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- Britische Kolonien -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 20.11.2008
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Überblick Die Markenausgaben von British Columbia and Vancouver Island Die britischen Kolonien in Nordamerika nach der Unabhängigkeit der USA 1789 Die Markenausgaben von Kanada Die weitere Zuwanderung nach dem britisch-amerikanischen Krieg Die Markenausgaben von New Brunswick Die Rebellion von 1837 Die Markenausgaben von Newfoundland Die koloniale Selbstverwaltung Die Markenausgaben von New Scotia Die Westexpansion und Entstehung des Dominion Die Markenausgaben von Prince Edward Island nach unten

Überblick

Bevor Kanada im Jahre 1867 zum Dominion vereinigt wurde und gemeinsame Marken erschienen, verausgabten die einzelnen Kolonien ihre eigenen Marken. Dies waren British-Columbia (Britisch-Kolumbien) mit Vancouver Island, Kanada, New Brunswick (Neu-Braunschweig), Newfoundland (Neufundland; die letzte Ausgabe erschien 1947), Nova Scotia (Neuschottland) und Prince Edward Island (Prinz-Eduard-Insel),

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Die Markenausgaben von British Columbia and Vancouver Island

- Historisches -

Die beiden Kronkolonien waren zunächst selbständig, bevor sie sich im August 1866 zusammenschlossen. Hauptstadt ist Victoria. Am 20. Juli 1871 schloß man sich dem Dominion of Canada an. Zur Erleichterung des Postverkehrs mit den USA führten die Postämter auch amerikanische Briefmarken.

- British Columbia -

bc-2.jpgFür die britische Kronkolonie British-Columbia sind insgesamt zwei Markenausgaben zu nennen. Im Jahre 1860 erschien eine Marke zu 2 1/2 Pence mit dem Porträt von Königin Viktoria. Die zweite Marke zu 3 Pence wurde am 1. November 1865 emissiert und zeigt ein "V" im Oval.

- Vancouver Island -

Für Vancouver Island sind insgesamt vier Emissionen zu nennen. Die ersten beiden Werte zu 5 und 10 C. mit dem Porträt von Königin Viktoria erschienen am 19. September 1863 und waren ungezähnt mit Wasserzeichen 1. Noch im gleichen Jahr wurden diese beiden Marken dann auch gezähnt verausgabt.

- Vereinigte Kronkolonie British Columbia und Vancouver Island -

bcvi-7.jpgDie Nr. 2 von British Columbia wurde nach der Vereinigung der beiden Kolonien im Jahre 1868 mit einem Aufdruck "TWO CENTS" versehen. Außerdem ist für das Jahr 1869 eine Ausgabe mit fünf Werten in gleicher Zeichnung mit Aufdrucken zu nennen, wobei zwischen den Zähnungen A (gez. 12 1/2) und C (gez. 14) zu unterscheiden ist.

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Die britischen Kolonien in Nordamerika nach der Unabhängigkeit der USA 1789

ca-364.jpgDie britischen Kolonien nördlich der USA waren nicht so hoch entwickelt wie die unabhängig gewordenen Gebiete, aber auch im Norden nahm die Bevölkerung weiter zu. Besonders Prince-Edward-Island konnte vom Bevölkerungszuwachs profitieren, wo der Schotte Thomas Douglas, Earl of Selkirk, im Jahre 1803 800 Landsleute ansiedelte. Schon damals spielten die Wälder und das Meer eine große Rolle bei der Sicherung des Lebensunterhaltes. Auf Neubraunschweig gab es regen Holzexport nach England und auch der Schiffsbau war bedeutend. Bis nach Neufundland gab es zudem regen Fischfang.

Am St. Lorenz-Strom profitierte man vom Siedlungsstrom in den Mittelwesten, denn viele Siedler aus den USA ließen sich in Lower Canada östlich von Montreal nieder. Die französischstämmige Bevölkerung blieb aber weiterhin in der Mehrheit, denn sie verdoppelte sich von der Revolutionszeit bis 1814 auf rund 330.000.

ca-365.jpgNoch mehr Siedler zog es nach Upper Canada, wo die Bevölkerung bis 1812 auf fast 100.000 anwuchs. Da man die Ontariohalbinsel vor einem Zugriff der USA schützen wollte, störte es hier niemanden, daß die Neubürger kaum eine Bindung an die britische Krone besaßen. Es gab großzügige Landzuweisungen, was auch zu Kritik führte, da zwei Siebtel des Landes der Krone und der anglikanischen Kirche gehörten. Auch hier florierte die Holzindustrie, wobei die Stämme über die Flüsse wie z. B. den Ottawa hinabschwammen. Straßen gab es kaum und der Bau war auch sehr teuer. Schulen gab es fast gar keine, sondern nur wandernde Schulmeister, die einen geringen Grad an Bildung vermittelten. Die anglikanische Kirche war überwiegend nur in den größeren Ansiedlungen präsent, während auf dem Land freikirchliche Prediger der Methodisten und Baptisten umherzogen.

Überhaupt entwickelte sich in den Kolonien Britisch-Nordamerikas nur sehr langsam städtisches Kulturleben. Um 1810 besaß Montreal ca. 30.000 Einwohner und war die größte kanadische Metropole. In Upper Canada war zunächst Kingston bedeutend, wurde aber bald vom Regierungssitz York überflügelt, der im Jahre 1834 den indianischen Namen Toronto annahm. Halifax in Neuschottland und Saint John in Neubraunschweig waren die wichtigsten Orte an der Atlantikküste. Allen Orten gemeinsam war eigentlich, daß sie Kleinstädte waren, die von Wildnis umgeben waren.

Dies zeigte sich selbst in Montreal, wo der Pelzhandel das kommerzielle Fundament darstellte. Den pelzeliefernden Indianern gab man billige englische Tauschwaren an. Als die Beschaffungsgebiete sich immer mehr nach Westen verlagerten, bildete sich die North West Company, die bald den ganzen Fernhandel beherrschte. Mit Transportkanus fuhr man bis nach Fort William am Oberen See, dem heutigen Thunder Bay. Als sich die Jagdgebiete noch weiter nach Westen verlagerten, wurde Fort Chipewyan am Athabaskasee zum Pelzsammelplatz.

ca-366.jpgVom britisch-amerikanischen Krieg im Jahre 1812 blieb Kanada fast vollständig verschont, da die amerikanische Kriegsmarine zu schwach war und die Neuenglandstaaten es an Eifer fehlen ließen, diese Gebiete zu erobern. Zwar konnten die Amerikaner im Herbst 1813 den gesamten Eriesee unter ihre Kontrolle bringen, aber im August 1814 konnten die Engländer bis Washington vordringen und das Weiße Haus und das Kapitol abbrennen. Im Dezember 1814 wurde der Friede von Gent geschlossen. 1818 wurde der 49. Breitengrad von den Großen Seen bis zu den Rocky Mountains als Demarkationslinie bei der Westwanderung festgelegt. Das Oregon-Territorium kam zunächst unter eine gemeinsame Verwaltung. Um 1820 konnte die Existenz Britisch-Nordamerikas nach fast 60 Jahren Querelen als gesichert angesehen werden.

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Die Markenausgaben von Kanada

- Historisches -

Bei der Kolonie Kanada handelt es sich um das Gebiet um die Großen Seen und am St. Lorenz Strom, bestehend aus den Provinzen Ontario und Quebec. Die Kolonie ist seit dem 1. Juli 1871 Teil des Dominion of Canada. Hauptstadt ist Ottawa.

- Markenausgaben -

Insgesamt wurden für Kanada fünfzehn Briefmarken verausgabt. Die ersten Marken der Provinz Kanada erschienen am 9. April 1851 mit verschiedenen Motiven. Die Marken waren noch ungezähnt und es werden verschiedene Papiervarianten unterschieden. Im Jahre 1858 ab es drei Werte in gezähnter Ausführung, wobei bei der Nr. 7 und 9 jeweils zwischen zwei Farbvarianten zu unterscheiden ist. Die letzte Ausgabe vom 1. Juli 1859 war dann in Cent-Währungsangabe, wobei es auch hier einige Varianten zu beachten gibt.

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Weitere Zuwanderung nach dem britisch-amerikanischen Krieg

Mit dem Krieg endete die Zuwanderung aus den USA, da 1815 jede Landzuweisung an Amerikaner verboten wurde. Parallel zum Ende des Zuzugs aus den USA kamen aber wieder verstärkt Einwanderer aus Europa. Verantwortlich für diese Entwicklung waren die wirtschaftliche Not der nachnapoleonischen Zeit und der Industriellen Revolution. Erst nach 1850 ebbte der Einwanderungsstrom aus Europa ab, da es den Menschen besonders im viktorianischen England materiell immer besser ging. Dafür wuchs aber in Britisch-Nordamerika selbst die Bevölkerung immer stärker.

ca-367.jpgDie europäischen Einwanderer mußten ihre Überfahrt meist selber bezahlen und kamen oft auf Transportschiffen an. In Neuschottland waren es in den zehn Jahren nach 1815 ca. 40.000 , in Neubraunschweig etwas mehr. Die meisten zogen in die Ebenen Upper Canadas, des heutigen Ontoarios. 1828 kamen hierher 12.000, 1832 66.000 Menschen. Nach Mißernten kamen in den 40er Jahren weitere Einwanderer. In ganz Britisch-Nordamerika stieg die Bevölkerungszahl von ca. 750.000 um 1820 bis 1851 auf zweieinhalb Millionen Köpfe an, wovon 800.000 Einwanderer waren.

Schwer war die Lage der Einwanderer, da in Lower Canada die Seigners und in Upper Canada besonders die Krone und die anglikanische Kirche wenig geneigt waren, etwas von ihrem Grundbesitz an die Neubürger abzugeben. Daß man trotzdem siedelten konnte, verdankte man Siedlungsgesellschaften wie der Canada Land Company, die sogar selber Städte gründete. Nachdem das Ufer des Ontariosees besiedelt war, drang man in Landesinnere bis zum Ottawatal vor.

Handel und Geschäfte nahmen zu, woran die Dampfschiffahrt einen bedeutenden Anteil hatte, denn Industriegüter aus England konnten schneller über den Atlantik herangeschafft werden, und kanadische Produkte konnten umgekehrt schneller nach Europa transportiert werden. Für ein Land mit nur ganz wenigen Straßen bedeutete das Dampfschiff eine Revolution. Deshalb begann man nach dem britisch-amerikanischen Krieg, die Wasserwege auszubauen und Kanäle anzulegen. So umging man die Niagarafälle, die Lachineschnellen bei Montreal und die Stromschnellen am oberen St. Lorenz, die besonders gefährlich waren. Um 1850 konnten Schiffe mit drei Meter Tiefgang bis zum Ende der Großen Seen fahren, was sich positiv auf den Handel mit dem amerikanischen Mittelwesten auswirkte. Auch der Pelzhandel erlebte einen weiteren Aufschwung. Gab es wegen einer Siedlung am Red River noch blutige Streitereien zwischen der North West Company und der Hudson Bay Company, so schloß man sich 1821 zusammen, wobei der Name Hudson Bay Company als Name für das neue Unternehmen beibehalten wurde. Aus der Kolonie am Red River entstand später die Stadt Winnipeg.

ca-369.jpgZu dieser Zeit wurde der amerikanische Mittelwesten für die Landwirtschaft nutzbar gemacht. Um diese Produkte billig transportieren zu können, wollten Montrealer Kaufleute den St. Lorenz ausbauen lassen. Hierzu kam es allerdings nicht, da die USA britische Importe mit hohen Schutzzöllen belegten und die Amerikaner selber 1825 einen Kanal vom Hudson und New York zu den großen Seen, den Eriekanal in Betrieb nahmen. New York war als Umschlagplatz auch besser geeignet, da der Hafen - im Gegensatz zu Montreal - das ganze Jahr über eisfrei war.

Innerhalb der Kolonien gab es zudem Streit über die Verteilung der Zolleinnahmen. Montreal diente auch als Seehafen für Upper Canada und erhob Importzölle. In Upper Canada kaufte man lieber amerikanische Fertigwaren, da diese billiger waren als die Importe aus England, die in Montreal umgeschlagen wurden. Andererseits war man aber selber Agrarproduzent und wollte kein billiges amerikanisches Getreide, worauf man in Montreal hoffte.

Politischen Einfluß hatten in den Kolonien örtliche Honoratioren. England hatte kein Interesse, viel Geld für Verwaltung und Verteidigung auszugeben. So waren die Oligarchen die eigentlich Einflußreichen, die oft auch die Gouverneure, die nur für einige Jahre im Lande weilten, für sich vereinnahmen konnten. Als die Bevölkerung stieg, wuchs besonders unter den Zuwanderern aus den USA die Unzufriedenheit.

Es gab viel Diskriminierung, da zum Beispiel - trotz Religionsfreiheit - bei den Protestanten nur die anglikanische Kirche Eheschließungen vornehmen durfte und auch versuchte, das Erziehungswesen zu kontrollieren. Freikirchliche Bürger durften noch nicht einmal Grundeigentum erwerben. Für den Straßebau gab die Regierung kein Geld aus, dafür aber um so mehr für den Kanalbau, was den reichen Händlern zu Gute kam.

ca-369.jpgIm Lower Canada kamen ethnische Konflikte zwischen der englischen Minderheit und dem französischen Bevölkerungsteil hinzu. Man nahm es den Engländern übel, daß sie quasi im Transportwesen, Handel und Bankgewerbe ein Monopol besaßen. Treibende Kraft waren dabei weniger die Seigneurs und der katholische Klerus, sondern Bildungsbürger wie Anwälte und Notare. Während die alten Kräfte (Seigneurs und Klerus) weiterhin auf Seiten des Gouverneurs standen, verlangte der größere Teil der Bevölkerung immer mehr nach Einfluß und Mitspracherecht. So rief man um 1930 bald überall in Britisch-Nordamerika nach politischen Reformen mit einer von parlamentarischer Kontrolle abhängigen Regierung.

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Die Markenausgaben von New Brunswick

- Historisches -

Die Kolonie New Brunswick liegt in Ostkanada am St. Lorenz Strom und der Bay of Fundy. Hauptstadt ist Fredericton. Seit dem 1. Juli 1867 gehört Neubraunschweig zum Dominion of Canada.

- Markenausgaben -

nb-i.jpgFür New Brunswick sind insgesamt neun Marken zu nennen. Die erste Ausgabe mit drei Werten erschien am 6. September 1851 und zeigt als Motiv "Krone und heraldische Blumen". Eine weitere Ausgabe gab es am 15. Mai 1860. Zu nennen ist auch eine Ausgabe mit dem "Brustbild des Postmeisters Connell", die aber von ihm ohne Genehmigung der Kolonialverwaltung angefertigt wurde. Bis auf 50 ungebrauchte Exemplare mußten alle Marken vernichtet werden.

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Die Rebellion von 1837

In den Atlantikprovinzen hielt sich die Unzufriedenheit noch in Grenzen, aber in Lower Canada war die Unruhe am größten. Zwar waren die französischen Kandier nicht stark genug, um Änderungen zu erreichen, aber mit Louis-Joseph Papineau hatten sie einen starken Führer, der den frankokanadischen Nationalismus verkörperte. 1815 war er zum Präsidenten der Volksvertretung gewählt worden und er tat sich mit englischen Verfassungsreformern zusammen. Im Streit um die Finanzen wollte er eine Kontrolle durch die Volksvertretung erreichen und 1832 verabschiedete die Volksvertretung ein 92-Punkteprogramm, in dem alle Beschwerden und Forderungen zusammengetragen waren.

ca-370.jpgÄhnlich entwickelten sich die Dinge in Upper Canada, wo der Schotte William Lyon Mackenzie das Volk um sich scharte und Siedler, Arbeiter und Landsuchende zum Kampf gegen die Oligarchen aufrief. Im Jahre 1828 wurde er in die Volksvertretung gewählt, in der es zum ersten Mal eine Mehrheit für Reformen gab. 1835 wurde hier ebenfalls ein Programm verabschiedet, der "Seventh Report on Grievances". Man wandte sich gegen Günstlingswirtschaft, Kirchenprivilegien, Mißwirtschaft und Inkompetenz der Regierung. 1836 wurde Francis B. Hard neuer Vizegouverneur, der Neuwahlen ausschrieb mit der Folge, daß die alten Kräfte siegten.

1837 gab es in Großbritannien und den USA wirtschaftliche Probleme, die sich auch in Britisch-Nordamerika auswirkten. Hinzu kam eine Mißernte. Als sich das britische Parlament gegen die Selbstregierung der Kolonien und die Wahl eines Gesetzgebenden Rates in den Kolonien aussprach, kam es in Montreal zwischen Reformbefürwortern und -gegnern zu blutigen Auseinandersetzungen. Papineau floh in die USA. "Patrioten" schlugen Ende November bei St. Denis eine reguläre Truppeneinheit zurück, aber die Rebellen wurden bei St. Charles und St. Eustache besiegt. Daraufhin rief Mackenzie in Upper Canada seine Anhänger zum Marsch auf die Hauptstadt auf. Diese wurden aber besiegt und auch Mackenzie mußte über die Grenze fliehen.

Die Rebellion scheiterte nicht nur daran, daß das breite Volk nicht so radikal und konsequent vorging wie bei der amerikanischen Revolution, sondern im Grunde eigentlich auch die Bindung an das Mutterland nicht ganz aufgeben wollte. Deshalb bot sich eine Selbstverwaltung als Lösung der Probleme in den Kolonien an, um auch die berechtigten Klagen gegen die autoritäre Kolonialverwaltung und selbstherrliche Oligarchen abzustellen. Der Ausführende Rat sollte die Rolle des Kabinetts übernehmen und dem Volk verantwortlich sein, der Gesetzgebende Rat als Oberhaus dienen und der Gouverneur Stellvertreter der Krone sein.

ca-371.jpgIn London zögerte man zwar noch, aber der Earl of Durham war ein großer Befürworter der Interessen der Kolonisten. Er sah die Kolonien als zukünftige Heimat für alle, die das übervölkerte Mutterland verlassen wollten. Organisierte Auswanderung und Selbstverwaltung sollten die Kolonien weiterhin an England binden, während eine weitere starke Kontrolle diese womöglich sonst in die Unabhängigkeit treiben würden. 1838 wurde Durham zum Generalgouverneur für Britisch-Nordamerika ernannt. Nach seine Ankunft erließ er eine Amnestie für alle Rebellen bis auf Papineau und Mackenzie.

Die kolonialen Regierung sollten zukünftig den Volksvertretungen Rechenschaft ablegen müssen, England sollte sich nicht mehr in lokale Angelegenheiten einmischen und Upper Canada mit Lower Canada zu einer Provinz zusammengefaßt werden. Besonders der letzte Aspekt war Durham wichtig, da die ethnischen Streitigkeiten in Lower Canada für ihn das Kernproblem war. Die Frankophilen sollten in einer größeren politischen Einheit aufgehen. In den beiden Kolonien war man von dieser Idee nicht begeistert.

Dennoch wurde 1840 die Vereinigung der beiden Provinzen zur "Province of Canada" in London mit dem "Act of Union" beschlossen. Beide Teilgebiete hießen nun Canada East und Canada West und stellten jeweils 42 Delegierte in der Volksvertretung.

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Die Markenausgaben von Newfoundland

- Historisches -

Die Kolonie Newfoundland ist eine Insel vor der Ostküste Kanadas mit der Ostküste von Labrador. Hauptstadt ist St. John's. 1855 erhielt Neufundland die Selbstverwaltung, war von 1918 bis 1933 Dominion und stand danach wieder unter Kolonialverwaltung. Seit dem 11. Dezember 1948 gehört Neufundland als 10. Provinz zum Dominion of Canada.

- Markenausgaben -

nf-40.jpgnf-58.jpgNewfoundland verausgabte in der Zeit von 1857 bis 1947 insgesamt 244 Briefmarken, wobei noch sieben Portomarken hinzukamen. Die erste Ausgabe vom 1. Juni 1857 zeigte als Motive "Heraldische Blumen und Krone", wobei es verschiedene Farbvarianten gibt. In den Jahren 1861/62 erschienen weitere Werte in Farbänderung, wobei zwischen "x" (weiches Papier) und "y" (hartes Papier) unterschieden wird. Die ersten Marken in Cent-Währungsangabe und gezähnter Ausführung wurden im Januar 1866 verausgabt, wobei zwischen "x" (gelbliches Papier) und "y" (weißes Papier) unterschieden wird. Für 1868/73 ist die Ausgabe "King Edward VII. / Queen Victoria I.", für 1880/96 eine weitere Ausgabe mit geändertem Rahmen früherer Emissionen, für 1890 die Freimarke "Viktoriabüste", sowie für 1897 "400 Jahre Entdeckung Neufundlands", "Viktoriabüste" mit neuem Wertaufdruck und die Freimarkenserie "Königliche Familie" zu nennen.

nf-67.jpgnf-198.jpgDie erste Ausgabe des 20. Jahrhunderts aus dem Jahre 1908 zeigte die "Landkarte von Neufundland". 1910 erschien die Serie "200 Jahre Besiedlung von Neufundland", 1911 "Königliche Familie", 1919 "Teilnahme am 1. Weltkrieg", 1923 eine Freimarkenserie mit "Landschaftsbildern" und 1928 eine weitere Ausgabe mit verschiedenen Darstellungen. Für 1932 ist eine weitere Freimarkenausgabe, für 1933 die Marke "Land- und Seepost" sowie die Serie "350 Jahre Besitzergreifung Neufundlands", für 1935 "25. Thronjubiläum König George V.", für 1937 "Krönung König George VI." sowie eine Freimarkenausgabe "Krönung König George VI.", für 1938 die Freimarken "Königliche Familie" und für 1939 die Marke "Königsbesuch" zu nennen. 1941 wurde die Marke "50 Jahre Grenfell-Labrador-Mission", 1943 "Kanadische Notenbank" (die es 1946 mit neuem Wertaufdruck gab) und 1947 "25. Geburtstag Prinzessin Elisabeth" sowie - als letzte Ausgabe von Neufundland - "450 Jahre Entdeckung Neufundlands" emissiert.

Außerdem erschienen 1939 sechs Portomarken und 1949 eine weitere Portomarke für Neufundland.

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Die koloniale Selbstverwaltung

In beiden Teilgebieten brachten die Reformkräfte in den folgenden Jahren neue Führer hervor, wie Francis Hincks in Canada West und Louis-Hippolyte La Fontaine in Canada East. Im Bezug auf die Selbstverwaltung hatte das Kolonialamt bestimmt, daß der Gouverneur Ratsmitglieder austauschen und ernennen konnte: die Ernennung galt somit nicht mehr auf Lebenszeit gelten. Am Ende dieser damit in Gang gesetzten Entwicklung stand die Kontrolle der Exekutive durch ein Parlament. Wenn der Gouverneur nur noch Regierungsmitglieder berufen würde, die auch das Vertrauen der Volksvertretung besaßen, war das System in Kanada demjenigen in Großbritannien vergleichbar.

1841 forderte der neue Generalgouverneur Sir Charles Bagot La Fontaine und Baldwin auf, ins Kabinett einzutreten. Der Eintritt von fünf Reformern im Herbst 1842 ins Kabinett war ein weiterer Schritt zu einem parlamentarischen System in Britisch-Nordamerika. Einen Rückschritt gab es, als der bisherige jamaikanische Gouverneur, Sir Charles Metcalfe, das Zepter übernahm. Er war zu keinen Zugeständnissen bereit, worauf das Kabinett zurücktrat, die Volksvertretung aufgelöst und Neuwahlen angesetzt wurden.

ca-372.jpgMetcalfes Anhänger trugen einen knappen Sieg davon, aber der Gouverneur war dennoch weiterhin auf die Volksvertretung angewiesen. Da das konservative Kabinett unfähig war, erregte die Ende der 40er Jahre den Zorn der Bevölkerung, so daß sogar eine Rebellion drohte. In Großbritannien war Mit Lord Henry George Grey ein Reformer Minister im Kolonialamt geworden, der den Reformkräften in Britisch-Nordamerika sehr offen gegenüber stand. Zu Beginn des Jahres 1848 wurde Lord James Bruce Elgin (ein Schwiegersohn Durhams) das Amt des Generalgouverneurs, der Baldwin und La Fontaine nach dem Sieg der Reformer bei den Wahlen mit der Kabinettsbildung beauftragte.

Auch in den Atlantikprovinzen wurde der Ruf nach Selbstverwaltung immer größer. Neubraunschweig beanspruchte die Einnahmen aus dem Holzhandel für sich und auch in Neuschottland kämpfte man für das gleiche Ziel. Bei den Wahlen 1848 erzielten dort die Reformer bei den Wahlen einen großen Sie und die neue Regierung war die erste, die eine parlamentarische Mehrheit hatte. Neuschottland bekam somit die Selbstregierung noch zwei Monate vor der Kolonie Kanada.

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Die Markenausgaben von New Scotia

- Historisches -

Die Kolonie New Scotia besteht aus der Halbinsel zwischen der Bay on Fundy und dem Atlantik sowie der Kap-Breton-Insel. Hauptstadt ist Halifax. Seit dem 1. Juli 1867 gehört Neuschottland zum Dominion of Canada.

- Markenausgaben -

Für New Scotia wurden 1857/59 fünf Werte mit dem Porträt von Königin Viktoria bzw. einem Blumenornament verausgabt, wobei zwischen verschiedenen Farbvarianten zu unterscheiden ist. In den Jahren 1860/63 folgten sechs weitere Werte mit dem Porträt von Königin Viktoria in Cent-Währungsangabe.

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Die Westexpansion und Entstehung des Dominion

Die späten 40er und die 50er Jahre waren eine Zeit des permanenten Bevölkerungswachstums in Britisch-Nordamerika. Pro Jahr kamen ca. 50.000 bis 100.000 Einwanderer, besonders aus Irland. Canada West hatte 1851 890.000 Einwohner, das französische Canada East 890.000, Neuschottland 330.000, Neubraunschweig 250.000 und Prince-Edward-Island 80.000.

In Kanada selbst war die zeit der Pioniere schon fast zu Ende und Neubürger hatten immer mehr Probleme, Siedlungsraum zu finden. Um eine Weiterwanderung in die USA zu verhindern, mußte man im Westen neue Siedlungsräume erschließen. Am Pazifik gab es schon einen Vorposten, als 1849 die Vancouver-Insel den Status einer Kronkolonie erhielt. Als 1856 am Fraserfluß auf dem gegenüberliegenden Festland Gold gefunden wurde, strömte die Glücksritter ins Land. 1858 wurde eine neue Kronkolonie British-Columbia errichtet. Ein Problem war allerdings die Verbindung der Gebiete am Pazifk mit dem Rest von Britisch-Nordamerika. 1836 schon war die erste Eisenbahn südlich von Montreal gebaut worden, die aber nur eine Strecke von 25 km hatte.

ca-373.jpgDer Ruf nach einer kontinentalen Verbindung wurde laut, zumal man es nicht gerne sah, daß der Handel immer noch meist über amerikanische Häfen statt über die eigenen eisfreien Plätze abgewickelt wurde. Problematisch war allerdings der Mangel an eigenem privaten Kapital, so daß man auf Hilfe aus dem Mutterland und Steuermittel angewiesen war. 1859 wurde eine Strecke von Sania am Südende des Huronsees nach Quebec und Portland in Main fertiggestellt, die mit ca. 1.800 km damals die längste Bahnstrecke der Welt war. Im Jahre 1861 verfügte man in Britisch-Nordamerika über ein Eisenbahnnetz von 3.300 km, wodurch der Warenaustausch und Handel einen enormen Aufschwung nahmen. Montreal und Toronto wurden Zentren des Handels und der Industrie. Es entstanden Gießereien, Lokomotivwerke, Waggonfabriken, Walzwerke und Zulieferer siedelten sich an. Die Eisenbahn brachte auch die einzelnen Kolonien einander näher.

Es gab immer noch Leute, die einen Anschluß an die Vereinigten Staaten anstrebten. In der vereinigten Kolonie Kanada hielten die Frankokanadier eng zusammen, während die Anglophilen stark zersplittert waren. Trotz der starken Zuwanderung besonders in Canada West galt immer noch die gleiche Sitzverteilung in der Volkskammer. Ab 1851 waren die Gemeinsamkeiten zwischen Baldwin und La Fontaine deshalb vorbei. Auf beiden Seiten bildeten sich radikale Flügel, was dazu führte, daß die gemäßigten Kräfte (die englischsprachigen Tories und die französischen Konservativen) zusammenarbeiteten. Es paarte sich englisches Geschäftsinteresse mit der französischen Sorge um das Volkstum.

1854 wurde der kirchliche Landbesitz in Canada West säkularisiert und in Canada East beseitigte man das feudale Seigneursalsystem. 1858 bestimmte Königin Viktoria Ottawa zur kanadischen Hauptstadt. In den 60er Jahre gab kaum noch eine arbeitsfähige Parlamentsmehrheit und eine größere Union aller britisch-nordamerikanischen Kolonien wurde mehr und mehr als Sackgasse angesehen. Auch die Atlantikprovinzen sahen dies so, da man für eine Industrialisierung auf Grund fehlender Rohstoffe und mangels Hinterland wenig gerüstet war.

Mitte der 60er Jahre kamen die Grits unter Brown auf die Idee, einen überparteilichen Parlamentsausschuß zu gründen. Außerdem schlugen sie 1864 einen Bund aller Kolonien von Britisch-Nordamerika vor. Brown trat zudem für eine große Koalition mit den englischsprachigen Liberal-Konservativen ein. Auch die Frankokandier waren für eine Föderation. Zu gleicher Zeit gab es in Nordamerika den Sessionskrieg, so daß die Befürchtung bestand, daß die Nordstaaten sich auch gegen die britischen Besitzungen in Kanada wenden könnten. 1865 kündigten die USA den Gegenseitigkeitsvertrag von 1854 und 1866 kam es auf der Niagarahalbinsel zu einem Einfall, der aber zurückgeschlagen werden konnte.

In Großbritannien wurden die Bestreben zur Errichtung einer britisch-nordamerikanischen Union mit Interesse, da man hoffte mit einer Ausweitung der Bahnlinien bis an die Enden der beiden Ozeane, gewinnbringend Güter transportieren zu können. Das entscheidende Argument im Kolonialamt in London war die Verteidigung der Kolonien. Eine transkontinentale Eisenbahn konnte Truppen schnell transportieren und außerdem zu einer weiteren Besiedlung des Westens forcieren.

Im Oktober 1864 versammelten sich Abordnungen aus Kanada, Neubraunschweig, Neuschottland, der Prince-Edward-Insel und aus Neufundland in Quebec, um "die Interessen und das gegenwärtige und zukünftige Wohlergehen Britisch-Nordamerikas unter der Krone Großbritanniens" zu beraten. Die "Fathers of Confederation" rangen allerdings zäh um die Rechte der Regierung und der einzelnen Provinzen. In 72 Resolutionen wurde schließlich ein Unionsplan verabschiedet, der eine starke Zentralregierung, aber viel lokale Einflußnahme in wirtschaftlichen Fragen vorsah. Im Frühjahr 1865 wurde der Plan zunächst in Kanada angenommen. Die Prince-Edward-Insel und Neufundland nahmen den Plan zunächst nichts an und blieben der Föderation fern.

Zunächst sah es danach auch in Neubraunschweig aus, aber als 1866 der Gegenseitigkeitsvertrag mit den USA endete und man einen us-amerikanischen Einmarsch befürchtete, kippte die Stimmung. Auch in Neuschottland sah es ähnlich aus. Daß beide Kolonien schließlich zustimmten, lag an der britischen Intervention zugunsten der Föderation.

ca-374.jpgEnde 1866 trafen Delegationen aus Kanada, Neubraunschweig und Neuschottland in London ein, um mit dem Kolonialamt den endgültigen Unionsplan zu entwerfen. Es wurde nur wenig an den Resolutionen von Quebec verändert. Die Atlantikprovinzen erhielten größere Finanzzuwendungen und die interkoloniale Eisenbahn vom St. Lorenz bis zum Atlantik wurde beschlossen. Zukünftig bestand das Verwaltungsgebiet aus den vier Provinzen Ontario (früher Canada West) und Quebec (früher Canada East) sowie Neubraunschweig und Neuschottland. Um die USA nicht zu reizen, vermied man den Namen "Königreich Kanada" und sprach vom "Dominion Kanada". Im Frühjahr 1867 wurde das Gesetz als "British North America Act" von beiden Häusern des britischen Parlaments gebilligt und es trat am 1. Juli 1867 in Kraft. Es fehlten allerdings noch der Nordwesten, der von der Hudson Bay Company verwaltet wurde, Britisch-Kolumbien, die Prince-Edward-Insel und Neufundland.

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Die Markenausgaben von Prince Edward Island

- Historisches -

Die Kolonie Prince Edward Island ist eine Insel im St. Lorenz Golf. Hauptstadt ist Charlottetown. Seit dem 1. Juli 1873 gehört die Prinz Eduard Insel zum Dominion of Canada.

- Markenausgaben -

Am 1. Januar 1861 erschienen drei Werte mit dem Porträt von Königin Viktoria, worauf 1862/68 sechs weitere Werte folgten, bei denen zwischen "x" (gelbliches Papier) und "y" (bläuliches Papier) zu unterscheiden ist. In Cent-Währungsangabe folgten 1872 sechs weitere Werte mit den Zähnungsvarianten "A" (gez 11 1/2 - 12), "C" (gez. 12 1/2 - 13), "D" (gez. 12 - 12 1/4) und "E" (11 1/2 - 12 : 12 1/2 - 13).

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