am 20. März 1878 eine Marke zu 1 Krone mit dem Motiv "Krone im Kreis", bei der der FACIT-Special mehrere Farbvarianten, aber auch Abarten unterscheidet. Die Marke vom 1. Januar 1885 zu 10 Öre zeigte erstmals auf einer schwedischen Marke das Porträt des Königs. Die neun Werte der Freimarkenserie von 1886 griffen auf das alte Motiv "Ziffern und Krone" von 1872 zurück, allerdings war rückseitig ein blaues Posthorn aufgedruckt. Die Ausgabe vom 1. Oktober 1889 war eher ein Provisorium, da die Michel-Nr. 21B und 23B von 1872 mit einem blauen Aufdruck des schwedischen Wappens und des neuen Wertes zu 10 Öre versehen wurden. Ab dem 25. März 1891 gab es neun weitere Werte mit dem Porträt des Königs, die stark an die erste derartige Marke von 1885 erinnerten. Als letzte Ausgabe des 19. Jahrhunderts sind die vier Freimarken in Ziffernzeichnung vom 29. Mai 1892 zu nennen, bei der es ebenfalls eine Fülle von Farbvarianten gibt. Die erste Marke des 20. Jahrhunderts war zugleich die letzte Ausgabe unter König Oskar II. und die erste schwedische Marke, die mit dem Hauptpostamt in Stockholm ein Gebäude zeigt.

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Das Ende der Union mit Norwegen

Im Frieden von Kiel hatte Dänemark im Januar 1814 Norwegen im Tausch gegen Pommern an Schweden abgetreten und die Königreiche Norwegen und Schweden wurden seitdem in Personalunion vom schwedischen König regiert. Norwegische Bestrebungen nach mehr Unabhängigkeit wurden in Schweden abgelehnt, wie auch König Oskar II. 1893 einem Beschluß des Stortings über ein eigenes norwegisches Konsularwesen im Ausland eine Absage erteilte. Die Norweger schränkten daraufhin ihre Zahlung in die schwedische Hofkasse und die Kasse des schwedischen Außenministeriums stark ein. Im Sommer 1895 gaben die Norweger auf Grund ihrer militärischen Unterlegenheit nach, was besonders die Konservativen dazu bewog, für mehr Druck auf das Storting zu plädieren. Es kamen sogar Forderungen nach einem gemeinsamen Reichstag auf. Im Gegenzug wollten die norwegischen Politiker ihrerseits aber wieder ein eigenes Konsularwesen und eine norwegische Flagge ohne das Unionssymbol. Oskar II. entsprach 1899 diesem Wunsch und nur noch die schwedische Handelsflagge zeigte fortan das Unionssymbol.

se_nr49oskar.jpgBeunruhigt durch norwegische Rüstungen und eine wachsende Angst vor dem russischen Zarenreich führten dazu, daß in Schweden die allgemeine Wehrpflicht eingeführt wurde. Seit 1893 gab es im schwedischen Generalstab zudem einen Aufmarschplan gegen Norwegen, das immer unverhohlener nach Unabhängigkeit strebte. Die Zustimmung Schwedens, ein gemeinsames Außenministerium mit einem Norweger an der Spitze zu bilden und ein norwegischen eigenes Konsularwesen zu erörtern, wurde in Kristiana abgelehnt und eine Einführung eigener Konsulate ab 1906 beschlossen. Als Oskar II. die Unterschrift unter diesen Beschluß verweigerte, trat die norwegische Regierung geschlossen zurück. Am 7. Juni 1905 verkündete das Storting, das Königtum sei in Norwegen bedeutungslos geworden. Dei Stockholmer Politiker und Militärs waren über die streitsüchtigen Norweger dermaßen verärgert, daß sie für eine Auflösung der Union eintraten. Trotzdem drohte man und verwarf die Entscheidung des Stortings als Rechtsbruch. Für Gegenmaßnahmen wurden auf einem außerordentlichen Reichstag 100 Millionen Kronen für Gegenmaßnahmen bewilligt, um die Norweger zu beeindrucken. Die Union scheiterte am Versuch der Schweden, die Norweger zu dominieren, und aber auch am wachsenden Selbstbewußtsein der Norweger. Die schwedische Politik wurde seit 1905 zunehmend von der Lösung innerer Probleme bestimmt und der schwedische Eigenweg half - wie sich nach dem 1. Weltkrieg zeigte - von blutigen Umsturzversuchen verschont zu bleiben, wie es diese 1917 und 1918 in anderen europäischen Staaten gab.

Oskar II. war von der am 26. Oktober 1905 in Karlsbad getroffenen Konvention stark betroffen, da er immer gehofft hatte, ein Zusammenwachsen beider Staaten zu einer skandinavischen Union zu erreichen. Er warf den Norwegen Undankbarkeit vor, konnte die Auflösung der Personalunion trotz leidenschaftlicher Appelle aber nicht verhindern. Bei der Volksabstimmung im Sommer 1905 waren nur 164 Stimmen für eine Fortsetzung der Union, aber 368.200 Stimmen dagegen.

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