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- Zeit der Konsolidierung (1948 - 1963) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 27.04.2009
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Überblick Markenausgaben 1949 - 1954 Die Entstehung der politischen Mitte Markenausgaben 1955 - 1959 Die wirtschaftliche Entwicklung Markenausgaben 1960 - 1963 Koalitionsregierungen der DC (1954-1963) nach unten

Überblick

In der Zeit von 1948 bis 1963 erschienen 391 Marken, wobei es viele einzelne Sondermarkenemissionen, aber auch Dauermarkenserien gab.

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Markenausgaben 1949 - 1954

it-771.jpgFür das Jahr 1949 sind die Ausgaben "50 Jahre Biennale in Venedig", "Mailänder Messe", "75 Jahre Weltposterein", "100 Jahre Römische Republik", "ERP-Hilfe", "Mazzini-Denkmal", "Wahlen in Triest", "Weltgesundheits-Kongreß in Rom", "13. Levante-Messe" und "150 Jahre Voltasche Säule", für 1950 "28. Mailänder Messe", "Int. Automobilsalon in Turin", "UNESCO-Konferenz in Florenz", "Heiliges Jahr", "Int. Radiokonferenz", "Europ. Tabakkonferenz", "200 Jahre Akademie der Schönen Künste in Venedig" und, die Dauermarken "Italien an der Arbeit" zu nennen.

it-828.jpg1951 erschienen "200 Jahre Briefmarken in der Toscana", "33 Automobilsalon in Turin", "500: Geburtstag Christoph Kolumbus","Wiederaufbau Kloster Monte Cassino", "Fahrrad-Weltmeisterschaft", "15. Levante-Messe in Bari", "100 Jahre Briefmarken von Sardinien" und "50. Todestag Verdis", 1952 "200 Jahre Erbauung Königspalast Caserta", "Sportbriefmarkenausstellung in Rom", "30. Mailänder Messe", "100 Jahre Briefmarken von Modena und Parma", "Konferenz für privates Luftrecht", "Ausstellung der Gebirgsjäger", "Tag der Armee" und "500. Geburtstag da Vincis".

it-882.jpgIm Jahre 1953 wurden die Ausgaben "1.000-Meilen-Rennen", "Verdienstorden der Arbeit", die ersten Dauermarken "Italia", "Fest der Berge", "4 Jahre NATO", "Int. Kongreß für Mikrobiologie" und im Jahre 1954 "25 Jahre Lateranverträge", "Einführung des Fernsehens", "Steuerpflicht", "1. Hubschrauber-Postflug", "10-Jahresfeier der Widerstandsbewegung", "700. Geburtstag Marco Polos", "60 Jahre Touring-Club", "Interpol-Konferenz in Rom", "Italia" (im Großformat) und "Marianisches Jahr" emissiert.

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Die Entstehung der politischen Mitte

it-1064.jpgAnfang 1947 war De Gasperi zum ersten Mal in Washington gewesen und hatte dort die Zusage für umfangreiche Wirtschaftshilfe erhalten, die hauptsächlich auf dem Marshallplan basierte. Dadurch wurde erst eine Sanierung der italienischen Staatsfinanzen möglich, wobei allerdings ein rigoroser Sparkurs erforderlich war, der die Zahl der Arbeitslosen auf zwei Millionen steigen ließ. Auch wegen der Intention der USA, jeden kommunistischen Machtanwuchs zu verhindern, hatte De Gasperi im Mai 1947 die Spaltung der Sozialisten genutzt, diese aus der Regierung zu drängen und eine Koalition mit den kleineren Mittelparteien einzugehen.

it-1065.jpgIm Frühjahr 1948 erlebte Italien einen dramatischen Wahlkampf, den die DC und die ihr nahestehenden Parteien unter der Divise Freiheit oder Kommunismus führten. Es war zu wählen zwischen der Anlehnung an die USA oder die Unterwerfung unter die Sowjetunion. Papst Pius XII. und die katholische Kirche unterstützten die DC hierbei. Die Kommunisten und Sozialisten traten als Volksfront an und schimpften auf die "kapitalistische Restauration". Die Italiener spürten aber schon erste Anzeichen eines wirtschaftlichen Aufschwungs und waren von der sowjetischen Expansionspolitik abgeschreckt, die sich besonders in der Bolschewisierung der Tschechoslowakei zeigte.

it-1066.jpgDas Wahlergebnis vom 18. April 1948 trug wesentlich zum Aufbau der Demokratie in Westeuropa bei und brachte der DC mit 50 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit der Mandate. Damals wurde die DC auch von vielen Bürgern gewählt, die ihrem Programm eigentlich fern standen, aber in ihrer Stärke die einzige Garantie gegen den Kommunismus sahen. Zwar gab es noch Spannungen, als im Sommer 1948 ein Attentat auf Togliatti erfolgte und ein NATO-Beitritt im Parlament diskutiert wurde, aber insgesamt begann eine für italienische Verhältnisse ungewöhnlich stabile Phase mit einem Wirtschaftsaufschwung und der Westorientierung des Landes. Bis 1955 nahmen die italienischen Exporte um ca. 15 Prozent im Jahr zu und soziale Reformen wurden in Angriff genommen. 1950 begann die Entwicklungshilfe für den rückständigen Süden des Landes, denn mit einer Landreform sollten die Latifundien-Wirtschaft sowie veraltete Arbeitsverträge im Agrarsektor aufgehoben werden, um die Entstehung eines selbständigen Bauernstandes zu fördern. Der Sieg der DC beruhte auf einem Kompromiß mit den alten Eliten, die sich der neuen Regierungspartei genauso bedienten wie vor 25 Jahre des Faschismus. Sie konnten sich wichtige Stellungen im Staat sichern und so auch eine sozialstaatliche Evolution behindern. In der Industrie wurde keine Mitbestimmung eingeführt, so daß die Arbeiterschaft nur das Mittel des Streiks hatte, um Forderungen durchzusetzen.

Die West- und Europapolitik ist bei der Linken auf vehementen Widerstand gestoßen. Der Nationalismus, der durch die Diskussion um Triest und die Autonomie für Südtirol geschürt wurde, wurde auf beiden Seiten weiter verfolgt. Die Wiedergewinnung von Triest vergrößerte aber den außenpolitischen Handlungsspielraum und 1955 wurde Italien in die UNO aufgenommen.

it-1067.jpgAuf dem rechten Flügel der DC wollten Pella und Vanoni eine mehr liberale Wirtschaftspolitik, auf der linken Seite aber herrschte unter Fanfani und Moro weiterhin der radikale Reformismus vor. Um befürchtete Stimmenverluste auszugleichen, griff De Gasperi zu einem umstrittenen Mittel, das laut Wahlgesetz einer Partei mit 50 Prozent der Stimmen 60 Prozent der Mandate zuwies. Bei den Wahlen im Juni 1953 ging die DC auf 40,1 Prozent zurück, womit auch die Ära De Gasperi endete.

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Markenausgaben 1955 - 1959

it-940.jpgFür das Jahr 1945 sind die Ausgaben "Steuerpflicht", "Welt-Petroleum-Kongreß in Rom", "Int. Ärzte-Tagung in Verona", "700 Jahre Basilika des Hl. Franziskus von Assisi", "100 Jahre Berufsbildung", "50 Jahre Int. Institut für Landwirtschaft" und "10 Jahre FAO", für 1956 "Olympische Winterspiele Cortina d'Ampezzo", "Besuch des Staatspräsidenten in Nordamerika", "50 Jahre Simplon-Tunnel", "10 Jahre Republik", "Europa", "Int. Komgreß für Weltraumfahrt", "Eintritt in die UNO", "80 Jahre Postsparkassen" sowie für 1957 die Freimarken "Hl. Georg", "200. Geburtstag Canovas", "Verkehrssicherheit", "Europa", "2.000 Todestag Ciceros", "150. Geburtstag Garibaldis" und "450. Todestag Francesco di Paola" zu nennen.

it-1004.jpgIm Jahre 1958 wurden "Stauwerk Flumendosa-Mulargia", "100 Jahre Wallfahrtsort Lourdes", "10 Jahre Verfassung", "Weltausstellung Brüssel", "Italienisch-brasilianische Freundschaft", "Europa", "100 Jahre Briefmarken von Neapel", "40. Jahrestag des Waffenstillstands" sowie "10 Jahre Radio-Fernseh-Preis" und 1959 "100 Jahre Briefmarken von Sizilien", "30 Jahre Lateranvertrag", "10 Jahre NATO", "Städtefreundschaft Rom-Paris", "Generalversammlung der Weltorganisation alter Frontkämpfer", "Vorolympiade", "100. Jahrestag des Unabhängigkeitskrieges", "40 Jahre Int. Arbeitsamt", "100 Jahre Briefmarken der Romagna" sowie "Tag der Briefmarke" verausgabt.

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Die wirtschaftliche Entwicklung

it-1068.jpgVom wirtschaftlichen Aufschwung profitierten einige wenige Großkonzerne und staatlich subventionierte Finanzgruppen, die sich besonders im Norden Monopolstellungen sichern konnten.1953 wurde für die Erdöl- und petrochemische Industrie der Staatskonzern ENI gegründet, der die Erdölversorgung durch direkte Verträge mit Libyen und Iran sichern sollte. Zwischen 1951 und 1971 stieg die Zahl der Beschäftigten in der Industrie von 32,1 Prozent auf 44,3 Prozent, im Dienstleistungsbereich von 25,7 Prozent auf 38,5 Prozent, in der Landwirtschaft sank die Zahl von 42,2 Prozent auf 17,2 Prozent. Die größten Industriezweige waren die Stahlindustrie, die Autoindustrie, die Elektronik- und die chemische Industrie sowie die Textilindustrie. In den fünfziger Jahren hatte Italien Zuwachsraten beim Bruttosozialprodukt von 6 Prozent und mehr und das Pro-Kopf-Einkommen stieg um 47 Prozent. Im Süden aber entstanden nur einige wenige staatlich subventionierte Stahl- und Chemiewerke und in der Landwirtschaft gab es auch kaum Fortschritte, weil die Landarbeiter nicht zu selbständiger Arbeit fähig waren. Überhaupt war schon damals der Süden das Problem mit einer erstarkenden Mafia, Überbevölkerung und hoher Arbeitslosigkeit.

it-1069.jpgDer industrielle Aufschwung basierte besonders auf amerikanischer Hilfe, der Beteiligung am neuen europäischen Markt und eine günstige weltwirtschaftliche Lage. Zudem gab es reichlich billige Arbeitskräfte und die Diskrepanzen zwischen den verschiedenen Sektoren und Regionen begründeten weiterhin gravierende Lohnunterschiede. Nur im Norden gab es gut bezahlte und sichere Arbeitsplätze. Deshalb gab es enorme Binnenwanderungen mit der Ausbreitung eines neuen Proletariats in und um Mailand und Turin sowie in Rom. Die Großstädte wuchsen viel zu schnell, ohne adäquate Erschließungen und Verkehrsmittel, ohne ausreichende Schulen und Sozialeinrichtungen. In das soziale und kulturelle Vakuum stieß die PCI vor und die bisher dort vorherrschende katholische Kirche verlor an Boden. Dies führte dazu, daß die traditionelle Wählerbasis der DC dahinschmolz.

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Markenausgaben 1960 - 1963

it-1058.jpgDie wichtigsten Ausgaben des Jahres 1960 waren "Weltflüchtlingsjahr", "100. Jahrestag der Landung Garibaldis auf Sizilien", "Sommerolympiade in Rom" und "Tag der Briefmarke" sowie des Jahres 1961 die Dauermarkenserie "Bildnisse Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle", "Besuch des Staatspräsidenten in Südamerika", "1.900. Jahrestag der Ankunft des Hl. Paulus in Rom", "100 Jahre vereintes Italien", "Tag der Briefmarke".

it-1132.jpgIm Jahre 1962 wurden "500. Jahrestag der Heiligsprechung Katharina von Siena", "30 Jahre Int. Filmfestspiele in Venedig", "Radsport-Weltmeisterschaft", "Kampf gegen Malaria", "Tag der Briefmarke", "2. Ökumenisches Vatikanisches Konzil" und "100 Jahre Rechnungshof" sowie 1963 "Kampf gegen den Hunger", "100 Jahre Alpenclub", "50 Jahre Nat. Institut für Versicherungswesen" und "100 Jahre 1. Int. Postkonferenz in Paris" verausgabt.

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Koalitionsregierungen der DC (1954-1963)

it-1070.jpgDe Gasperi blieb noch bis zu seinem Tode im August 1954 Parteisekretär. Daß ihm zunächst Fanfani und 1959 Moro folgten, zeigt wie die Wahl Gronchis zum Präsidenten der Republik die zunehmende Stärke der Parteilinken in der DC. Die Ministerpräsidenten bis 1963 gehörten allerdings bis auf Fanfani und Adone Zoli alle zum rechten Flügel. Giuseppe Pella, Mario Scella und Antonio Segni setzten besonders auf die staatliche Tradition und die Beschleunigung des Wirtschaftsaufschwungs. Fernando Tambroni wollte 1960 sogar die Unterstützung der MSI, was zu Protesten der Linksparteien und der Gewerkschaften führte und Fanfani die Rückkehr in die Regierungsspitze erleichterte. Trotzdem hielt sich in der DC ein Gleichgewicht zwischen linkem und rechtem Flügel.

it-1071.jpgIn den Regierungskoalitionen waren es besonders Ugo La Malfa (PRI) und der linke Flügel der DC, die auf eine neue reformistische Grundausrichtung hinarbeiteten. Seitdem Johannes XXIII. 1958 Papst wurde, wurden sie dazu auch vom Vatikan ermuntert. Während am linken Flügel Giorgio La Pira sogar mit den Kommunisten zusammenarbeiten wollte, traten Fanfani und Moro eher für eine Koalition mit den Sozialisten ein. Besonders Moro hat als Parteisekretär in den Jahren 1959 bis 1963 die Mehrheit der Parteimitglieder für einen derartigen Kurs gewonnen. Der Führer der Sozialisten Nenni hatte sich von den Kommunisten distanziert wegen der sowjetischen Niederwerfung der Aufstände in Ungarn und Polen im Jahre 1956. Bis zur Zusammenarbeit mit der DC dauerte es aber noch etwas, denn 1959 noch mußte Nenni der Partei den Verbleib in der Opposition versprechen.

it-1072.jpgErst unter den beiden Regierungen Fanfanis (1960-62 und 1962-63) war der Weg zur Zusammenarbeit frei. Erst Maßnahmen betrafen die Landwirtschaft und die Einführung einer achtjährigen Schulpflicht, die Verstaatlichung der Elektrizitätswerke und die Besteuerung von Spekulationsgewinnen sowie die Errichtung eine Anti-Mafia-Kommission. Aber die Wahlen im Mai 1963, nach denen Fanfani zurücktrat und durch ein kurzes DC-Minderheitskabinett abgelöst wurde, zeigten die Unsicherheit bei den DC-Wählern. Die DC fiel von 42,4 Prozent auf 38,3 Prozent zurück, die PLI verdoppelte ihre Mandatszahl von 3,5 Prozent auf 7 Prozent. Die PSI (13,8 Prozent statt 14,2 Prozent), PSDI (6,1 Prozent statt 4,5 Prozent) und PRI (erneut 1,4 Prozent) behaupteten ihre Positionen und der Zuwachs der PCI von 22,7 Prozent auf 25,3 Prozent untermauerten die Notwendigkeit weiterer Reformen.

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