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- Die Zeit bis zum 1. Weltkrieg (1899-1917) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.11.2007
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Überblick Die Zeit der Reformen (1899-1914) Markenausgaben bis 1910 Die Außenpolitik 1899-1917 Markenausgaben 1911-1917 Amerika und der 1. Weltkrieg (1914-1917) nach unten

Überblick

Bis zum Eintritt der USA in den 1. Weltkrieg erschienen zu Beginn des 20. Jahrhunderts 111 Marken. Bei den Freimarken waren auch weiterhin die Motive "Staatsmänner und Präsidenten" vorherrschend, aber es gab auch immer mehr Sondermarken zu bestimmten Anlässen.

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Die Zeit der Reformen (1899-1914)

us_132.jpgNach Amerikas Aufstieg zur Weltmacht setzte eine Zeit der Reformen ein. Die Fortschrittsbewegung (Progressive Movement) glaubte, in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts bei der Reform von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik eine zentrale Rolle spielen zu können. Es ging zwar um die Verbesserung der Schattenseiten der Industrialisierung und den Kampf gegen die Konzentration der wirtschaftlichen Macht in den Hände einiger Reicher, aber es handelte sich nicht um eine "Volksbewegung" gegeben Wirtschaft und Unternehmer. Die Reformer waren Unternehmer, Politiker, Journalisten, Sozialreformer, Wissenschaftler, Intellektuelle wir Thorstein Veblen, Oliver Wendell Homes Jr., Charles A. Beard, William James, John Dewey u. a. Sie besaßen kein festes Programm und verfolgten oft widersprüchliche Interessen.

Allein gemeinsam war der Wunsch, die negativen Folgen eines hemmungslosen Kapitalismus zu mildern, aber es war keine radikale oder gar revolutionäre Umwälzung der bestehenden Ordnung. Damit die Bedürfnisse der Bürger gegenüber den Politikern mehr zur Geltung gebracht werden konnten, wurde eine Reform der Wahlgesetze gefordert. Durch Vorwahlen (Primaries) sollten die Bürger mehr Einfluß auf die Bestimmung der Kandidaten gewinnen. 1913 wurde der 17. Zusatzartikel zur Verfassung beschlossen, der die Volkswahl zum Bundessenat in Washington einführte. Damit konnte der Einfluß der Parteien zurückgedrängt werden.

us_133.jpgSchon 1906 war aus ersten lokalen Reformen eine nationale Bewegung geworden, die sich auch in der Wahl von Theodore Roosevelt (1901-1909) zum Präsidenten zeigte. 1906 gab es ein Verbraucherschutzgesetz und auch um den Schutz der Natur bemühte er sich. In Rassenfragen hielt er sich allerdings zurück. Sein Nachfolger William H. Taft (1909-1913) war weniger engagiert, weshalb Roosevelt 1912 erneut für die Präsidentschaft kandidierte. Er bekam zwar mehr Stimmen als Taft, aber durch die Spaltung der Republikaner kam es zum Wahlsieg des Demokraten Woodrow Wilson (1913-1921). Er unternahm Maßnahmen in der Bankpolitik, der Wirtschaftskontrolle, der Arbeitergesetzgebung und unterstützte die Farmer.

Die Reformbewegung ging hauptsächlich von den Städten aus, die sich zwischen 1898 und 1917 stark veränderten. Im Jahr 1900 lebten 30 Millionen US-Bürger in Städten und 46 Millionen auf dem Land. Der Bevölkerungszuwachs von 30 Millionen kam in den folgenden Jahren fast ausschließlich den Städten zu gute, deren Einwohnerzahlen sich nahezu verdoppelten, während auf dem Land nur ca. 6 Millionen Bewohner dazu kamen.

us_134.jpgAllein New York wuchs zwischen 1900 und 1920 um 2,2 Millionen Einwohner Italiener, Juden, Chinesen, Mexikaner und Schwarze gründeten dort neue Viertel. Die Städte waren auf diesen Zuwachs nicht eingerichtet: der Wohnraum war begrenzt, oft gab es kein Trinkwasser, keine Kanalisation, keine Müllabfuhr und häufig Feuer. Auch mußte das Gesundheitswesen verbessert werden. Deshalb sollten die Städte Parks, Alleen und Straßenbeleuchtungen zur Verbesserung der Wohnqualität erhalten.

Es entstand ein neuer Mittelstand von Angestellten, der in den Städten an Einfluß gewann. Die Schwarzen profitierten auch diesmal nicht von der allgemeinen Entwicklung: Rassenunruhen, Lynchmorde und ein Wiedererstarken des Ku Klux Klan 1915 waren an der Tagesordnung. Wegen der politischen und sozialen Mißstände gründete sich eine "Socialist Party of America" unter Führung von Eugene V. Debs, die bei den Wahlen von 1912 und 1920 jeweils 900.000 Stimmen auf sich vereinigen konnte, was 6 Prozent der Wahlberechtigten ausmachte.

Die Reformisten versuchten ebenfalls, ihre Moralvorstellungen durchzusetzen und wetterten gegen Tanzsäle und Kinos. 1918 konnte sogar mit dem 18. Zusatzartikel zur Verfassung ein Alkoholverbot durchgesetzt werden.

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Markenausgaben bis 1910

us_152.jpgAls erste Ausgabe des 20. Jahrhunderts ist die Sondermarkenserie "Panamerikanische Ausstellung in Buffalo" von 1901, für 1902/08 die Freimarkenserie "Präsidenten und andere berühmte Persönlichkeiten" (im Zierrahmen) und eine weitere Eilmarke, für 1903 eine Freimarke "Washington im Schildrahmen" (die es geschnitten und gezähnt, auch im Markenheftchen und mit vielen Farbvarianten gibt), für 1904 die Sondermarken "Louisiana-Ausstellung in St. Louis", für 1907 die Sondermarken "Jamestown-Ausstellung in Hampton", für 1908/19 die Freimarken "Franklin- und Washingtonkopf nach links" (wobei nach weißem und bläulichem Papier unterschieden wird), für 1909 "100. Geburtstag Abraham Lincoln", "Alaska-Yukon-Pazifik-Ausstellung in Hudson" und "300. Jahrestag der Entdeckung des Hudson" sowie für 1910 weitere Marken der Serie "Franklin- und Washingtonkopf nach links" zu nennen.

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Die Außenpolitik 1899-1917

us_135.jpgDie neue Weltmachtstellung der USA zeigte sich darin, daß man in Ostasien immer mehr als Ordnungsmacht auftrat, idem man 1900 durch die Niederschlagung des Boxeraufstandes zur Schwächung Chinas beitrug, zugleich aber ein Interesse an stabilen Verhältnissen bekundete.

Als der russisch-japanische Krieg drohte, forderte Theodore Roosevelt die Kontrahenten zu Verhandlungen auf, die im September 1905 zu einem Friedensvertrag führten. Die USA waren zum stärksten Rivalen des japanischen Expansionsbestrebens in Ostasien geworden. Dies zeigte auch der Flottenbesuch von 1908 in Japan. Es kam die Vorstellung einer von den USA geprägten Weltordnung auf.

In Lateinamerika war Kuba 1901 praktisch zu einem amerikanischen Protektorat geworden, da das Land ohne Zustimmung der USA keine Verträge mit anderen Staaten abschließen und auch keine Auslandskredite aufnehmen durfte. 1906 bis 1909 und 1912 wurde Kuba sogar erneut besetzt und der Marinestützpunkt Guantanamo erreichtet.

Ein großes Interesse hatten die USA an einem strategisch und wirtschaftlich bedeutsamen Bau eines Kanals in Mittelamerika, der in Panama oder Nicaragua gebaut werden sollte. Man griff letztendlich auf alte französische Pläne zurück, aber Kolumbien verweigert 1903 die Zustimmung für den Bau in Panama.

us_136.jpgRoosevelt ließ deshalb in Panama eine Revolution anzetteln, die am 3. November 1903 begann und zu einer Abspaltung der bis dahin kolumbianischen Provinz führten. Die USA erkannten den neuen Staat an unterzeichneten einen Kanalvertrag. Am 15. August 1914 konnte der Kanal eröffnet werden. 1921 erhielt Kolumbien von den USA 25 Millionen Dollar als Entschädigung. Trotzdem belastete die amerikanische Interventionspolitik das Verhältnis zu den lateinamerikanischen Staaten auf lange Zeit.

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Markenausgaben 1911-1917

us_188.jpgFür 1911 sind die Eilmarke "Eilbote auf Fahrrad" und eine Einschreibemarke mit dem Motiv "Adler", für 1912 weitere Marken der Serie "Washington- und Franklin-Kopf nach links" und die Sondermarken "Panama-Pazifik-Ausstellung in San Francisco" und 1914 bis 1917 weitere Werte der Serie "Washington- und Franklin-Kopf nach links" (mit vielen Varianten) sowie für 1917 die Eilmarke "Bote auf Fahrrad" zu erwähnen.

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Amerika und der 1. Weltkrieg (1914-1917)

Gegenüber Europa hielt sich Amerika auffallend zurück. So gab Wilson eine Neutralitätserklärung ab, als am 1. August 1918 der 1. Weltkrieg begann. Die Haltung der USA änderte sich allerdings, weil es starke Bindungen an Großbritannien und Frankreich gab, wobei Wirtschaftsinteressen und die Vision einer "pax americana" sowie die Verletzung der Neutralität durch Deutschland eine Rolle spielten.

us_137.jpgIm April 1917 traten die USA in den Krieg ein. Der deutsche U-Boot-Krieg hatte am 7. Mai 1915 zur Versenkung der Lusitania geführt, wobei 1.200 Menschen - davon 128 Amerikaner - zu Tode kamen. Die öffentliche Meinung schwang zugunsten der Alliierten um, zumal die amerikanische Wirtschaft und somit der Wohlstand der USA vom Schicksal der Alliierten mit abhing. Bis April 1917 hatten die USA den Alliierten Kredite in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar gewährt, Deutschland aber nur 27 Millionen Dollar.

Zunächst waren die USA bei Kriegseintritt militärisch kaum vorbereitet. Die Armee bestand aus 120.000 Mann und die Munition reichte für zwei Tage. Es wurde eine Allgemeine Wehrpflicht eingeführt, so daß man im November 1918 über drei Millionen Soldaten verfügte. Diese große Armee sollte im Krieg in Frankreich von Bedeutung sein. Die Wirtschaft wurde voll auf die Kriegsbedürfnisse umgestellt. Es gab staatliche Eingriffe und Kontrollen, die nach dem Krieg zwar wieder abgeschafft wurden, aber zur Zeit des "New Deal" wieder aufgegriffen wurden.

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