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- Alliierte Besatzung -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 26.05.2009
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Einführung Postgeschichte Nachkriegsdeutschlands Gemeinschaftsausgaben Bi-Zone Französische Zone Sowjetische Zone nach unten

Einführung

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde Deutschland - wie im Abkommen von Jalta vereinbart - in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Der Osten (das Gebiet der späteren "Demokratischen Deutschen Republik") kam unter sowjetische Verwaltung, der Norden unter britische, der Süden unter amerikanische und der Südwesten unter französische Verwaltung. Diese drei Zonen (und ab 1959 auch das Saarland) bildeten ab 1949 das Territorium der "Bundesrepublik Deutschland".

Zunächst erschienen Briefmarken, die für alle vier Besatzungszonen galten. Da sich die Westallierten aber schon nach kurzer Zeit mit der Sowjetunion hinsichtlich der politischen Neuordnung Deutschlands zerstritten, gaben die Sowjets und Franzosen in ihren Zonen eigene Marken heraus und die Briten und Amerikaner schlossen ihre Zone zur sog. BI-Zone zusammen, in der es Marken gab, die im ganzen von den Amerikanern und Briten verwalteten Gebiet Gültigkeit hatten.

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Postgeschichte Nachkriegsdeutschlands

Nach dem 2. Weltkrieg stand das gesamte Nachrichtenwesen unter der Hoheit der vier Besatzungsbehörden, die es unterschiedlich handhabten. Entsprechend unterschiedlich verlief auch der Wiederaufbau notwendige Postdienste. Anfangs konnten nur Ortssendungen angenommen, befördert und zugestellt werden.

Danach wurde der Behördenbriefverkehr durch Kuriere in die nächste Umgebung eingerichtet und nach und nach erweitert und es folgte die Zulassung des privaten Ortsbriefverkehrs. Ab Juli 1945 wurde der Briefverkehr schrittweise auf die Ländergebiete, bis Oktober jeweils auf die gesamte Zone und kurz darauf auch auf die übrigen Besatzungszonen ausgedehnt. Bei der Post waren in der Regel nur gewöhnliche Postkarten und offene Behörden-, Banken- und Geschäftsbriefe zugelassen.

Eine bevorzugte Behandlung erfuhren die Postverbindungen für die im Kriege als Fremdarbeiter nach Deutschland verschleppten Ausländer und für die Arbeit des Roten Kreuzes. Für den Postverkehr von Banken, Krankenhäusern, Feuerwehr und Polizei wurden spezielle Kurierdienste mit oder ohne Mitwir-kung der Post eingerichtet.

Ein besonderes Problem stellte die Bahnpost dar, die nur langsam wieder in Gang kam. Die Bahnstrecken waren durch Kriegseinwirkung weitgehend zerstört und es fehlte an Kohlen und noch einigermaßen brauchbaren Bahnpostwagen. Immerhin konnten wenigstens größere Postbezirke miteinander verbunden werden. Im Herbst 1945 bestanden auch bereits Verbindungen im Interzonenverkehr. Die erste deutsche Bahnpost, die über die Landesgrenze hinausging, fuhr am 01.09.1948 zwischen Frankfurt/Main nach Venlo in den Niederlanden. Am 29.08.1946 wurde ein Luftpostverkehr von den USA nach Deutschland aufgenommen.

In der britischen Zone nahm bereits am 19.09.1945 die Reichspost-Oberpostdirektion für die britische Zone (BZRPO) in Bad Salzuflen ihre Tätigkeit auf. Bis dahin war in den Oberpostdirektionen ab Anfang Juni 1945 unabhängig voneinander ein beschränkter Postdienst von Briefen und Postkarten wieder aufgenommen worden. Die Besatzungszone war aufgeteilt in die Bezirke Braunschweig, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln und Münster. Aufgabe dieser Behörde war es, dafür zu sorgen, daß der Postverkehr innerhalb der britischen Zone (unter militärischer Oberaufsicht) nach einheitlichen Grundsätzen durchgeführt werden konnte.

In der amerikanischen Zone nahm am 01.03.1946 die Oberpostdirektion in München, mit ähnlichen Aufgaben, ihren Dienst auf. Ihr waren die Oberpostdirektionen in Frankfurt am Main, Karlsruhe, Nürnberg, Regensburg und Stuttgart unterstellt.

In der französischen Zone gestaltete sich der Aufbau der Verwaltung schwieriger. Nach der Festlegung der Grenzen umfaßte das Gebiet die Reichspostdirektions-Bezirke Koblenz und Saarbrücken, außerdem Teile, deren Verwaltungssitz in der amerikanischen Zone lag. Die Direktion Saarbrücken war bei der Räumung des Saarlandes verlegt worden und daher noch nicht wieder arbeitsfähig. Man begann im Juni 1945 damit, in Trier und Neustadt an der Weinstraße neue Oberpostdirektionen einzurichten. Es kamen im Sommer 1945 Oberpostdirektionen in Freiburg im Breisgau und Tübingen hinzu. Die Leitung übernahm die französische Direction des PTT du Gouvernement Militaiere de la Zone francaise d'occupation mit Sitz in Baden-Baden. Die Franzosen waren an der Bildung einer deutschen Zentralstelle zunächst nicht interessiert, mußten sich aber der Notwendigkeit beugen und am 01.09.1945 in Rastatt ein Deutsches Postzentralamt in der französischen Zone (DPZ) eröffnen.

Anfang August 1946 sollte auf einer Tagung von Postfachleuten in Stuttgart der Aufbau einer zentralen Postverwaltung für die vier Besatzungszonen diskutiert und wenn möglich zur Beschlußfassung vorberei-tet werden. Die Vertreter der französischen und sowjetischen Zone erschienen nicht. Nun beschloßen die britische und amerikanische Militärregierung eine solche Zentrale Postverwaltung für ihre Zonen. Die "Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen und britischen Besatzungsge-bietes" (HVPF) mit Sitz in Frankfurt am Main nahm am 16.10.1946 ihre Tätigkeit auf. Die Zentralstellen in München und Bad Salzuflen stellten daraufhin ihre Tätigkeit ein.

Bezüglich der Gebühren galt immer noch die Postorndung von 1929, in deren Anlage die Postgebühren waren. Allerdings konnte die Postordnung nach der deutschen Kapitulation am 08.05.1945 für einige Zeit nicht mehr angewendet werden, weil der Postverkehr von den Alliierten eingestellt worden war. Mit Wir-kung vom 01.03.1946 wurden auf "Anordnung des Alliierten Kontrollrats" in allen vier Besatzungszonen einschließlich Groß-Berlin gleichmäßig sämtliche Postgebühren (außer für Postanweisungen, Postscheckgebühren und Wertangabegebühren) verdoppelt.

Vom 06.03.1947 an stand das Post- und Fernmeldewesen in der amerikanischen und britischen Zone (sogenannte BI-Zone) unter einheitlicher Leitung. Am 01.05.1948 wurde der Luftpostdienst nach dem Ausland mit Einschränkungen wieder zugelassen. Der erste innerdeutsche Luftpostverkehr erfolgte am 15.07.1948 zwischen Frankfurt a. M. nach Berlin und seit dem 05.01.1949 zwischen Hamburg und Stuttgart. Nachdem am 20.06.1948 die Währungsreform zum 21. Juni verkündet wurde und die Einführung der Deutschen Mark (DM) in Westdeutschland (d. h. in den drei westalliierten Besatzungszonen) erfolgte, konnten vom 21. bis 23. Juni 1948 im Westen die alten Freimarken noch aufgebraucht werden, wobei der zehnfache Betrag zu verkleben war.

In der sowjetischen Zone erfolgte am 23.06.1948 ebenfalls eine Reform, bei der die alten Reichsmarkscheine einfach mit Kupons und Wertaufklebern versehen wurden.

Die vom "Direktor der Verwaltung für das Post- und Fernmeldewesen" aufgrund des Artikels II des Gesetzes über Leitsätze für die Bewirtschaftung und Preispolitik nach der Währungsreform vom 24.06.1948 erlassene "Zweite Anordnung über Gebühren im Post- und Fernmeldewesen" vom 08.08.1948 brachte mit Wirkung vom 01.09.1948 eine grundlegende Neuregelung der Postgebühren. In dieser Anordnung wurden alle Gebühren im Postwesen neu festgesetzt. Die Gebührensätze lagen im Durchschnitt um 50 Prozent über dem Stand von 1933, als zum letzten Mal eine Gebührenneuregelung vor dem 2. Weltkrieg erfolgte. Ab dem 04.10.1948 galten die Gebühren auch in der französischen Zone.

Die Postverwaltung in der sowjetischem Zzone behielt die auf Anordnung des Alliierten Kontrollrats am 01.04.1946 festgesetzten Postgebühren zunächst noch bei. Im Verkehr nach der Deutschen Demokratischen Republik und nach Ostberlin gelten die Inlandsgebührenbestimmungen der Deutschen Bundespost. Für die in der Deutschen Demokratischen Republik und in Ostberlin eingelieferten Sendungen waren die Gebührenbestimmungen der DDR maßgebend.

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Alliierte Gemeinschaftsausgaben

- Überblick -

alb_gem911.jpgDie Zeit der Besatzung fand in den Ausgaben der Besatzungsmächte ihren Niederschlag. Die neuen Briefmarken wurden teils in den Vereinigten Staaten, in England, in Frankreich, aber auch in der ehemaligen Staatsdruckerei in Berlin gedruckt. Bis zum Juni 1948 gab es Gemeinschaftsausgaben, die in der amerikanischen, der britischen und der sowjetischen Zone gültig waren.

Insgesamt katalogisiert der Michel-Katalog 60 Briefmarken, die für die genannten drei Zonen ab 1946 verausgabt wurden. Hinzu kommt der Block zur "Briefmarkenausstellung in Berlin" aus Dezember 1946. Neben der 1. Kontrollratsaugabe "Ziffernserie" (Nr. 911 - 937) erschien 1947/48 eine sog. 2. Kontrollratsausgabe (Nr. 943 - 962). Daneben gibt es fünf Sonderausgaben (mit je zwei Marken), wobei drei der Messe in Leipzig gewidmet sind. Außerdem erschien eine Ausgabe "Heinrich von Stephan" und als letzte Ausgabe überhaupt die Ausgabe "Exportmesse Hannover" aus Mai 1948.

- Von den Gemeinschaftsausgaben zur Spaltung Europas -

Die Entscheidung für eine Gemeinschaftsausgabe fiel schon im Spätsommer 1945, allerdings verweigerten sich die Franzosen mitzumachen, da sie hinter diesem Vorhaben das Entstehen eines deutschen Zentralismus vermuteten. Ein florierendes Postwesen war nicht nur für die private Kommunikation, sondern auch für das Wiederanlaufen der Wirtschaft wichtig. Um möglichst schnell eine Ausgabe zur Verfügung zu haben, die für den 1. März 1946 geplant war, entschloß man sich zu einer einfach gestalteten Ziffernserie. Obwohl die Marken schnell gedruckt wurden, erfolgte die Ausgabe erst im Februar 1946.

Am 1. März 1946 wurde das Inlandsporto verdoppelt und die Auslandsgebürhen stiegen auf das Dreifache, so daß zusätzliche Werte verausgabt werden mußten. Bei der sog. "Ersten Kontrollratsausgabe" gibt es sehr viele Farbvarianten, viele Druckzufälligkeiten und Besonderheiten.

alb_gem962.jpgAm 1. März 1947 erschien die sog. "Zweite Kontrollratsausgabe", von der es ebenfalls viele Farbvarianten gibt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist ein Themenwechsel in den westlichen und östlichen Ausgaben der Besatzungszonen erkennbar: während es in Ostdeutschland viele Ausgaben mit Zuschlägen zum Thema Wiederaufbau und Wiedergutmachung für die Opfer des Faschismus gab, widmeten sich die Ausgaben in Westdeutschland dem Thema Handel und Wirtschaft, wie die Emissionen zur Leipziger Messe und zur Exportmesse in Hannover und die Serie zum 50. Todestag Heinrich von Stephans zeigen.

Ab Juni 1948 brachten nämlich Briten und Amerikaner, sowie Sowjets wieder eigene Marken in ihren Besatzungszonen heraus. Die politischen Spannungen hatten sich verschärft und gipfelten letztendlich im "Kalten Krieg". Mit den getrennten Währungsreformen in West- und Ostdeutschland endete die deutsche Gemeinsamkeit auch auf dem Gebiet der Philatelie bis zur Wiedervereinigung im Jahre 1990.

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Bi-Zone

- Überblick -

alb_962.jpgDas Zerwürfnis zwischen den Westalliierten und den Sowjets äußert sich am deutlichsten in der Bildung der sog. BI-Zone, die das Herzstück für die zukünftige Bundesrepublik wurde.

Insgesamt katalogisiert der Michel-Katalog (in den Hauptnummern) 110 Briefmarken, sowie die Blockausgabe "Exportmesse Hannover" aus dem Jahre 1949, die es in drei Farbvarianten gibt. 1945/46 erschien zunächst eine Dauermarkenserie "AM-Post", bei der zwischen dem amerikanischen, dem britischen und deutschen Druck unterschieden wird. 1948 erschienen die sog. Posthörnchen-Kontrollüberdrucke auf Nr. 943 - 958 und Nr. 911 - 937, die es jeweils in den beiden Varianten Band- und Netzüberdruck gibt.

alb_biz98.jpgAls dritte Dauermarkenserie ist die sog. "Bauten-Serie" zu nennen, von der es zahlreiche Varianten gibt, die für Spezialisten interessant sind. An Sondermarken erschienen 1948 die Serie "700 Jahre Kölner Dom" (Nr. 69 - 72), sowie "Berlin-Hilfe" und "Exportmesse Hannover" und in 1949 "Radsport" und "200. Geburtstag Goethes" als letzte Ausgabe der BI-Zone vom 15. August. Die nächsten Marken vom 7. September (Nr. 111 und 112) sind dann die ersten Marken der neugegründeten "Bundesrepublik Deutschland".

- Die Neuorganisation des Postverkehrs in der amerikanischen Zone -

Die amerikanische Besatzungszone umfaßte die Länder Bayern, Hessen und Württemberg-Baden. Als Oberpostdirektionen gab es München, Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Frankfurt am Main, Stuttgart und Karlsruhe. Nach dem Kriege war die Arbeit der Post nahezu zum Erliegen gekommen. Im Juli 1945 wurde die Oberpostdirektion in München mit der Abwicklung aller postalischen Angelegenheit des ehemaligen Landes Bayer beauftragt und ebenfalls im Juli 1945 wurde für Hessen in Darmstadt die Verwaltung des Post- und Fernmeldewesens gegründet, im September 1945 folgte die Gründung eines Postministeriums für Württemberg-Baden in Stuttgart.

Durch eine Weisung der Militärregierung an den Rat der Ministerpräsidenten dieser drei Länder wurde in München im April 1946 ein Oberpostdirektorium eingerichtet, das für die Leitung des Post- und Fernmeldewesens in der gesamten amerikanischen Zone zuständig war.

Für die Verwaltungsbehörden wurde zuerst ein Kurierdienst eingerichtet, bevor die Zulassung des privaten örtlichen Briefverkehrs erfolgte. Nachdem die AM-Post-Marken im Juli 1945 erschienen, wurde der Briefverkehr nach und nach auf die anderen Besatzungszonen ausgedehnt und ab Mitte 1946 funktionierte die Post fast überall regelmäßig und normal.

- Die Neuorganisation des Postverkehrs in der britischen Zone -

Die britsche Besatzungszone umfaßte die Reichspostdirektionsbezirke Braunschweig, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln und Münster in Westfalen. Auch hier wurde am 19. September 1945 die "Reichspost-Oberdirektion für die Britische Zone" (BZRPO) in Bad Saluuflen als Zentralstelle geschaffen. Zunächst war sie nur eine Beratungsstelle, entwickelte sich aber dann zu einer selbständigen deutschen Behörde, die den Wiederaufbau der Post- und Fernmeldeeinrichtungen organisierte.

Im Juni/Juli 1945 wurde von den Reichspostdirektionen zunächst nur ein eingeschränkter Postverkehr für Briefe und Postkarte aufgenommen, Ende August wurde der Postverkehr auf die anderen Zonen ausgedehnt und auch der Bahnpost-, Postscheck und Fenrmeldedienst fand wieder statt.

- Die Organisation der Post in der Bi-Zone -

Am 28. September trat in der amerikanischen und britischen Zone ein "Vorläufiges Abkommen über die Bildung einer deutschen Verwaltung des Post- und Fernmeldewesens in der amerikanischen und britischen Besatzungszone bis zur Herstellung der deutschen Wirtschafteinheit" in Kraft und am 10. Oktober 1946 wurde als oberstes Verwaltungsorgan eine Verwaltungsrat in Frankfurt am Main eingerichtet. Die eigentliche Leitung lag aber bei der "Hauptverwaltung für Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen britischen Besatzungsgebietes" (HVPF)und am 6. März 1947 stellten die Zentralbehörden in Bad Salzuflen und München ihre Tätigkeit ein.

Am 10. Juni 1947 kam es dann zur Errichtung des "Vereinigten Wirtschaftsgebietes", der sogenannten "Bi-Zone". Neben einem gemeinsamen Wirtschafts- und Exekutivrat wurden fünf Verwaltungen gebildet, darunter auch die Verwaltung für Post- und Fernmeldewesen. Es gab 15 Oberpostdirektionen und einige Zentralämter. Somit war die Basis für einen gemeinsamen Ausbau des Post- und Fernmeldewesens in einem großen Teil des ehemaligen Dt. Reiches geschaffen.

In der Bi-Zone wurden die Ausgaben des Kontrollrates mit Posthornaufdrucken überdruckt. Im Herbst 1948 erschien eine neue Dauermarkenserie, die auch in der französischen Zone gültig. war.

- Die Reichspost-Oberdirektion für die britische Zone -

Die "Reichspost-Oberdirektion für die britische Zone" (BZRPO) in Bad Salzuflen war die für die britische Zone in Nachkriegsdeutschland zuständige Postbehörde nach dem 2. Weltkrieg ab dem 19.09.1945. Bis dahin war in den Oberpostdirektionen ab Anfang Juni 1945 unabhängig voneinander ein beschränkter Postdienst von Briefen und Postkarten wiederaufgenommen worden. Die Besatzungszone war aufgeteilt in die Bezirke Braunschweig, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln und Mün-ster. Aufgabe dieser Behörde war es, dafür zu sorgen, daß der Postverkehr innerhalb der britischen Zone (unter militärischer Oberaufsicht) nach einheitlichen Grundsätzen durchgeführt werden konnte.

- Die Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen und briti-schen Besatzungsgebietes -

Die "Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen und britischen Besat-zungsgebietes" (HVPF) mit Sitz in Frankfurt am Main war in der BI-Zone Nachkriegsdeutschlands für das Postwesen zuständig. Anfang August 1946 sollte auf einer Tagung von Postfachleuten in Stuttgart der Aufbau einer zentralen Postverwaltung für die vier Besatzungszonen diskutiert und wenn möglich zur Be-schlußfassung vorbereitet wer-den. Die Vertreter der französischen und sowjetischen Zone erschienen nicht. Nun beschloß die britische und amerikanische Militärregierung eine solche Zentrale Postverwaltung für ihre Zonen. Daraufhin nahm am 16.10.1946 die HVPF ihre Tätigkeit auf. Die Zentralstellen in München und Bad Salzuflen stellten daraufhin ihre Tätigkeit ein.

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Französische Zone

- Überblick -

Unter den Besatzungsmächten in Deutschland spielte Frankreich von Anfang an eine Sonderrolle, da sich die französische Besatzung weder an den alliierten noch an den amerikanisch-britischen Gemeinschaftsausgaben beteiligte. Auch an der bis 1956 gültigen Zwangszuschlagmarke "Notopfer-Berlin" zu 2 Pfennig beteiligte sich Frankreich nicht.

alb_frz4.jpgInsgesamt katalogisiert der Michel-Katalog Ausgaben für Baden, Rheinland-Pfalz und Württemberg. 1945/46 erschien zunächst eine allgemeine Ausgabe mit 13 Werten, die im gesamten Besatzungsgebiet galt, aber in den Jahren 1947 bis 1949 wurden spezielle Briefmarken für die vorgenannten Gebiete verausgabt. Daneben sind 3 Zuschlagmarken "Wohnungsbau-Abgabe" zu jeweils 2 Pfennig zu erwähnen.

alb_frz19.jpgIn Baden erschienen neben drei Dauerserien Ausgaben für z. B. den Wiederaufbau Freiburgs, das Rote Kreuz etc. und zwei Block-Ausgaben, wobei es den Block 1 in gezähnter und ungezähnter Erhaltung gibt. Insgesamt gibt es 57 Briefmarken.

alb_frz25.jpgIn Rheinland-Pfalz erschienen neben drei Dauerserien Ausgaben für z. B. das Hilfswerk Ludwigshafen, das Rote Kreuz etc. und eine Block-Ausgabe. Insgesamt gibt es 52 Briefmarken.

alb_frz19.jpgIn Württemberg erschienen neben drei Dauerserien Ausgaben für z. B. das Rote Kreuz, zum 200. Geburtstag Goethes etc. und eine Block-Ausgabe. Insgesamt gibt es 52 Briefmarken.

- Die Direction des PTT du Gouvernement Militaire de la Zone Francaise d'occupation -

Die "Direction des PTT du Gouvernement Militaire de la Zone Francaise d'occupation" mit Sitz in Baden-Baden übernahm in der Französischen Zone Nachkiregsdeutschlands die Leitung des Postwesens. Dort gestaltete sich der Aufbau der Verwaltung schwieriger als in den anderen Besatzungszonen. Nach der Festlegung der Grenzen umfaßte das Gebiet die Reichspostdirektions-Bezirke Koblenz und Saarbrücken, außerdem Teile, deren Verwaltungssitz in der amerikanischen Zone lag. Die Direktion Saarbrücken war bei der Räumung des Saarlandes verlegt worden und daher noch nicht wieder arbeitsfähig. Man begann im Juni 1945 damit, in Trier und Neustadt an der Weinstraße neue Oberpostdirektionen einzurichten. Es kamen im Sommer 1945 Oberpostdirektionen in Freiburg im Breisgau und Tübingen hinzu. Die Franzo-sen waren an der Bildung einer deutschen Zentralstelle zunächst nicht interessiert, mußten sich aber der Notwendigkeit beugen und am 01.09.1945 in Rastatt ein Deutsches Postzentralamt in der französischen Zone (DPZ) eröffnen.

- Deutsches Postzentralamt in der französischen Zone -

In der Französischen Zone Nachkriegsdeutschlands gestaltete sich der Aufbau der Verwaltung schwieri-ger als in den anderen Besatzungszonen. Die Franzosen waren an der Bildung einer deutschen Zentralstelle zunächst nicht interessiert, mußten sich aber der Notwendigkeit beugen und am 01.09.1945 in Ra-statt ein "Deutsches Postzentralamt in der französischen Zone" (DPZ) eröffnen. Nach der Festlegung der Grenzen umfaßte das Gebiet die Reichspostdirektions-Bezirke Koblenz und Saarbrücken, außerdem Tele, deren Verwaltungssitz in der amerikanischen Zone lag. Die Direktion Saarbrücken war bei der Räumung des Saarlandes verlegt worden und daher noch nicht wieder arbeitsfähig. Man begann im Juni 1945 damit, in Trier und Neustadt an der Weinstraße neue Oberpostdirektionen einzurichten. Es kamen im Sommer 1945 Oberpostdirektionen in Freiburg im Breisgau und Tübingen hinzu. Die Leitung über-nahm die französische Direction des PTT du Gouvernement Militaire de la Zo-ne Francaise d'occupation mit Sitz in Baden-Baden.

- Die Neuorganisation des Postverkehrs in der französischen Zone -

In der französischen Besatzungszon war der Wiederaufbau deshalb recht schwierig, weil die Franzosen das Postwesen föderal auf Länderebene organisieren wollten. Zunächst gab es nur die Oberpostdirektion in Koblenz, aber schon im Juni 1945 wurden Oberpostdirektionen in Trier, Neustadt an der Weinstraße, Freiburg im Breisgau und in Tübingen eingerichtet.

Die Leitung des Wiederaufbaus des Post- und Fernmeldewesens in der französischen Zone lag bei der "Direction des PTT du Gouvernement Militaire de la Zone Francaise d'occupation" in Baden-Baden, die auch alle deutschen Poststellen überwachte. Da eine deutsche Verbindungsstelle zwischen der Direction des PTT und den deutschen Oberpostdirektionen fehlte, wurde Ende 1945 das "Deutsche Postzentralamt in der französischen Zone"(DPZ) eingerichtet.

Die Verwaltung des Post- und Fernmeldewesens in den Ländern Württemberg-Hohenzollern, Südbaden und Rheinland-Pfalz wurde Landesministerien unterstellt. Somit kam es zu einer Dezentralisierung und auch der Postverkehr mit den anderen westlichen Besatzungszonen kam so nur langsam wieder in Gang. Den föderalen Charakter der französischen Zone unterstrichen auch die eigenen Briefmarken der einzelnen Länder.

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Sowjetische Zone

- Überblick -

Anders als in den anderen Zonen zentralisierten die Sowjets das Postwesen bewußt nicht, sondern führten zunächst umfangreiche Neugliederungen der regionalen Verwaltungen durch, die auch für das Postwesen verantwortlich waren.

Für Berlin gab es die Abteilung "Post- und Fernmeldewesen" des Magistrat, für die Mark Brandenburg und für Teile der ehemaligen Direktion Frankfurt/Oder war die Oberpostdirektion (OPD) Potsdam zuständig. Für Mecklenburg-Vorpommern und Teile der OPD Stettin war die OPD Schwerin, für Ostsachsen die OPD Dresden, für Westsachsen die OPD Leipzig, für Thüringen die OPD Erfurt und für die Provinz Sachsen die OPD Halle verantwortlich. Alle Oberpostdirektionen brachten ab dem Sommer 1945 ihre eigenen Marken heraus.

Der historisch folgenreichste Schritt war die Herauslösung der Sowjetischen Zone aus dem Verbund der Alliierten, die sich bereits 1946 klar abzeichnete. Diese bildete das Territorium der späteren "Deutschen Demokratischen Republik". Von allen Besatzungszonen erschienen im sowjetischen Machtbereich die meisten Briefmarken.

Insgesamt katalogisiert der Michel-Katalog Ausgaben für Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Ostsachsen, Provinz Sachsen, Thüringen und Westsachsen. Diese Marken erschienen in den Jahren 1945 und 1946. 1948 und 1949 gab es dann allgemeine Ausgaben, die für die gesamte Sowjetische Besatzungszone galten.

- Berlin-Brandenburg -

alb_sbz_bln1.jpgFür Berlin-Brandenburg erschien 1945 eine Dauermarkenserie mit 7 Briefmarken, wobei es die Nr. 1 gezähnt und durchstochen gibt.

- Mecklenburg-Vorpommern -

alb_sbz_mvp28.jpgFür Mecklenburg-Vorpommern katalogisiert der Michel-Katalog (in den Hauptnummern) 6 Ausgaben mit 33 Werten. Neben einer Dauermarkenserie (Nr. 1 - 19) sind die Ausgaben "Opfer des Faschismus", "Bodenreform" I und II, "Kinderhilfe" und "Abschiedsausgabe" zu nennen. Von den Marken sind zahlreiche Farb- und Papiervarianten bekannt.

Die Ausgaben orientieren sich insgesamt stark am politischen Geschehen. Sowohl die Wohltätigkeitsausgabe für die Opfer des Faschismus vom Oktober 1945, als auch die am 8. Dezember 1945 verausgabte Serie zur Bodenreform waren politisch hoch brisant. Seit dem 1. September 1945 hatte die sowjetische Besatzungsmacht in Sachsen damit begonnen, allen Landbesitz über 100 Hektar zu beschlagnahmen und kurz danach wurde die entschädigungslose Enteignung des Großgrundbesitzes auch in übrigen Provinzen durchgeführt. Nach der Ausgabe für die Kinderhilfe zu Silvester 1945 gilt die Ausgabe vom 17. Januar 1946 als eine Art "Abschiedsserie".

- Ostsachsen -

alb_sbz_osa42.jpgIn Ostsachsen erschienen insgesamt 25 Werte, wobei diese meist zur Dauermarkenserie "Ziffern" gehören. Als letzte Ausgabe erschien eine Ausgabe "Wiederaufbau Dresdens" mit zwei Werten.

Die erste Ausgabe vom 23. Juni 1945 ist insofern eine historische Besonderheit, als über 1 Mill. Marken der roten 12-Pfennig-Marke gedruckt wurden, die als einzige deutsche Briefmarke neben der Bezeichnung "Post" auch die entsprechende kyrillische Inschrift enthielt. Noch am Ausgabetag wurde die Genehmigung von den Sowjets widerrufen, so daß nur ca. 14.500 Marken verkauft wurden.

Die nachfolgenden Ausgaben enthielten alle nur eine deutsche Inschrift. Im Februar 1946 erschien eine Wohlfahrtsserie zum Wiederaufbau von Dresden; die Stadt war am 13. und 14. Februar 1945 fast völlig bei einem Luftangriff zerstört worden.

- Provinz Sachsen -

alb_sbz_prs66.jpgFür die Provinz Sachsen erschienen insgesamt 26 Briefmarken in fünf Ausgaben. Neben den beiden Dauermarken-Serien mit dem Wappen sind die Emissionen "Bodenreform" I (Nr. 85 und 86) und II (Nr. 90 und 91), sowie "Wiederaufbau" zu nennen. Bei den Dauermarken unterscheidet man jeweils zwischen Wz. 1 fallend und steigend, die drei Marken "Wiederaufbau" (Nr. 67 - 69) gibt es in gezähnter und ungezähnter Erhaltung.

Wie die Ausgaben von Mecklenburg-Vorpommern waren auch die Ausgaben der Provinz Sachsen politisch hochbrisant, da die zwischen dem 10. Oktober 1945 und dem 21. Februar 1946 erschienenen Marken ebenfalls dem Thema der Bodenreform gewidmet waren.

- Thüringen -

alb_sbz_thu97.jpgDie Ausgaben für Thüringen sind die mit Abstand schönsten dieses Sammelgebietes. Insgesamt erschienen 24 Briefmarken, darunter 4 Blockausgaben. Bei der Dauermarken-Serie (Nr. 92 - 99) unterscheidet man zwischen glattem und Spargummi, wobei es die Nr. 98 und 99 in gezähnter und geschnittener Erhaltung gibt. Der sog. "kleine" (Block 1) und "große Weihnachtsblock" (Block 2) erschien auf dünnem, grauem und weißem, dickem Papier. Bei Block 3 "Nationatheater Weimar" unterscheidet man den Typ A (weißes, dünnes Papier, Wz. 1, ohne Gummi, fallend, ungezähnt) und Typ B (graubraunes, gummiertes Papier, ohne Wasserzeichen, durchstochen). Als letzte Ausgabe erschienen vier Werte "Brückenbau" auf Spargummi (desgl. als Block 4 verausgabt).

Die Ausgaben sind auch die phantasievollsten der gesamten Sowjetzone: neben den Motiven von Schiller und Goethe in der ersten Serie sind natürlich die Blockausgaben vom 18. Dezember 1945 für die Opfer des Faschismus und der am gleichen Tage erschienene Weihnachtsblock richtige "Kleinodien" unter den deutschen Blöcken, die auch entsprechend hoch im Katalog bewertet werden.

- Westsachsen -

alb_sbz_wes116.jpgFür Westsachsen wurden insgesamt 49 Briefmarken verausgabt, sowie ein Block "Leipziger Messe", den es auch im Großformat (nur gebraucht) gibt. Neben 4 Ausgaben der Dauermarkenserie "Ziffern", die jeweils mit fallendem und steigendem Wasserzeichen erschienen, sind die Serie "Volkssouveränität" (Nr. 138 - 149), "Stadtbilder-Abschiedserie" (Nr. 150 - 155 mit, Nr. 156 - 161 ohne Wasserzeichen; beide Serien gibt es auf grauem und auf gelblichem Papier) und "Leiziger Messe" zu nennen.

Die Ausgaben zur "Leipziger Messe" zählen bei West-Sachsen zu den Besonderheiten, die in keiner Deutschland-Sammlung fehlen sollten.

- Allgemeine Ausgaben -

alb_sbz_gem169.jpgDie Allgemeinen Ausgaben (76 Marken und ein Block) ab 1948 bestanden aus zwei Aufdruckserien auf Kontrollratsausgaben Nr. 943 - 948 (mit Bezirksstempelaufdrucken bzw. dem dreizeiligen Maschinenaufdruck "Sowjetische Besatzungs- Zone"), der Dauermarkenserie "Berühmte Deutsche" (Nr. 212 - 227 mit Wasserzeichen "Kreuzblüten"), sowie Sonderausgaben zu den Leipziger Messen, zum "Tag der Marke", für "Liebknecht-Luxemburg", zu den "Volkskongreßwahlen" und zum "200. Geburtstag Goethes". Zu letzterem Anlaß erschien auch ein sehr schöner Block.

Mit den beiden Marken zur Leipziger Herbstmesse im August 1949 endet das Sammelgebiet; die Marke "75 Jahre Weltpostverein" aus Oktober 1949 ist die erste Ausgabe der "Deutschen Demokratischen Republik".

- Die Neuorganisation des Postverkehrs in der sowjetischen Zone -

Die sowjetische Besatzungsmacht schuf schon recht bald eine "Zentralverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands" (ZVPF), die im September 1945 aktiv wurde. Ihr unterstanden ab Anfang 1946 die Oberpostdirektionen Potsdam, Schwerin, Dresden, Leipzig, Hall an der Saale und Erfurt.

Zur Abstimmung der verschiedenen Verwaltungen und Länderregierungen wurde 1947 ddie "Deutsche Wirtschaftskommission für die sowjetische Besatzungszone" (DWK) gegründet und am 12. Februar 1948 wurde die Zentralverwaltung für das Post- und Fernmedewesen der DWK angegliedert.

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