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- État Français (1940-1945) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 25.11.2009
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Einführung Vom Beginn des 2. Weltkriegs bis zum Waffenstillstand (1939-1940) Das Vichy-Regime Die Ausgaben 1940-1945 Die deutsche Besetzung Frankreichs Der französische Widerstand Das Ende des Krieges nach unten

Einführung

In der Zeit von Anfang 1940 bis Ende 1945 wurden insgesamt 275 Marken verausgabt, wobei fast jede Marke mit einem hohen Zuschlag belegt war, der oft ein Vielfaches der Portonominale betrug. Es lassen sich hier deutliche Parallelen zum Deutschen Reich erkennen. Ein immer wiederkehrendes Motiv waren die Serien "Nationale Hilfe", die quasi ein Gegenstück zu den "Winterhilfe"-Marken aus Deutschland darstellten. Neben berühmten Persönlichkeiten der französischen Geschichte und Wissenschaft wurde von den lebenden Personen immer wieder Marschall Pétain abgebildet. Weder der Michel- noch der Ceres-Katalog benennen allerdings den "État Français" als Extra-Sammelgebiet.

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Vom Beginn des 2. Weltkriegs bis zum Waffenstillstand (1939 - 1940)

Wegen des deutschen Einmarsches in Polen am 1. September 1939 erklärten Frankreich und England zwei Tage später dem Deutschen Reich infolge des Beistandspaktes mit Polen den Krieg. Frankreich und England waren allerdings schlecht gerüstet, weshalb sie Polen nicht zu Hilfe kamen und in den nächsten acht Monaten ("Drole de guerre") keine militärischen Aktionen durchführten, wenn man einmal von einer Französischen Offensive an der Saar absieht, die allerdings erfolglos war. Die kommunistische Partei wurde verboten, Preise und Dividenden auf dem gegenwärtigen Stand eingefroren und der Franc gegenüber dem Dollar um 17 Prozent abgewertet. Wegen seiner Untätigkeit wurde Daladier von Reynaud als Regierungschef abgelöst. Großbritannien plante einen Einmarsch in Norwegen, aber Deutschland war schneller und besetzte das Land.

Am 10. Mai 1940 griff Deutschland an der Westfront über die Niederlande und Belgien an und überrollte die französische Armee. Wie in Polen rückten Panzer mit Luftwaffenunterstützung vor und erreichten am 13. Mai die Linie zwischen Maas und Sedan und am 20. Mai Abbéville und die Kanalküste, wo die feindlichen Truppen eingekesselt wurden. Als Hitler den Befehl zum Anhalten gab, konnten ca. 340.000 Soldaten, darunter 130.000 Franzosen bei Dünkirchen nach England übersetzen.

fr_581.jpgDanach wurden die Normandie und Reims erobert, worauf Paris zur offenen Stadt erklärt wurde. Am 14. Juni 1940 marschierten die deutschen Truppen in Paris ein und zwei Tage später erreichte das Panzerkorps Guderians die schweizerische Grenze. Da man den Kampf für aussichtslos hielt, beauftragte Präsident A. Lebrun Marschall Pétain mit der Regierungsbildung, zu der auch der ehemalige Ministerpräsident P. Laval gehörte. Es wurde ein Waffenstillstand ausgehandelt, der am 22. Juni 1940 im historischen Eisenbahnwaggon im Wald von Compiègne, an dem nach dem 1. Weltkrieg 1918 der Waffenstillstand unterzeichnet wurde, beschlossen wurde. Diesmal diktierte allerdings Hitler die Bedingungen, die bis 1944 das weitere wirtschaftliche und politische Schicksal Frankreichs bestimmen sollten. Die Republik wurde in eine nördliche Zone von der Linie Genf-Dole-Chalons-sur-Saone-Moulins-Bourges-Langon-Mont de Marsan, die von Deutschland besetzt und einem deutschen Militärbefehlshaber unterstellt wurde, und eine südliche, sog. "freie Zone", die von einer Regierung unter Pétain von Vichy aus regiert wurde, geteilt. Die Zone umfaßte ca. zwei Fünftel von Frankreich. Die Departements Nord und Pas-de-Calais wurden Sperrzonen und von Brüssel aus verwaltet. Elsaß-Lothringen kam wieder zu Deutschland. Es wurden 180.000 Leute vertrieben. Der Personen- und Warenverkehr zwischen den drei Teilen Frankreichs wurden von den deutschen Behörden kontrolliert. Frankreich mußte für die Besatzungskosten aufkommen, die Armee auf 100.000 Mann verringern und Kriegsmaterial ausliefern.

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Das Vichy-Regime

fr_582.jpgAuf Aufforderung Pétains und Lavals wurden in der südlichen Zone die beiden Kammern einberufen, die als Assemblée nationale zusammentraten, um die Verfassung zu ändern. 200 Parlamentarier konnten nicht teilnehmen, aber von den restlichen stimmten 569 gegen 80 bei 17 Enthaltungen am 10. Juli 1940 für die Loi constitutionelle als neues Grundgesetz. Die 3. Republik wurde durch den "État francais" des Vichy-Regimes ersetzt. Das neue Gesetz war eine Aart "Ermächtigungsgesetz", das alle Regierungsbefugnisse auf das Regime unter Marschall Pétain übertrug und eine neue Verfassung mit Garantie des Rechts auf Arbeit, Familie und Vaterland schaffen sollte. Es wurden in den folgenden drei Tagen mehrere Verfassungsakte (actes constitutionnels) erlassen, wobei sich Pétain zum neuen Staatschef erklärte mit der vollen exekutiven und legislativen Gewalt, so daß die Minister nur ihm allein verantwortlich waren. Das Amt des Präsidenten der Republik wurde abgeschafft.

fr_583.jpgAm 22. Juli wurde der Conseil national (188 von Pétain ernannte Mitglieder, darunter 68 Parlamentarier und Vertreter von Berufsgruppen) mit ausschließlich beratender Funktion geschaffen. Da die Schwäche der 3. Republik angeblich auf Liberalismus, Freimaurertum und Parlamentarismus zurückzuführen war, wollte man eine völlig neue Ordnung schaffen. Die Verherrlichung des Führertums und ein Personenkult rund um Pétain sollten eine durchorganisierte Gesellschaft und wirkliche Volksgemeinschaft gewährleisten. Man versuchte, sich durch eine Kollaborationspolitik mit Hitler zu arrangieren. Diese Politik verfolgte besonders Laval ab April 1942 als Regierungschef, indem er französische Arbeiter nach Deutschland schickte, eine Légion tricolore gründete, und Polizeirazzien gegen ausländische Juden durchführte sowie die Gestapo unterstützte. Am 11. September 1942 besetzten dennoch deutsche Truppen auch die freie Zone Frankreichs, so daß eigentlich ganz Frankreich unter deutscher Verwaltung stand.

fr_584.jpgZunächst standen viele Franzosen der Regime Pétains durchaus positiv gegenüber und auch die Stimmung gegenüber Deutschland war nicht unbedingt überall feindlich, zumal besonders bei den Rechten einige Ziele gab, die denen der Nationalsozialisten ähnelten. Auch sie waren antiparlamentarisch gesinnt und träumten zudem von einem "latinischen Block" der Mittelmeerländer Frankreich, Spanien und Italien, der mit deutscher Beteiligung den Bolschewismus bekämpfen wollte. Als nach den ersten Attentaten ab dem August 1941 es zu Geiselerschießungen kam, änderte sich die Einstellung gegen die Besatzer. Man war auch von Pétain enttäuscht, da sich die Hoffnung vieler Franzosen und auch der Vichy-Regierung nicht bestätigte, daß es nach dem Waffenstillstand bald zu einem Friedensvertrag mit Deutschland kommen würde. Statt dessen wurde Frankreich von Deutschland während der Besatzungszeit wirtschaftlich ausgeplündert und galt nie als potentieller Partner.

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Die Ausgaben 1940 - 1945

fr_466.jpgDer Krieg spiegelte sich auch in den Briefmarkenemissionen der frühen Vierziger Jahre wieder: so war die erste Ausgabe vom 15. Februar 1940 "Für unsere Soldaten". Es folgten die Ausgaben "Ausstellung 'Das überseeische Frankreich 1940'", "Für das Kriegshilfswerk", "Rotes Kreuz", die "Freimarkenüberdrucke" mit rotem bzw. schwarzem Aufdruck auf früheren Ausgaben und am 2. Dezember 1940 die Ausgabe "Nationale Hilfe".

fr_506.jpgFür das Jahr 1941 sind die Ausgaben "Für unsere Kriegsgefangenen", die Freimarkenserie "Marschall Pétain im Hochformat", die Sondermarke zu Ehren des Nobelpreisträgers "Frédéric Mistral", "Nationale Winterhilfe", "Für die Opfer des Meeres", die Freimarkenserie "Marschall Pétain im Kleinformat", "Bauwerke", "Frz. Übersee-Woche", "Für die Seeleute" und "Nationale Hilfe" zu nennen.

fr_555.jpgFür das Jahr 1942 sind die Marken "200. Geburtstag Jean La Pérouse", "Luftkriegsopfer", "Quinzaine Impériale", "100. Geburtstag Emanuel Chabrier", "600. Geburtstag Jean de Viennes", "100. Geburtstag Jules Massenet", "100. Todestag Stendal", "André Blondel", "Nationale Hilfe" und der Zusammendruck "Légion Tricolore".

fr_595.jpgIm Jahre 1943 wurden die beiden Zusammendrucke "Nationale Hilfe", "Marschall Pétain" und "Geburtstag Marschall Pétain", die Freimarken "Provinzwappen", "Landschaften", "200. Geburtstag Anton L. Lavoisier", "500 Jahre Hotel Dieu", "Für die Kriegsgefangenenfamilien" und die beiden "Nothilfe"-Ausgaben "Berühmtheiten des 16. Jahrhunderts" und "Provinztrachten des 18. Jahrhunderts" emissiert.

fr_612.jpg1944 gab es die Ausgaben "Nationale Hilfe" (300. Geburtstag Hilarion de Contentin), "100. Geburtstag Edouard Branly", "50. Todestag Charles Gounods", "80. Geburtstag Marschall Pétain", "Nationale Hilfe" (Berühmte Franzosen des 17. Jahrhunderts), "Einführung des optischen Telegraphen vor 150 Jahren", "Bau der ersten Eisenbahnlinien", die letzten Marken "Nationale Hilfe" (Kathedralen), die Freimarken "Alliierte Truppen", die Freimarken "Iris" und "Merkur", die mit einem Aufdruck "RF" versehen wurden, sowie die Marke zum "Tag der Briefmarke".

fr_730.jpgDie erste Marke des Jahres 1945 war zur Gedenken an die "Befreiung Frankreichs". Danach folgten mehrere Freimarkenserien wie zum Beispiel "Wappen, Ceres, Marianne", "Alliierte Truppen II", "Marianne" und "Marianne mit Jakobinermütze". Wichtige Sondermarkenemissionen waren "100. Geburtstag Sarah Bernhardt", "Tuberkulosebekämpfung", "Für kriegsgeschädigte Postbeamte", "Befreiung von Elsaß-Lothringen", "Kinderlandverschickung" und "Wiederaufbau zerstörter Städte".

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Die deutsche Besetzung Frankreichs

fr_589.jpgIn der nördlichen Zone unterstand die Verwaltung seit dem 22. Juni 1940 einem deutschen Militärbefehlshaber. In Konkurrenz zu ihm gab es verschiedene Dienststellen, deren Kompetenzen nicht klar voneinander abgegrenzt waren. Die Aufgaben der Besatzerverwaltung umfaßten alle B ereiche des öffentlichen Lebens, vom Schutz der Besatzungsmacht über Propaganda, Kriegsgefangenenwesen, Wirtschaft und Soziales sowie Maßnahmen gegen Juden und Mitglieder der Résistance. Französische Kollaborateure wie der ehemalige Kommunist J. Doriot und der ehemalige Sozialist M. Déat, die ein geeinigtes Europa unter deutscher Führung anstrebten und einen französischen Freiwilligenverband zum Kampf gegen die Sowjets ins Leben riefen, waren willige Handlanger der deutschen Besatzer.

fr_590.jpgFrankreich war wirtschaftlich für Deutschland von besonderer Bedeutung und großem Nutzen, weshalb sofort Maßnahmen eingeleitet wurden, um die Kriegswirtschaft anzukurbeln. So kamen verlassene Fabriken unter deutsche Verwaltung, es wurden Steuern und Zölle erhoben und Lebensmittel und Vorräten beschlagnahmt und Zwangsarbeiter rekrutiert. Lebensmittel und Industriegüter wurden zwangsweise aufgekauft bzw. einfach beschlagnahmt. Ab Mai 1943 entstanden die ersten Konzentrationslager auch in Frankreich. Die französischen Juden wurden schon seit Oktober 1940 aus allen Ämtern verbannt und in der besetzten Zone wurden sie von der deutschen Besatzung enteignet. Damit der Besitz möglichst in französischer Hand blieb, beteiligte sich auch das Vichy-Regime an dieser Maßnahme und ernannte Xavier Vallat zum Generalkommissar für Judenfragen. Ab 1941 begannen in der besetzten Zone die ersten Judendeportationen, wobei die französische Polizei mit den deutschen Besatzern zusammenarbeiteten. Die Juden wurden im Durchgangslager Drancy erfaßt und von dort nach Auschwitz und andere Vernichtungslager verbracht. So wurden z. B. am 16. Juli 1842 ca. 13.000 Juden in Paris zusammengetrieben.

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Der französische Widerstand

fr_591.jpgDie Leitfigur des französischen Widerstands war General Charles de Gaulle, der am 17. Juni 1940 nach England geflohen war und von dort aus im Rundfunk zum Widerstand gegen die Besatzer aufrief. Schon bald schlossen sich einige französische Kolonien an und schon 1941 befehligte er eine kleine Armee und gründete das Comité nationale als französische Exilregierung. Zeitgleich entstand in Frankreich die Résistance als Widerstandsbewegung gegen die deutschen Besatzer, die nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941 durch die Kommunisten starken Zuwachs erhielt. Sie bestand aus fünf Gruppierung, und in Frankreich diente der ehemalige Präfekt Jean Moulin de Gaulle als Koordinator und sein Sprachrohr. Am 30. Mai 1943 landete de Gaulle in Nordafrika und bildete zusammen mit General H. Giraud das Comité francais de Libération nationale in Algier, das die Befreiung Frankreichs vorbereite und sich am 26. Mai 1944 gegen den Willen der anderen Alliierten zur provisorischen Regierung der französischen Republik erklärte.

Die Résistance stellte die deutschen Besatzer ab 1943 vor immer mehr Probleme. Durch Deportationen und Zwangsrekrutierungen hatten sie sich in der Bevölkerung immer unbeliebter gemacht, so daß die Résistance und de Gaulle immer populärer wurden. Die Widerständler griffen Soldaten an, sprengten Bahnlinien und zerstörten Gebäude, wodurch die Besatzer verunsichert wurden.

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Das Ende des Krieges

In Algier hatte General Giraud die Rest der Algerien-Armee zusammengezogen und er hatte mehr Truppen als General de Gaulle. Zudem wurde er von den Alliierten unterstütz, aber im April 1944 kaltgestellt. General de Gaulle hatte im Gegensatz zu Giraud klare Ziele, wie den Wiedereintritt Frankreichs an der Seite der Alliierten. Am 3. Juni 1943 bildeten beide zusammen in Algier eine Exilregierung als Gegenregierung zum Vichy-Regime, das "Comité francais de libération nationale" (CFLN). Vichy-Anhänger wurden aus Behörden und der Armee in Französisch-Nordafrika ausgeschlossen. Im April 1944 traten auch die Kommunisten dieser Exilregierung bei.

fr_592.jpgAm 6. Juni 1944 landeten 200.000 Soldaten an der Kanalküste und die Befreiung Frankreichs begann nach dem Sieg in der Normandie. Die Forces francaises de l'Intérieur unter de Gaulle erreichten am 24. August Paris. Der Kommandant General von Choltitz verweigerte den Befehl Hitlers, die Brücken zu zerstören und kapitulierte, so daß de Gaulle am 26. August seinen Einzug halten konnte. Am 15. August landeten im Rahmen der Opération Dragon im Süden bei St. Tropez weitere alliierte Truppen. Überall brach der deutsche Wiederstand schnell zusammen und bis November 1944 war ganz Frankreich befreit. Insgesamt waren 600.000 Menschen durch direkte Kriegseinwirkungen und 500.000 durch Kriegsfolgen wie Unterernährung gestorben. Nach diesem Weltkrieg stand Frankreich nicht als glänzende Siegermacht da, sondern war stark geschwächt. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Energie war schlecht und nur Kredite aus den USA und Großbritannien halfen, die Lage zu verbessern. Wegen der hohen Inflation mußte schon 1945 eine kleine Währungsreform mit einer Erhöhung der Vermögens- und Kapitalsteuer durchgeführt werden. Am 5. September bildete de Gaulle eine erste Regierung, die alle politische Kräfte von den Konservativen bis zu den Kommunisten umfaßte. Er verhinderte damit die Bildung einer geplanten Alliierten Militärregierung in Frankreich (Alliied Military Government of Occupied Territories).

fr_593.jpgDe Gaulle kam bei der Wiederherstellung des französischen Staates eine Schlüsselrolle zu. Es galt auch, der Épuration (Reinigung) einen Riegel vorzuschieben, um Exekutionen von Kollaborateuren oder angeblichen Handlangern der deutschen Besatzer zu verhindern. Es wurde zudem heftig darüber debattiert, ob die Widerstandsbewegungen oder die alten Parteien das zukünftige politische Leben in Frankreich bestimmen sollten. De Gaulle konnte aber durchsetzen, daß diese Rolle den Parteien vorbehalten sein sollte. Für de Gaulle bestand die 3. Republik immer noch fort, weshalb er sich im September 1944 auch weigerte, vom Balkon des Rathauses die Republik auszurufen. Er wollte die Grande Nation wieder herstellen und auch auf die Kolonien nicht verzichten. In der Wirtschaft wurde eine neoliberale Ordnung eingeführt, wobei man ganz bewußt eine Inflation in Kauf nahm. Am 9. August 1944 wurden alle Erlasse und Gesetze der Vichy-Regierung für ungültig erklärt, obwohl die Kriegshandlungen in Frankreich noch bis ins Frühjahr 1945 andauerten, bis das gesamte Land endgültig befreit war. Am 21. Oktober 1945 wurde eine Verfassunggebende Versammlung gewählt, wobei zum ersten Mal auch Frauen wählen dürften. In einer Volksabstimmung entschieden sich 96,4 Prozent gegen die Dritte und für eine Vierte Republik, 65 Prozent für ein Parlament mit begrenzten Befugnissen. Am 23. Oktober 1944 wurde de Gaulles Regierung von den anderen Alliierten anerkannt und am 7. November trat die Konsultativversammlung zusammen und im April / Mai 1945 wurden bereits Kommunalwahlen abgehalten.

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