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- Über Europa -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 04.07.2009
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Begriffserläuterung Geographie Klima Fauna und Flora Bevölkerung und Sprachen Religionen Bildung und Kultur Städte und Metropolen Geschichte Politik Wirtschaft nach unten

Begriffserläuterung

Europa ist das westliche Fünftel der eurasischen Landmasse. Obwohl Europa geografisch gesehen ein Subkontinent ist, der mit Asien zusammen den Kontinent Eurasien bildet, wird es - historisch und kulturell begründet - meist als eigenständiger Kontinent betrachtet. Dies erklärt sich dadurch, daß der Begriff "Europa" nicht nur geografisch, sondern auch eine historische, kulturelle, politische, wirtschaftliche, rechtliche und ideelle Dimension hat.

Der Name "Europa" läßt sich aus dem Griechischen ableiten. Hier stand "Euro-'pe" meist als Kompositum aus den altgriechischen Wörtern "eurýs" ("weit") und "óps" ("Sicht", "Gesicht"), so daß "Euro-'pe" soviel wie "die [Frau] mit der weiten Sicht" bedeutet.

Der griechischen Sage nach war dies der Name einer phönizischen Königstochter, die Zeus in Stiergestalt schwimmend nach Kreta entführte und dort verführte. Dieser Name stammt nach Auffassung einiger Etymologen aus einer semitischen Sprache und wurde dann gräzisiert, z. B. aus akkadisch "erebu", "sinken", "untergehen" (in Bezug auf die Sonne) analog zu "Okzident" oder aus phönizisch "erob", "dunkel", "Abend", weshalb man auch vom "Abendland" spricht. Auch das hebräische Wort "ereb" bedeutet soviel wie "dunkel" oder "Abendland".

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Geographie

Europa hat im Osten gegenüber Asien keine eindeutige geographische oder geologische Grenze. Deshalb sind die Grenzen Europas eine Frage der gesellschaftlichen Übereinkunft und eine geographische Definition Europas eigentlich immer willkürlich. Nach weitgehendem Konsens bilden Uralgebirge und -fluß die Ostgrenze Europas. Zwischen dem Kaspischen Meer und dem Schwarzen Meer verläuft die Grenzlinie nördlich des Kaukasusgebirges.

Insgesamt hat Europa eine Fläche von etwa 10,5 Mio. Quadratkilometern und ist damit nach Australien der zweitkleinste Kontinent. Der nördlichste Punkt des europäischen Festlands liegt auf der Halbinsel Nordkinn in Norwegen, der südlichste ist die Punta de Tarifa in Spanien, der westlichste das Cabo da Roca in Portugal. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 3.800 km. In Ost-West-Richtung mißst das europäische Festland etwa 6.000 km, vom Uralgebirge in Russland bis zur Atlantikküste Portugals.

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Klima

Europa liegt weitgehend in gemäßigten Breiten, wobei das Klima in Europa im Vergleich mit Gebieten gleicher geographischer Breite in anderen Erdteilen wegen des Einflusses des relativ warmen Golfstroms milder ist. Die durchschnittliche Jahrestemperatur von Neapel beträgt beispielsweise 16° C, während das auf nahezu gleicher Breite liegende New York 12° C erreicht.

Die Temperaturschwankungen innerhalb eines Jahres sind in den größten Teilen des Erdteils relativ gering und milden Wintern stehen kühle Sommer gegenüber. Nur in Gebieten, die weit vom Meer, also auch von dessen klimatisch ausgleichenden Einfluss entfernt liegen, sind die Temperaturunterschiede in verschiedenen Jahreszeiten stärker. In den größten Teilen Osteuropas ist das Klima durch das Fehlen des Meeres in unmittelbarer Nähe vorwiegend kontinental geprägt. Kalte Winter und heiße Sommer sind in diesen Regionen vorherrschend.

Durch die Erdrotation und der damit verbundenen ablenkenden Kraft kommen Winde hauptsächlich aus westlicher Richtung. Da in den Küstengebieten Westeuropas deswegen Winde vornehmlich vom Atlantischen Ozean wehen, kommt es fast ganzjährig zu Regen. In Ost- und Mitteleuropa ist die Niederschlagsmenge dagegen vergleichsweise gering, da wiederum der Einfluß des Meeres auf diese Regionen zu gering ausfällt. Gebirge beeinflussen die Niederschlagsmenge ebenfalls stark. So zählen Teile der nordwestlichen Alpen zu den niederschlagsreichsten Gebieten Europas, während zentrale Alpentäler vergleichsweise trocken sind. Die Alpen wirken in diesem Fall als Barriere für Regenfronten.

In Gebieten nahe dem Mittelmeer herrscht überwiegend mediterranes Klima mit trockenen und heißen Sommern, während es im Winter mild und feucht ist. Im Sommer gibt es vorwiegend Winde aus nördlicher Richtung, im Winter bringen westliche Winde aus Richtung des Atlantischen Ozeans dagegen häufigen Niederschlag mit. Im Norden Europas herrscht arktisches Klima, im Südosten an der Wolga dagegen Kontinentalklima mit heißen Sommern und geringem Niederschlag. So kann es z. B. auch sein, dass in Lappland noch Schnee liegt, während in Sizilien über Sommerhitze geklagt wird, es auf den Shetlandinseln andauernd regnet und Andalusien von jahrelanger Trockenheit geplagt wird.

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Fauna und Flora

Die Vegetation in Europa läßt sich auf Grund des Klimas grob in vier Zonen einteilen: arktisch, boreal, gemäßigt und mediterran. Durch Jahrtausende lange Nutzung ist die ursprüngliche Vegetation Europas in der gemäßigten und mediterrane Zone bis auf winzige Reste vernichtet. Im Norden Europas sind in der arktischen Tundra nur Sträucher, Moose und Flechten zu finden. Weiter südlich schließen sich in Skandinavien und dem nördlichen Rußland boreale Nadelwälder an (vorwiegend aus Fichten und Kiefern), in die ausgedehnte Moore eingebettet sind. In der gemäßigten Zone würden zwischen dem Atlantischen Ozean und den Karpaten unter natürlichen Bedingungen vor allem durch Rotbuchen geprägte Laubwälder wachsen, in den wärmsten Tieflagen auch solche mit sommergrünen Eichen und Hainbuchen. Östlich vom Verbreitungsgebiet der Rotbuche, etwa ab der Weichsel und dem Dnjestr bis zum südlichen Ural, wären Mischwälder ausgebildet, in denen Stieleiche, Winter-Linde, Waldkiefer und – im Übergang zur nördlich anschließenden Nadelwaldzone – die Fichte am weitesten verbreitet sind. Nach Süden schließt an diese Mischwaldzone nördlich vom Schwarzen Meer eine Region an, in der unter natürlichen Bedingungen Steppenvegetation ausgebildet ist.

Auch der Mittelmeerraum war ursprünglich weitgehend bewaldet. Ohne menschliche Einwirkung gäbe es enen mediterranen Hartlaubwald, der von immergrünen Eichenarten (u.a. Steineiche) geprägt wird, in den südlichsten und wärmsten Lagen auch mit starker Beteiligung von Olivenbäumen, Pistazien und Kiefern. In den kühleren Lagen des Mittelmeergebiets spielen aber auch verschiedene sommergrüne Eichenarten, etwa die Flaumeiche, eine große Rolle. In den mittleren und höheren Lagen der Gebirge ist die ursprüngliche Vegetation besser erhalten als in den Tieflagen. Hier sind auf relativ kleinem Raum mehrere einander überlagernde Höhenstufen ausgebildet, wobei in Abhängigkeit vom Klima die einzelnen Komponenten einer solchen Höhenstufenzonierung sehr unterschiedlich sein können. In den Bergwäldern der mittleren oberen Höhenlagen sind neben der Rotbuche vor allem Tannen- und Kiefernarten, in den nördlicheren Gebirgen auch Fichte und Lärche von Bedeutung. Oberhalb der Waldgrenze sind in den Gebirgen Zwergstrauchheiden, alpine Rasen, und im Mittelmeerraum auch Dornpolstervegetation zu finden. Nach oben zu wird die geschlossene Vegetation von einzeln wachsenden Fels- und Schuttpflanzen abgelöst. Heute ist der größte Teil Europas durch agrarische Nutzung geprägt, die verbliebenen Wälder werden intensiv forstlich genutzt. Geringer vom Menschen beeinflusste Bereiche gibt es vor allem in den höheren Lagen der Gebirge.

Große Raubtiere wie Bär, Wolf oder Luchs sind nur noch im Norden oder Osten in größeren Beständen zu finden. Im äußersten Norden Europas finden sich Rentiere, Elche kommen im Norden und Osten noch relativ häufig vor. Nach seiner Ausrottung wurde der Wisent aus Zoobeständen wieder in Osteuropa ausgewildert. Rothirsch, Reh und Wildschwein findet man in den meisten Regionen Europas. Eine typisch europäische Großtierart ist die Gämse, die außerhalb der europäischen Gebirge nur in Kleinasien und den asiatischen Teilen des Kaukasus verbreitet ist. In Alpen, Pyrenäen und im Kaukasus leben verschiedene Arten des Steinbocks. Die Saigaantilope war noch im Mittelalter bis in die Ukraine verbreitet, aber heute ist sie in Europa nur noch auf die Gebiete am Unterlauf der Wolga beschränkt. Viele Arten sind schon vor Jahrhunderten ausgerottet worden. Auch der Bestand an Greifvögeln (z. B. Steinadler, Seeadler und Gänsegeier) ist in den letzten Jahrhunderten stark dezimiert worden. Nur in Südeuropa gibt es wegen des warmen Klimas eine größere Artenzahl an Eidechsen, Schlangen und Schildkröten. An der Küste leben Seehunde und andere Robbenarten. In den nördlichen Meeren sind die bekanntesten Wale Schwertwal und Schweinswal und im Mittelmeer gibt es verschiedene Delfinarten. Die bekanntesten Salzwasserfische sind Heringe und verschiedene Thunfischarten.

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Bevölkerung und Sprachen

Mit über 700 Mio. Einwohnern gehört Europa zu den dichter besiedelten Teilen der Erde. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt etwa 65 Einwohner/qkm. Vor allem in West-, Mittel- und Südeuropa ist die Bevölkerungsdichte relativ hoch, während sie weiter nach Norden und Osten stark abnimmt.

Mehr als 90 Prozent der Einwohner Europas sprechen indo-germanische Sprachen. Am weitesten verbreitet sind slawische, germanische und romanische Sprachen. Auch Griechisch, Albanisch, die baltischen und keltischen Sprachen, sowie das Romani zählen zu den indo-germanischen Sprachen.

Die uralischen Sprachen stellen die zweitgrößte Sprachfamilie Europas dar. Sie unterteilen sich weiter in die samo-jedischen Sprachen, die von einigen wenigen Tausend Menschen im äußersten Nordosten Europas gesprochen werden, und in die finno-ugrischen Sprachen. Hierzu zählen vor allem Finnisch, Ungarisch, Estnisch als Amtssprachen, ferner die in Lappland gesprochenen samischen Sprachen und einige Minderheitensprachen, vor allem in Rußland.

Im europäischen Teil der Türkei ist mit Türkisch eine Turksprache Amts- und Titularsprache. Andere Turksprachen kommen als Minderheitensprachen in Ost- und Südosteuropa vor, so etwa das Gagausische und das Tatarische. Mit Kalmückisch wird am Ostrand des Kontinents auch ein Vertreter der mongolischen Sprachfamilie in Europa gesprochen.

Mit Maltesisch ist auf der Insel Malta zudem eine Sprache des semitischen Zweigs der afroasiatischen Sprachen vertreten. Die in Spanien und Frankreich gesprochene baskische Sprache wird keiner größeren Sprachfamilie zugerechnet, denn ihr Ursprung konnte durch die moderne Sprachwissenschaft nicht rekonstruiert werden und ist nach wie vor unbekannt. Darüber hinaus werden heute in Europa zahlreiche weitere Sprachen aus anderen Sprachfamilien gesprochen, die durch Einwanderer in jüngerer Zeit hierher gelangt sind.

Bezogen auf die Zahl der Bewohner ist in Europa das lateinische Alphabet am gebräuchlichsten, gefolgt von dem kyrillischen Alphabet (in Rußland, Weißrußland, der Ukraine, Bulgarien, Serbien, Montenegro, Mazedonien und Teilen Bosniens und der Herzegowina) und dem griechischen Alphabet. Die lateinische Sprache hat durch die römisch-katholische Kirche bis in die Neuzeit als Schrift des Kontinents überleben können.

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Religionen

Etwa 75 Prozent der Europäer sind Christen (vor allem katholisch, protestantisch, orthodox). 8 Prozent sind Muslime, wobei die meisten Muslime in den europäischen Teilen Rußlands (25 Mio.) leben, daneben im europäischen Gebiet der Türkei (5,9 Mio.), Bosnien-Herzegowina (2,2 Mio.), Albanien (2,5 Mio.), sowie muslimische Einwanderer und deren Nachkommen in Frankreich (5,5 Mio.), Deutschland (3,2 Mio.), im Vereinigten Königreich Großbritannien (1,5 Mio.) und Italien (1 Mio.). Weniger als 1 Prozent der europäischen Bevölkerung sind Juden (knapp 2 Mio.). Andere Religionen (Hinduismus, Buddhismus etc.) sind ebenfalls mit weniger als 1 Prozent vertreten. Etwa 17 Prozent der Europäer sind konfessionslos, besonders in Estland, Tschechien, Niederlande, Rußland und Ostdeutschland, sonst u.a. in den Städten.

Die alleinige Konfessionszugehörigkeit sagt jedoch wenig über den tatsächlichen Grad der Religiosität in einem Land aus. Nach neueren Umfragen bezeichneten sich ein Drittel der Europäer als unreligiös und 5 Prozent als überzeugte Atheisten.

Das Christentum erreichte Europa erstmals im 1. Jahrhundert nach Christus. Der Islam breitete sich im 8. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel aus, wurde aber im Zuge der "Reconquista" vom 13. bis zum 15. Jahrhundert wieder verdrängt. Europäer verbreiteten das Christentum durch Einwanderung und Mission in Amerika, Australien und in geringerem Maße auch auf anderen Kontinenten (Teile Südostasiens, Afrikas und Ozeaniens). Heute ist Europa weitgehend säkularisiert.

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Bildung und Kultur

In allen Staaten Europas gibt es eine Schulpflicht oder mindestens eine Bildungspflicht, die oft vom 6. oder 7. bis zum 15. oder 16. Lebensjahr dauert. Die Grundschulzeit beträgt in den meisten Ländern vier bis fünf, in wenigen Staaten auch sieben oder acht Jahre. Danach folgt meist eine weiterführende Schule, die auch verschiedene Schultypen und -arten umfassen kann. Die Analphabetenrate ist in fast allen Ländern durch verschiedene Förderungen des Bildungssystems sehr niedrig. In vielen Ländern gibt es außerdem renommierte Hochschulen und Universitäten, teilweise auch mit bestimmten fachlichen Schwerpunkten.

Bildhauerei, Malerei, Literatur, Architektur und Musik haben in Europa eine lange Tradition. Viele Städte, wie beispielsweise Paris, Wien, Rom, Berlin und Moskau werden heute als kulturelle Zentren betrachtet. Außerdem besitzen viele Städte wichtige Theater, Museen, Orchester und weitere bedeutende Einrichtungen.

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Städte und Metropolen

Problematisch beim Vergleich der Metropolen ist, daß es auch oft polyzentrische Ballungsräume gibt, in denen die Kernstädte im Vergleich zum Ballungsraum sehr klein sind (z. B. Rhein-Ruhr, das oberschlesische Industriegebiet oder Mittelengland).

Eine der ersten kosmopolitischen Metropolen der Welt war die portugiesische Hauptstadt Lissabon, da sie im Zeitalter des Imperialismus Zentrum eines großen Kolonialreiches war. Noch 1950 befanden sich vier Städte der heutigen Europäischen Union unter den zwanzig größten der Welt, seitdem wachsen die europäischen Städte kaum noch, verlieren teilweise an Einwohnerzahlen. Diese vier größten heutigen Städte Europas waren London auf dem zweiten Platz hinter New York, Paris auf dem vierten Platz hinter Tokio sowie Mailand und Neapel, die noch Platz 13 und 19 belegten.

Doch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts holten die Städte der restlichen Welt, besonders die der Entwicklungsländer, z. B. Mexiko-Stadt, Manila oder São Paulo, bei den Einwohnerzahlen auf und führen jetzt die Tabelle der Welt an.

Gorßstädte in Europa sind u.a. Amsterdam, Athen, Belgrad, Berlin, Brüssel, Budapost, Bukarest, Dublin, Edinburgh, Hamburg, Istambul, Kiew, Kopenhagen, Lissabon, Liverpool, Madrid, Manchester, Marseille, Minsk, Moskau, München, Oslo, Paris, Prag, Rom, Stockholm, St. Petersburg, Warschau, Wien und Zagreb.

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Geschichte

Der älteste Mensch stammt derzeit aus Georgien, wo 1,8 Mio. Jahre alte Fossilien gefunden wurden und der als "Homo georgicus" bezeichnet wird. Erst vor ca. 35.000 Jahren gelangte der "Homo sapiens" nach Europa und verdrängte nach und nach den Neandertaler. Mit der Jungsteinzeit und der Bronzezeit begann in Europa eine Geschichte großer kultureller und wirtschaftlicher Errungenschaften, zunächst im Mittelmeerraum, dann auch im Norden und Osten.

Besonders die griechische Kultur, das Römische Reich und das Christentum hinterließen bis heute ihre Spuren. In der Antike vereinigte das Römische Reich zur Zeit des Augustus erstmals das gesamte südliche Europa zusammen mit den anderen Küstenländern des Mittelmeerraums in einem Großreich. Im Römischen Reich konnte sich die neue Religion des Christentums schnell ausbreiten. Trotz aller Verfolgungen wurde das Christentum in der Spätantike von Konstantin dem Großen gefördert (Konstantinische Wende) und unter Kaiser Theodosius I. zur Staatsreligion erhoben. Mit dem Ende der Antike brach im Westen das Imperium Romanum zusammen, bestand im Osten jedoch als (immer mehr griechisch geprägtes) Byzantinisches Reich bis 1453 fort. In dieser Zeit drängten mit der Völkerwanderung eine Vielzahl von meist germanischen Stämmen (Angelsachsen, Franken, Goten u.a.) in das westliche Europa und bildeten den Grundstein für zukünftige Nationen (Deutschland, England, Frankreich, Spanien).

Das Mittelalter war besodners geprägt von der Konkurrenz zwischen dem neuen römischen Kaiser im Westen und dem byzantinischen Kaiser in Konstantinopel, auf deren beider Einflußsphären die Spaltung in ein westliches und östliches Europa zurückgeht. Missionare verbreiteten das Christentum seit dem Frühmittelalter über Nord- und Osteuropa, so daß ganz Europa im Spätmittelalter christlich wurde. Im westlichen Europa gab es jedoch seit dem Investiturstreit im 11. Jahrhundert Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst um die Vorherrschaft. Im Zeitalter der Renaissance entdeckte man im lateinischen Westen das Wissen der Antike wieder, was einen kulturellen Aufschwung bewirkte. Die Reformation im 16. Jahrhundert spaltete die westliche Kirche in einen katholischen und evangelischen Teil. Mit der orthodoxen Kirche war es bereits im Jahr 1054 zum Bruch gekommen. Religionskriege waren die Folge. 1618 bis 1648 verwüstete der Dreißigjährige Krieg weite Teile Mitteleuropas.

Seit dem 15. Jahrhundert bauten europäische Nationen (besonders Spanien, Portugal, Russland, die Niederlande, Frankreich und Großbritannien) koloniale Imperien mit großen Besitztümern auf allen anderen Kontinenten auf. Man kann sagen, daß Europa der Kontinent ist, der die anderen Erdteile am meisten beeinflußt hat im Bezug auf christliche Missionierung, Kolonien, Sklavenhandel, Warenaustausch und Kultur.

Im 18. Jahrhundert setzte die Bewegung der Aufklärung neue Akzente und forderte Toleranz, die Achtung der Menschenwürde, Gleichheit und Freiheit. In Frankreich kam 1789 durch die Französische Revolution das Bürgertum zur Macht. Im frühen 19. Jahrhundert war halb Europa von dem nach der Revolutionszeit zur Macht gekommenen französischen Kaiser Napoleon erobert, bis er 1812 in Rußland mit seinem Eroberungszug scheiterte. Die konservativen Siegermächte versuchten darauf im Rahmen des Wiener Kongresses die vorrevolutionären Zustände wieder herzustellen, was nur vorübergehend gelang.

Die Industrialisierung begann in Teilen Europas im 18. Jahrhundert und veränderte rasant den Alltag breiter Bevölkerungsschichten. Als Folge der Verarmung der Arbeiter entstand im 19. Jahrhundert die kommunistische Bewegung. Daneben war das 19. Jahrhundert stark bestimmt von der Verbreitung demokratischer Ideen und Systeme, der konservativen Reaktion darauf und dem mit ungezügeltem Nationalismus einhergehenden Imperialismus der Großmächte. Sowohl der 1. Weltkrieg (1914-1918) als auch der 2. Weltkrieg (1939-1945) brachen in Europa aus und richteten riesige Zerstörungen an. Rund 60 Mio. Menschen verloren in letzterem ihr Leben; geschätzte sechs Mio. davon waren Juden, welche die Nationalsozialisten in ihrem Rassenwahn, wie auch Homosexuelle und Zigeuner, auszurotten versuchten.

Nach dem 2. Weltkrieg und im folgenden sog. "Kalten Krieg" war Europa in zwei große politisch-ökonomische Blöcke geteilt, die sozialistischen Nationen in Osteuropa und die kapitalistischen Nationen in Westeuropa. Man sprach auch vom "Eisernen Vorhang", der die Staaten Europas voneinander trennte. Dazwischen gab es einige neutrale Staaten. Erst die durch Gorbatschow in der Sowjetunion eingeleitete "Perestroika" und der "Glasnost" führten zunächst in der Sowjetunion und dann in den anderen Ostblockländern Mitte der 1980er Jahre zu einem politischen Kurswechsel. 1989 fiel der Ostblock auseinander, die Berliner Mauer fiel, die Sowjetunion und der Warschauer Pakt lösten sich auf.

Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wachsen die Kulturen Europas verstärkt zusammen, was sich zum einen durch Institutionen wie die Europäische Union, aber auch durch die Bevölkerungs- und Wirtschaftsschwerpunkte zeigt.

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Politik

Derzeit gibt es 48 souveräne Staaten, die zumindest einen Teil ihres Territoriums in Europa haben. 26 dieser Staaten sind Mitglied der Europäischen Union. Das 27. Mitgliedsland der EU, die Republik Zypern, zählt geographisch zu Asien.

Staaten mit europäischem Territorium:

Albanien (Hauptstadt: Tirana), Andorra (Hauptstadt: Andorra la Vella), Aserbaidschan (Hauptstadt: Baku), Belgien (Hauptstadt: Brüssel), Bosnien und Herzegowina (Hauptstadt: Sarajevo), Bulgarien (Hauptstadt: Sofia), Dänemark (Hauptstadt: Kopenhagen; samt Färöer-Inseln, Hauptstadt: Tórshavn), Deutschland (Hauptstadt: Berlin), Estland (Hauptstadt: Tallinn), Finnland (Hauptstadt: Helsinki; samt Åland-Inseln, Hauptstadt Mariehamn), Frankreich (Hauptstadt: Paris), Georgien (Hauptstadt: Tiflis), Griechenland: (Hauptstadt Athen; samt der Autonomen Mönchsrepublik Heiliger Berg - Athos, Hauptstadt Karyes), Irland (Hauptstadt: Dublin), Island (Hauptstadt: Reykjavík), Italien (Hauptstadt: Rom), Kasachstan (Hauptstadt: Astana), Kroatien (Hauptstadt: Zagreb), Lettland (Hauptstadt: Riga), Liechtenstein (Hauptstadt: Vaduz), Litauen (Hauptstadt: Vilnius), Luxemburg (Hauptstadt: Luxemburg), Malta (Hauptstadt: Valletta), Mazedonien (Hauptstadt: Skopje), Moldawien (Hauptstadt: Chisinau), Monaco (Hauptstadt: Monaco-Stadt), Montenegro (Hauptstadt: Podgorica), Niederlande (Hauptstadt: Amsterdam), Norwegen (Hauptstadt: Oslo; samt Jan Mayen und Svalbard mit der Hauptstadt Longyearbyen), Österreich (Hauptstadt: Wien), Polen (Hauptstadt: Warschau), Portugal (Hauptstadt: Lissabon; samt Azoren mit der Hauptstadt Ponta Delgada und Madeira mit der Hauptstadt Funchal), Rumänien (Hauptstadt: Bukarest), Rußland (Hauptstadt: Moskau), San Marino (Hauptstadt: San Marino), Schweden (Hauptstadt: Stockholm), Schweiz (Bundesstadt: Bern), Serbien (Hauptstadt: Belgrad), Slowakei (Hauptstadt: Bratislava), Slowenien (Hauptstadt: Ljubljana), Spanien (Hauptstadt: Madrid), Tschechien (Hauptstadt: Prag), Turkei Türkei (Hauptstadt: Ankara), Ukraine (Hauptstadt: Kiew), Ungarn (Hauptstadt: Budapest), Vatikanstadt, Vereinigtes Königreich (Hauptstadt: London; samt Gibraltar, Guernsey mit der Hauptstadt Saint Peter Port, Isle of Man mit der Hauptstadt Douglas und Jersey mit der Hauptstadt Saint Helier) und Weißrußland (Hauptstadt: Minsk).

De facto unabhängige Staaten sind: - Kosovo (Hauptstadt: Priština) - das Parlament in der von der UN verwalteten Provinz Kosovo erklärte am 17. Februar 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien. Serbien, in dessen Verfassung explizit über die serbische Provinz als unteilbaren Teil der Republik die Rede ist, betrachtet die Region weiterhin als Bestandteil Serbiens. die Unabhängigkeit wurde weitestgehend von den anderen Staaten anerkannt.
- Transnistrien (Hauptstadt: Tiraspol) - 1992 hat sich in Transnistrien ein de facto unabhängiger Staat von Moldawien etabliert. Er ist aber von keinem anderen Staat anerkannt.

Folgende Staaten liegen nur mit einem Teil ihrer Fläche in Europa:

- Rußland - das Land liegt nur mit einem Viertel seiner Landmasse in Europa, dies ist jedoch das historische Kernland mit 75 Prozent seiner Bevölkerung (über 100 Mio. Einwohner). Politisch wird es deshalb als europäischer Staat betrachtet, geographisch jedoch die Mehrheit seines Territoriums zu Asien gerechnet, wobei die genaue Abgrenzung des europäischen vom asiatischen Teil umstritten ist.
- Türkei - das Land liegt nach der traditionellen geographischen Abgrenzung an Bosporus und Dardanellen nur mit 3 Prozent seiner Fläche in Europa, der Rest in Asien. Zum europäischen Teil gehört jedoch die Altstadt Istanbuls, der größten Stadt und historischen Hauptstadt. Die politischen und kulturellen Grenzen folgten in dieser Region kaum jemals der traditionellen geographischen Abgrenzung der Kontinente. Die Türkei unterscheidet sich vor allem durch ihre muslimische Religion vom Großteil des restlichen Europa. Politisch gehört die Türkei als Mitglied des Europarats zu Europa. Sie hat zudem eine Zollunion mit der EU und wird bei internationalen Sport- und Kulturveranstaltungen meist Europa zugeordnet. Auf politischem Gebiet ist die Frage der Zugehörigkeit der Türkei zu Europa derzeit vor allem im Kontext der Verhandlungen über ihren Beitritt zur EU heftig umstritten.
- Kasachstan - das Land liegt nach der am weitesten verbreiteten geographischen Abgrenzung am Uralfluss mit elf Prozent seiner Landfläche in Europa, der Rest in Asien. Etwa die Hälfte der Einwohner sind Angehörige europäischer Völker (Russen, Ukrainer, Polen, Deutsche). Abgesehen von der Mitgliedschaft in der UEFA sowie der OSZE, die es jedoch mit fünf bzw. sieben weiteren asiatischen Staaten teilt, wird es politisch und kulturell gewöhnlich zu Asien gezählt.

Daneben gibt es einige Gebiete, die nicht in Europa liegen, aber politisch zu einem europäischen Staat gehören:

- Grönland - die Insel gehört politisch zu Dänemark, von der Tektonik aber zum näher gelegenen Amerika und ist auch nicht Teil der Europäischen Union.
- Zu Spanien gehören die vor Afrika gelegenen Kanarischen Inseln und die an der Küste Marokkos gelegenen Hoheitsgebiete (u. a. die Enklaven Ceuta und Melilla). Geografisch sind sie Teil Afrikas.
- Zum Vereinigten Königreich gehören die Gebiete: Anguilla, Bermuda, Britische Jungferninseln, Britisches Territorium im Indischen Ozean, Falklandinseln, Kaimaninseln, Montserrat, Pitcairninseln, Sankt Helena, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, Turks- und Caicosinseln Zu Frankreich gehören folgende Überseegebiete: Clipperton-Insel, Französisch-Guayana, Französisch-Polynesien, Französische Süd- und Antarktisgebiete, Guadeloupe, Martinique, Mayotte, Neukaledonien, Réunion, Saint-Pierre und Miquelon, Wallis und Futuna.
- Zu den Niederlanden gehören: Aruba sowie die Niederländischen Antillen Einige Staaten gehören geografisch nicht zu Europa, sind aber Mitglieder europäischer Organisationen.

Zypern liegt im östlichen Mittelmeer nahe der Küste Asiens, zu dem es deshalb geographisch gezählt wird. Geschichtlich und kulturell ist es jedoch eng mit Europa verbunden und politisch Mitglied europäischer Organisationen, seit Mai 2004 ist die Republik Zypern auch Mitglied der Europäischen Union.

Die transkaukasischen Staaten Armenien, Aserbaidschan und Georgien werden geographisch zu Asien gerechnet. Geschichtlich und kulturell sind jedoch die beiden mehrheitlich christlichen Staaten Armenien und Georgien mit Europa verbunden. Alle drei Staaten sind Mitglieder des Europarates und werden bei internationalen Sport- und Kulturveranstaltungen meist Europa zugeordnet.

Israel liegt geographisch unbestritten in Asien. Bei internationalen Sport- und Kulturveranstaltungen wird es jedoch oft Europa zugeordnet.

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Wirtschaft

Im 19. Jahrhundert war Europa durch die in England beginnende und auf den ganzen Kontinent übergreifende Industrielle Revolution konkurrenzlos die führende Wirtschaftskraft. Später brachten verschiedene internationale Einrichtungen und Organisationen, wie die EFTA (Europäische Freihandelszone) und die Europäische Gemeinschaft -der heutigen EU- einen Wachstumsschub, der in vielen Teilen Europas bis in die 1970er und teilweise in die 1980er anhielt. Die Versorgung der Bevölkerung Europas konnte durch die Verringerung von Handelsbeschränkungen ebenfalls weiter ausgebaut werden. Momentan erlebt Osteuropa einen Wirtschaftsboom. Besonders hoch war das Wachstum in den EU-Staaten Lettland, Estland, Litauen und der Slowakei, wobei zum Teil zweistelligen Wachstumsraten erreicht wurden. Einen herben Einbruch gab es aber durch die Weltwirtschaftskrise 2008/2009, die einige Länder an den Rand des Staatsbankrotts führte.

Mit dem Maastricht-Vertrag bildeten zunächst zunächst Staaten der EU ab 1999 eine Währungsunion. Ab dem 1. Januar 2002 wurden Euro-Geldscheine und -münzen eingeführt. Heute ist der Euro gesetzliches Zahlungsmittel in den meisten EU-Staaten und sechs weiteren europäischen Staaten.

Europa insgesamt ist ein wohlhabender Kontinent mit großen Industriemetropolen, ertragreicher Landwirtschaft und einem wachsenden Dienstleistungssektor. Dennoch ist seit den 1970er Jahren Arbeitslosigkeit ein weit verbreitetes Problem in vielen europäischen Staaten. Die Industrie und die Dienstleistung konzentriert sich vor allem auf die Ballungsgebiete. In den meisten Staaten Europas ist das Problem nicht mehr der Mangel an Nahrungsmitteln, sondern die Überproduktion und die Fettleibigkeit. Ausfuhrgüter sind vor allem Maschinen, Stahl, Computerbedarf und Autos. Einfuhrgüter sind unter anderem Kakao, Tee, Kautschuk, Erdöl, Erdgas und Erze.

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