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- Über Norwegen -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 20.11.2008
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pfeil_weiss_rechts.gif   Einführung
pfeil_weiss_rechts.gif  Über Norwegen
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   Staat und Recht
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   Bevölkerung, etc.
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   Geschichte
pfeil_weiss_rechts.gif   Oskar I. (1844-1859)
pfeil_weiss_rechts.gif   Karl IV. (1859-1872)
pfeil_weiss_rechts.gif   Oskar II. (1872-1905)
pfeil_weiss_rechts.gif   Haakon VII. (1905-1957)
pfeil_weiss_rechts.gif   Olav V. (1957-1991)
pfeil_weiss_rechts.gif   Harald V. (1991-20??)
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Einführung Statistische Angaben Landkarte Wappen Staat und Recht Geographie und Klima Bevölkerung, Religion und Bildung Wirtschaft und Verkehr Geschichte nach unten

Einführung

Die erste Marke in Norwegen erschien am 1. Januar 1855 und war ziemlich unspektakulär. Bis heute erschienen über 1.500 Briefmarken und die Marken dieses Sammelgebietes zeichnen sich besonders durch ihre sorgfältige graphische Gestaltung aus. Im Jahre 2005 wird das Ereignis "150 Jahre norwegische Briefmarken" zu feiern sein.

Die vorliegende Dokumentation will auf unterhaltsame Weise den Leser über dieses skandinavische Land und seine Geschichte informieren, ihn aber auch für die Briefmarken, die - gerade wegen ihrer modernen Gestaltung - eine ideale Ergänzung zu den Sammelgebieten Deutschland, Österreich und Schweiz sein können, begeistern.

Da die Geschichte von Monarchien sich oft an den Regenten ausrichtet, wurde als Zeitrahmen bewußt eine Einteilung nach den norwegische Königen gewählt: zumal die Briefmarken- und auch Münzeditionen oft von den Porträts der Herrscher bestimmt werden. In Norwegen erschien jeweils immer dann eine neue Dauermarkenserie, wenn es ein neues Staatsoberhaupt gab.

Abgerundet wird die vorliegende Dokumentation durch ein eigenes Kapitel über die Portomarken, Automatenmarken und sonstige Markeneditionen.

no_323.jpgIn "Die ganze Welt der Philatelie" der Fa. Hermann E. Sieger GmbH heißt es über Norwegen:

"Norwegen, das Land der Mitternachtssonne mit dem Nordkap als nördlichster Punkt Europas, ist das Ziel zahlreicher Ferienreisen. Mit seinen vielen Fjorden und steilen Bergen hat die Heimat der Wikinger ihren ganz besonderen Reiz. Solide, zurückhaltend und faszinierend wie das Land selbst sind auch seine Briefmarken. Dort gibt es noch kein langweiliges Euro-Allerlei, die Briefmarken erscheinen - und das ist in Europa selten geworden - nicht nur mit eigenständiger Markengrafik, sondern auch in eigener Währung. Als Sammelgebiet, trotz der etwa höheren Kosten, empfehlenswert".

Der Monatsaufwand wird mit ca. 7,20 Euro angegeben und dem Sammelgebiet insgesamt wird die Note "2" zugewiesen.

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Statistische Angaben

no_324.jpgDas "Königreich Norwegen" (Norge, amtlich norwegisch Kongeriket Norge, deutsch Königreich Norwegen), Staat in Nordeuropa, grenzt im Süden an die Nordsee (einschließlich Skagerrak), im Westen an das Europäische Nordmeer (vor der mittelnorwegischen Küste als Norwegensee bezeichnet), im Norden an die Barentssee, Landgrenzen bestehen mit Rußland, Finnland, Schweden. Zu Norwegen gehören ferner Svalbard (Spitzbergen), die Bäreninsel (Bjørnøya), Bouvetøy und Jan Mayen, Außenbesitzungen sind Bouvetinsel und Peter-I.-Insel, in der Antarktis beansprucht Norwegen Königin-Maud-Land.

Fläche: 323.758 qkm
Einwohner: (1999) 4,442 Mio.
Hauptstadt: Oslo
Verwaltungsgliederung: 19 Provinzen (Fylker)
Staatsform: konstitutionelle Erbmonarchie
Amtssprache: Norwegisch
Nationalfeiertag: 17.5.
Währung: 1Norwegische Krone (nkr) = 100 Öre (O)
Zeitzone: MEZ (Mitteleuropäische Zeit)

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Landkarte von Norwegen

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Wappen von Norwegen

Das norwegische Staatswappen geht auf das Wappen des Geschlechts der Sverker zurück und ist seit Mitte des 13. Jahrhunderts urkundlich belegt. Es zeigte einen goldenen Löwen im roten Schild. 1280 ergänzte König Erik Magnusson das Wappen durch das Kriegsbeil. Bis 1844 hatte das Beil einen krummen Stiel. Das Wappen ist bis heute nur in seiner Form und Darstellung verändert worden.

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Staat und Recht

Nach der Verfassung von 1814, die allerdings seitdem mehrfach geändert wurde, ist Norwegen eine konstitutionelle Erbmonarchie. Staatsoberhaupt, Oberbefehlshaber der Streitkräfte und formal oberster Inhaber der Exekutive ist der König, wobei seit 1990 männliche und weibliche Thronfolge möglich ist. Die eigentliche vollziehende Gewalt wird jedoch vom Staatsrat (Regierung) unter Vorsitz des Ministerpräsidenten ausgeübt. Das Kabinett wird vom Monarchen ernannt und ist dem Parlament verantwortlich. Die Legislative liegt beim Einkammerparlament (Storting; 165 Abgeordnete, auf 4 Jahre gewählt). Die Gesetzgebung erfolgt in zwei Instanzen: Im "Odelsting" (drei Viertel der Abgeordneten) werden die Gesetze eingebracht, zur Verabschiedung werden sie dem "Lagting" (ein Viertel aller Abgeordneten) zugeleitet. Der vom Parlament ernannte Ombudsmann hat die Aufgabe, die Rechte der Bürger zu wahren. Einflußreichste Parteien sind Arbeiterpartei (DNA), Fortschrittspartei (FP), Christliche Volkspartei (KFP), Konservative Partei (Høyre), Zentrumspartei (SP), Sozialistische Linkspartei (SVP) und Venstre-Partei.

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Geographie und Klima

no_326.jpgNorwegen liegt im Westen der Skandinavischen Halbinsel. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 1.752 km, die größte Ost-West-Ausdehnung 430 km. Ein Drittel des Staatsgebiets liegt nördlich des Polarkreises. Die Küstenlänge beträgt mit Einbeziehung der Buchten und Fjorde rund 21.000 km (ohne diese 2.650 km). Das Landesinnere wird durch weite Hochflächen bestimmt. Im Westen liegt das zentralnorwegische Gebirge, das nach Westen steil, nach Osten schwach abfällt und in dem die höchsten Erhebungen des Landes, Glittertind (2.472m über dem Meeresspiegel) und Galdhøppigen (2.469m über dem Meeresspiegel), liegen. Die Küsten, denen zahlreiche Schären und Inseln vorgelagert sind, sind durch Fjorde stark gegliedert. Das Klima weist ausgeprägte Unterschiede zwischen dem unter dem Einfluß des Norwegischen Stroms (warme Meeresströmung im Europäischen Nordmeer) stehenden Westen und dem kontinental beeinflußten Osten auf. Oslo hat in seiner geschützten Lage am Oslofjord mit 17,3 Grad Celsius das höchste Julimittel Skandinaviens. Die Luvseite der Gebirge ist niederschlagsreich (Bergen 1.960 mm/Jahr, dagegen Oslo 740 mm, Karasjok 340 mm). Plateaugletscher bedecken insgesamt 3.900 qkm des Landes. Mittel- und Nordnorwegen gehören zum Nadelwaldgürtel, an der Skagerrakküste treten noch mitteleuropäische Laubwälder auf.

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Bevölkerung, Religion und Bildung

no_327.jpgNeben den Norwegern leben als Minderheiten Samen (die Bezeichnung "Lappen" empfinden diese als diskriminierend) und Finnen im Land, auf Spitzbergen auch Russen. Bevorzugte Siedlungsräume sind die Küstenplattform, große Täler, Terrassen in den Fjorden sowie die flacheren Gebiete an der Küste oder im Landesinnern. Rund 86 Prozent der Bevölkerung gehören der evangelisch-lutherischen Staatskirche an, über 4 Prozent anderen protestantischen Kirchen (besonders Pfingstler und Heilsarmee), knapp 1 Prozent der katholischen Kirche. Es besteht eine neunjährige Schulpflicht. Die Analphabetenquote beträgt 1 Prozent. Norwegen verfügt über vier Universitäten, zehn Hochschulen mit Universitätsrang sowie fünf Kunst- und Musikhochschulen.

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Wirtschaft und Verkehr

no_328.jpgNur rund 3 Prozent des Staatsgebiets werden landwirtschaftlich genutzt. Angebaut werden besonders Futtergerste, Hafer, Kartoffeln und Weizen. Bedeutend ist die Viehzucht (zum Teil Seterwirtschaft = Almwirtschaft). Im Norden wird Pelztierzucht (besonders Blaufüchse, Nerze) betrieben. Der Wald (26 Prozent der Fläche) befindet sich vorwiegend in Privatbesitz und wird stark forstwirtschaftlich genutzt. Norwegen ist ein führendes Land im Fischfang. Wichtig ist die Erdgas- und Erdölförderung in der Nordsee. Eisenerze werden im Norden abgebaut, Steinkohle auf Spitzbergen. Es gibt auch zahlreiche kleinere Vorkommen von Buntmetallerzen (Titan, Kupfer, Zink, Pyrit). Die Nutzung der reichen Wasserkräfte fördert u.a. die Elektrometallurgie (besonders Aluminiumproduktion) und elektrochemische Industrie. Außerdem gibt es petrochemische, Elektronik-, Metall-, Maschinen-, Werftindustrie, Fisch- und Holzverarbeitung. Fremdenverkehr u.a. wird überwiegend an der Westküste (Fjorde) getrieben. Ausgeführt werden u.a. Erdöl und Erdgas, Schiffe, Erze und Metalle, Holz, Papier und Papiermasse, Fische und Fischprodukte. Haupthandelspartner sind Schweden, Großbritannien und Deutschland.

Große Bedeutung hat die Seeschiffahrt, denn mit (1998) 22,0 Mio. BRT besitzt Norwegen eine der größten Handelsflotten. Größte Häfen sind Tønsberg und Oslo, ferner Fredrikstad, Haugesund, Mo i Rana, Kristiansand, Stavanger, Bergen und Trondheim, für die Erzausfuhr Narvik und Kirkenes. Es gibt Fährverkehr nach Großbritannien, Dänemark, Deutschland. Die Küstenschiffahrt wickelt rund 80 Prozent des Frachtaufkommens ab. Das Eisenbahnnetz ist 4.023 km lang, das Straßennetz (beides ist u.a. im Süden gut ausgebaut) 90.174 km. Internationale Flughäfen gibt es in Oslo (Gardermoen), Bergen (Flesland) und Stavanger (Sola).

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Geschichte

- 9. bis 17. Jahrhundert -

no_329.jpgBis zum 9. Jahrhundert bestanden im Gebiet der Norweger verschiedene Kleinkönigreiche, die um 872 erstmals durch Harald I. Harfågre vereinigt wurden. Bis Mitte des 11.Jahrhunderts unternahmen die norwegischen Wikinger zahlreiche Raub-, Erkundungs- und Handelszüge, die sie bis nach England, Nordwestfrankreich, Grönland und an die nordamerikanische Küste führten. Das Christentum kam über England nach Norwegen und wurde um 1000 von den Königen Olaf I. und Olaf II. zum Teil gewaltsam verbreitet. 1028 eroberte der dänische König Knut der Große das Land und beherrschte es bis zu seinem Tod (1035). König Magnus I., der Gute (1035-47), festigte das norwegische Reich und wurde 1042 auch König von Dänemark. Harald III. fiel 1066 bei einem Eroberungszug in England. 1152/53 wurde Nidaros (Trondheim) norwegischer Bischofssitz.

no_330.jpgNach Bürgerkriegen im 12./13.Jahrhundert konnte erst Håkon IV. 1247 das Reich wieder festigen. Norwegen hatte in dieser Zeit seine größte territoriale Ausdehnung: neben Teilen des heutigen Schweden, den Färöern, Hebriden, Orkneyinseln und der Insel Man waren auch Grönland (1261) und Island (ab 1262/64) norwegisch. Nach 1300 geriet Norwegen zunehmend in wirtschaftliche Abhängigkeit von der Hanse, die seit 1236 in Bergen eine Niederlassung hatte. Der Pest von 1349/50 fielen große Teile der norwegischen Bevölkerung zum Opfer. Håkon V. (1299/1319) machte Oslo (Name 1624/1924 Christiania, seit 1877 in der Schreibung Kristiania) zur Hauptstadt Norwegens. Als mit seinem Tod das norwegische Königshaus im Mannesstamm ausstarb, ging die Krone an seinen Enkel Magnus VII. Eriksson (zugleich seit 1319 König von Schweden), der Norwegen aber 1343 an seinen Sohn Håkon VI. abtreten mußte. Olaf IV. Håkonsson (1380/1387), der Sohn Håkons VI. und Margaretes (Tochter Waldemars IV. von Dänemark), war seit 1380 König von Norwegen und Dänemark. Damit wurde die bis 1814 bestehende dänisch-norwegische Union eingeleitet. Nach dem Tod Olafs (1387) wurde seine Mutter Margarete Königin. Durch den Sieg von Falköping (1389) über Albrecht von Schweden erhielt sie auch die schwedische Krone. 1397 vereinte Margarete Norwegen, Dänemark und Schweden in der Kalmarer Union zu einem skandinavischen Großreich (Wahl Erichs von Pommern zum 1. Unionskönig in Kalmar 1397, erst nach dem Tod Margaretes seit 1412 Alleinherrscher). 1450 wählte der norwegische Reichsrat Christian I. von Dänemark zum König (Unionsvertrag von Bergen). Bis 1814 wurde Norwegen von dänischen Königen aus dem Hause Oldenburg regiert. 1536 wurde die Reformation in Norwegen eingeführt, im selben Jahr die norwegische Selbstverwaltung durch Christian III. aufgehoben. Im Gefolge der schwedisch-dänischen Kriege verlor Norwegen 1645 Jämtland und Härjedalen (Frieden von Brömsebro, 1645) und 1648 Bohuslän (Frieden von Roskilde, 1658) an Schweden. Friedrich III. setzte 1660 den Absolutismus durch.

- 18. und 19. Jahrhundert -

no_331.jpgIm 18. Jahrhundert kam es zu Bauernaufständen (1765 "Strilekrieg" in der Gegend von Bergen, 1786 "Lofthusbewegung"). Nach den Napoleonischen Kriegen erreichte der schwedische Kronprinz Bernadotte (später König Karl XIV. Johan, Karl XIV. Johan) im Frieden von Kiel (1814) von Dänemark die Abtretung Norwegens (mit Ausnahme von Island, Grönland und den Färöern) an Schweden. Daraufhin beschloß eine gewählte Versammlung in Eidsvoll am 17.5.1814 eine liberale Reichsverfassung und wählte den dänischen Prinzen Christian Friedrich (Christian VIII.) zum König von Norwegen. Der Einmarsch schwedischer Truppen erzwang jedoch am 4.11.1814 die Anerkennung des schwedischen Königs Karl XIII. als norwegischen Monarchen. Die Verfassung von Eidsvoll wurde weitgehend beibehalten.

In der Zeit der schwedisch-norwegischen Union (1814/1905) verstärkten sich die norwegischen Bemühungen um größere nationale Selbstständigkeit. Die Regierungszeit Karls XIV. Johann war geprägt von Auseinandersetzungen zwischen der königlichen Gewalt und dem Storting (Parlament), das 1821 die Abschaffung des Adels durchsetzte. 1884 errang die von J. Sverdrup geführte liberale Linke (Venstre) die Mehrheit im Storting und bildete die Regierung. 1898 erhielten Männer das allgemeine Wahlrecht (1913 auch den Frauen zuerkannt). Zwischen 1850/60 und 1914 wanderten rund 1 Mio. Norweger nach Nordamerika aus.

- Anfang bis Mitte des 20. Jahrhundert -

no_332.jpgIm Juni 1905 nahm das Storting die Ablehnung einer norwegischen Gesetzesvorlage durch den König zum Anlaß, die Union per Beschluß aufzulösen (am 13.8.1905 durch Volksabstimmung bestätigt), König Oskar II. dankte ab. Am 18.11.1905 wurde der dänische Prinz Karl aus dem Haus Glücksburg als Håkon VII. zum König von Norwegen gewählt. Im Vertrag von Kristiania (1907) übernahmen das Deutsche Reich, Frankreich, Großbritannien und Rußland die Garantie für die Integrität von Norwegen. Im Ersten Weltkrieg bewahrte Norwegen trotz britischen Drucks und der Eröffnung des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs durch Deutschland (1917) seine Neutralität. 1920 wurde Spitzbergen durch den Völkerbund Norwegen zugesprochen. 1935 gelangte die Arbeiterpartei (gegründet 1887, Zusammenschluß mit den Sozialdemokraten 1927) an die Regierung (Ministerpräsident J. Nygaardsvold). Im Zweiten Weltkrieg machte Hitler das norwegische Bemühen um Beibehaltung der Neutralität mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Norwegen (9.4.1940) zunichte. Die norwegische Regierung und die königliche Familie gingen ins Exil nach London. Am 24.4.1940 setzte Hitler als Reichskommissar J. Terboven ein, von dem die 1942 gebildete Regierung unter V. Quisling abhängig war. Der Widerstand der Bevölkerung wurde mit Härte bekämpft. Die deutschen Truppen kapitulierten am 4.5.1945. Nach dem Ende der deutschen Besetzung mußten sich Quisling und andere Kollaborateure vor Sondergerichten verantworten.

- Nach 1945 bis heute -

Die Wahlen vom Oktober 1945 brachten der Arbeiterpartei die absolute Mehrheit, die sie (mit kurzer Unterbrechung) bis 1965 behauptete. 1957 bestieg Olaf V. den Thron. 1965/71 bildeten die bürgerlichen Parteien eine Koalitionsregierung. In den Parlamentswahlen seit den 1970er Jahren dominierte die Arbeiterpartei, die zumeist die Ministerpräsidenten stellte (u.a. 1976/81 O. Nordli, 1981, 1986/89 und 1990/96 Gro Harlem Brundtland). Konservative Minderheitskabinette bestanden 1981/86 (K. Willoch) und 1989/90 (J. P. Syse). Nach dem Tod König Olafs V. (17.1.1991) wurde König Harald V. Staatsoberhaupt.

no_333.jpgAußenpolitisch gab Norwegen nach dem Zweiten Weltkrieg seine Neutralität auf und trat 1949 der NATO bei. Die Mitgliedschaft in diesem Bündnis sowie die Mitarbeit in der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und im Nordischen Rat bestimmt im Wesentlichen die Außenpolitik. Nachdem ein EG-Beitritt trotz Beitrittsempfehlungen der großen Parteien im September 1972 in einer Volksabstimmung abgelehnt worden war, schloß Norwegen 1973 einen Freihandelsvertrag mit den EG. Die 1990 von Gro Harlem Brundtland gebildete sozialdemokratische Regierung sah neben der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und dem Umweltschutz in den 1990er Jahren einen weiteren Schwerpunkt ihrer Politik in der seit dem Ende der 1960er Jahre umstrittenen Europapolitik. Nachdem das Storting im Oktober 1992 den Vertrag über die Schaffung eines Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) ratifiziert hatte, beantragte die Regierung Brundtland im November 1992 die Aufnahme in die EG. Parallel zu den Beitrittsverhandlungen der Regierung bildete sich eine parteienübergreifende Bewegung "Nein der EG". Aus den Wahlen zum Storting (13. - 14.9.1993) gingen die Sozialdemokraten, in der Frage des EG-Beitritts gespalten, zwar weiterhin als stärkste Partei hervor, mußten aber wie die konservative Høyre, eine entschiedene Befürworterin des EG-Beitritts, Stimmeneinbußen hinnehmen. Die Zentrumspartei, einer der Hauptgegner des EG-Beitritts, konnte hingegen starke Stimmengewinne erzielen. Im November 1994 lehnte die Bevölkerung in einer Volksabstimmung den Eintritt ihres Landes in die nunmehrige EU erneut ab. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion suchte Norwegen mit den anderen nordischen Staaten die Zusammenarbeit mit Rußland (1993 Bildung des Barentsrates). Wiederholt trat Norwegen als Vermittler in Konflikten auf (so ab 1993 der norwegische Außenminister T. Stoltenberg für die UNO im Jugoslawienkonflikt, im selben Jahr sein Amtsnachfolger J. J. Holst im Nahostkonflikt; 2000 Beginn einer Vermittlungsmission im Tamilenkonflikt Sri Lankas).

Im Oktober 1996 trat Gro Harlem Brundtland als Ministerpräsidentin zurück. Ihr folgten im Amt T. Jagland (Arbeiterpartei), im Oktober 1997 K. M. Bondevik (Christliche Volkspartei), im März 2000 J. Stoltenberg (Arbeiterpartei) und danach wieder K. M. Bondevik (Christliche Volkspartei).

... wird fortgesetzt ...

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