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- Fünfte Republik I (1958-1981) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 25.11.2009
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Einführung Die Entstehung und die Verfassung der 5. Republik Die Ausgaben der frühen 60er Jahre Die Parteien der 5. Republik Die Ausgaben der späten 60er Jahre Die Ära de Gaulle (1958-1969) Die Ausgaben der frühen 70er Jahre Die Amtszeit von Pompidou (1969-1974) Die Ausgaben der späten 70er Jahre Das "Septennat" von Giscard d'Estaing (1974-1981) nach unten

Einführung

fr_1277dmsaeerin.jpgInsgesamt wurden vom September 1958 bis zum Beginn der Ära Mitterand (Ende Mai 1981) 1051 Marken verausgabt. Im Jahre 1960 wurde eine Währungsreform durchgeführt, wobei 1 neuer Franc = 100 alten Francs entsprachen. die Motive der Dauermarken waren Marianne, weitere Werte der schon aus den 50er Jahren bekannten Serie "Städtewappen" und in den 70er Jahren erste Dauerserien mit Vorausentwertungen, wie z. B. "Keltische Münze", "Tierkreiszeichen", "Speisepilze" und "Historische Bauwerke". Ab 1977 wurden die ersten Werte der Dauermarkenserie "Sabinerin" verausgabt. Bei den Sondermarkenserien dominierten zunächst auch weiterhin Emissionen wie "Berühmte Persönlichkeiten", "Widerstandskämpfer" und "Rotes Kreuz", aber ab 1961 wurden mehr oder minder regelmäßig auch großformatige Gemälde-Briefmarken emissiert.

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Die Entstehung und die Verfassung der 5. Republik

Am 4. September 1958 stellte de Gaulle den neuen Verfassungsentwurf für die 5. Republik vor, der mit 79,2 Prozent bzw. 17,668 Mill. Stimmen bei nur 4,6 Prozent Gegenstimmen angenommen wurden. In Algerien stimmten sogar 96,7 Prozent und in den Überseeterritorien 93,5 Prozent der Wähler für die neue Verfassung. Auch diese Verfassung sah die Garantie der Menschenrechte und der nationalen Souveränität vor, aber im Gegensatz zur 2., 3. und 4. Republik und in Anlehnung an den späteren Napoleon III. bekam der Präsident als Exekutivorgan und nicht wie bisher das Parlament als Legislative die weitreichendsten Befugnisse.

fr_1278dm.jpgDer Präsident sollte das Funktionieren und die Kontinuität des Staates garantieren, er ernannte den Ministerpräsidenten, konnte die Nationalversammlung auflösen und Volksentscheide durchführen. Unter Aufsicht des Präsidenten stellte die Regierung mit einem Premierminister die Exekutive dar. Die neue Verfassung beseitigte also die Vorherrschaft des Parlaments, barg allerdings die Gefahr von Kompetenzstreitigkeiten zwischen Präsident und Premierminister, wobei der Präsident allerdings die wichtigste politische Person der Republik ist. Die Legislative bestand aus der in allgemeiner und direkter Wahl bestimmten Nationalversammlung und dem Senat als Repräsentanten der "territorialen Kollektivitäten", der indirekt gewählt wurde. Seit 1965 wird der Präsident vom Volk direkt gewählt.

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Die Ausgaben der frühen 60er Jahre

fr_1290.jpgDie wichtigsten Ausgaben des Jahres 1960 waren "Bauwerke und Landschaften", "100. Geburtstag Pierre Girauld de Nohac", "Generalstände der europäischen Gemeinden", "Tag der Briefmarke", "100 Jahre Nizza und Savoyen bei Frankreich", "Berühmte Persönlichkeiten", "20. Jahrestag des Aufrufs zum Widerstand", "Europa", "General Estienne", "Mare Sangnier", "Orden der Befreiung" und "Vogelschutz".

fr_1334.jpgfr_1378.jpgAusgabeanlässe des Jahres 1961 waren "100. Geburtstag Aristide Maillol", "Flughafeneröffnung Paris-Orly", "100. Geburtstag Georges Méliès", "Widerstandskämpfer", "Rotes Kreuz", "Große Schauspieler", "Landschaften" und "Gemälde" und für das Jahr 1962 sind "Jungfernfahrt der France", "Skiweltmeisterschaft", "100. Todestag Pierre-Fidèle Bretonneaus", die Freimarken "Gallischer Hahn", "Widerstand", "Sportfliegerei", "Rotes Kreuz", weitere Ausgaben der Freimarkenserie "Städtewappen", "Rosen", "1. Fernsehdirektübertragung Amerika-Europa" und "Gemälde" zu nennen.

fr_1422.jpgfr_1462.jpgDie Emissionen von 1963 waren "Blumenausstellung in Nantes", "Rotes Kreuz", "Bedeutende Europäer", "Touristenorte" und "Gemälde". Im Jahre 1964 wurden die Ausgaben "20. Jahrestag der Befreiung", "Johann der Gute", der Zusammendruck "Philatec-Ausstellung", "800 Jahre Notre-Dame" und "24. Jahrestag des Aufrufs vom 18. Juni 1940" emissiert.

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Die Parteien der 5. Republik

Die Parteien der 5. Republik haben sich, mit Ausnahme der Kommunisten, mehrfach umbenannt. Während die gaullistische Bewegung, die seit 1958 UNR (Union pour la Nouvelle République), ab 1962 UDR (Union des Démocrates pour la Republique) und ab 1976 RPR (Rassemblement pour la République) einen Aufschwung nahm, zerfielen bis auf die Kommunistische Partei die anderen Parteien der 4. Republik zusehends. Nach der SFIO gab es als neue sozialistische Kraft die PS (Parti Socialiste), die ab 1971 unter Francois Mitterand mehr und mehr Wähler für sich gewann. Neben den linksliberalen Radikalsozialisten erlebte auch die christdemokratische MRP einen Abstieg. 1978 bildete sich die UDF (Union pur la Démocratie) als Zusammenschluß mehrerer Kräfte, die sich für den unabhängigen Präsidenten Giscard stark machte. Seine eigentliche Partei war die PR (Parti de la République), die seit 1978 die wichtigste Partei im Verbund der UDF ist. Außer der seit 1986 aktiven rechtsextremen FN (Front National) entstand auch in Frankreich eine Öko-Partei. Insgesamt läßt sich für die 5. Republik die Bildung eines rechten und linken Parteienblocks feststellen. Die Blöcke erzielen meist nur eine relativ stabile Mehrheit und ein Machtwechsel es des öfteren leicht möglich gewesen.

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Die Ausgaben der späten 60er Jahre

fr_1505.jpgWichtige Ausgaben des Jahres 1965 waren "100. Geburtstag Paul Dukas", "300. Todestag Nicolas Poussins", "Tag der Briefmarke", "Rückkehr der Deportierten", "20 Jahre Jugend-Kulturhäuser", "Touristenwerbung", "20. Jahrestag des Sieges", "Europa", "Wiederaufforstung", "300. Jahrestag Besiedlung Réunion", "Atomenergiekommission" und der Zusammendruck "Start des ersten französischen Satelliten".

fr_1540.jpgfr_1573.jpgFür 1966 sind die Ausgaben "Berühmte Männer", "Start des Satelliten D1", "Tag der Briefmarke", "Schachspiel", "700 Jahre Brücke von Pont-Saint-Esprit", "1.000 Jahre Kloster St. Michel", "200 Jahre Lothringen bei Frankreich", "900. Jahrestag Schlacht bei Hastings" und "Große Namen der französischen Geschichte" zu erwähnen und für 1967 "Internationaler Erziehungskongreß", "Touristenorte", "Buchführungskongreß", "25. Jahrestag Schlacht bei Bir-Hakeim", "100. Todestag Marie Curie-Sklodowska", "50 Jahre Lions-Klub" und "Große Namen der französischen Geschichte".

fr_1609.jpgfr_1659.jpgIm Jahr 1968 wurden die Marken "50 Jahre Postscheckdienst", "Olympische Winterspiele in Grenoble", "Berühmte Persönlichkeiten", "640 Jahr Erklärung zur Exklave des Kirchenstaates", "300 Jahre Friede von Aachen", "Martrou-Brücke", "50 Jahre Kinderspitäler", "50. Jahrestag Waffenstillstand von 1918" und "Große Namen der französischen Geschichte". Die Ausgabeanlässe des Jahres 1969 waren "Tourismus", "Tag der Briefmarke", "Berühmte Franzosen", "Internationale Blumenausstellung", "25. Jahrestag Schlacht von Garigliano", "50 Jahre IAO", "Juni-Kämpfe 1944", "Kajak-Weltmeisterschaften", "200. Geburtstag Napoleons I.", "25. Jahrestag Landung in Südfrankreich", "25. Jahrestag der Befreiung von Paris", "Jagdfliegerstaffel Normandie-Njemen" und "25. Jahrestag der Rückeroberung von Straßburg".

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Die Ära de Gaulle (1958-1969)

fr_1602dmmarianne.jpgDie erste elf Jahre der 5. Republik wurden von Charles de Gaulle (1890-1970) bestimmt. Als ehemaliger Résistanceführer und Chef der "France libre" genoß er in Frankreich großes Ansehen. Es gelang ihm, stabile Verhältnisse zu schaffen und seine Autorität durchzusetzen. Er führte die Entkolonisierung bis 1960 durch und löste das Algerienproblem, indem er gegen alle Erwartungen durchsetzte, daß die algerische Bevölkerung selber über ihr Schicksal entscheiden sollte. In einem Volksentscheid vom 8. Januar 1961 in Frankreich stimmten über 15 Mill. bzw. 72,5 Prozent dafür, der gesamten algerischen Bevölkerung die Selbstbestimmung zu gewähren. Weil die arabische Bevölkerung in Algerien die Mehrheit gegenüber der bisher die Wirtschaft dominierenden französischen Minderheit hatte, kam es am 22. April in Algier zu einem Militärputsch. Unter Anwendung des Artikels 16 der Verfassung, die dem Präsidenten außerordentliche Vollmachten gewährte, griff de Gaulle hart durch. Gleichzeitig verhandelte er mit der GPRA (Gouvernement Provisoire de la République Algérienne) in Evian und entließ am 18. März 1962 Algerien in die Unabhängigkeit.

Am 8. April 1962 führte de Gaulle erneut einen Volksentscheid durch, um sich seine Algerienpolitik absegnen zu lassen. Dieser wurde zu einem überwältigenden Erfolg, als 90,8 Prozent der Stimmberechtigen der Unabhängigkeit Algeriens zustimmten. De Gaulle spielte in der Zeit der Krisen nicht nur eine dominierende Rolle, sondern zog auch eine Reihe von Kompetenzen auf sich, die eigentlich dem Premierminister zustanden. 1962 wurde das Übergewicht des Präsidenten sogar verfassungsrechtlich sanktioniert, als durch Verfassungsänderung vom 6. November 1962 die direkte Wahl des Präsidenten durch das Volk beschlossen wurde.

fr_1603dmmarianne.jpgIm Dezember 1965 wurde de Gaule im zweiten Wahlgang mit 55,2 Prozent der Stimmen wiedergewählt, während der Gegenkandidat Francois Mitterand auf 44,8 Prozent kam. Im Vordergrund stand bei de Gaulle immer die Außenpolitik. Er stand für eine starke internationale Stellung Frankreichs als "Grande Nation" und Verteidigung der Unabhängigkeit. So zog er die Integration der französischen Armee in der NATO zurück und baute eine eigene Atomstreitmacht, die "Force de frappe" auf. Weil er gegen eine Abgabe von nationalen Kompetenzen an die Europäische Gemeinschaft trat, propagierte er ein "Europa der Vaterländer". Auch den Beitritt Großbritanniens und anderer Länder zur EWG lehnte er ab. Gleichzeitig trieb er mit Konrad Adenauer die französisch-deutsche Aussöhnung voran, die zum Abschluß des Deutsch-Französischen Vertrages vom 22. Januar 1963 führte. De Gaulle wollte ein Gegengewicht zur USA und zur UdSSR schaffen.

fr_1649dmmarianne.jpgIn der Innenpolitik war er in den letzten Jahren seiner Amtszeit allerdings weniger erfolgreich, da wegen einer wachsenden Unzufriedenheit der Bevölkerung die Gaullisten und ihre Koalitionspartner bei den Wahlen zur Nationalversammlung im März 1967 nur noch knapp siegten. Im Mai 1968 kam es sogar wegen wirtschaftlicher und sozialer Probleme zu Unruhen. In einer Rundfunkansprache appellierte er an das Volk, löste die Nationalversammlung auf und führte Neuwahlen durch, bei denen sich das Blatt zugunsten der Gaullisten wandelte die sogar eine absolute Mehrheit erhielten. Der Premierminister Georges Pompidou leitete umgehend Maßnahmen ein, wie z. B. die Erhöhung der Mindesteinkommen, große Lohnerhöhungen etc. So gelang es, die Gewerkschaften von den anarchistischen Studenten und anderen linkradikalen Kräften zu trennen.

fr_1650dmmarianne.jpgTrotz des Wahlsieges wollte de Gaulle seine Position weiter stärken. Allerdings war seine Popularität nicht mehr so groß wie in den Jahren zuvor. Im Volksentscheid vom 27. April 1969 machte er sein Amt von einer Senats- und Regionalreform abhängig, wobei diese aber mit 52,4 Prozent zu 47,6 Prozent abgelehnt wurde. Deshalb trat de Gaulle in der Nacht vom 27. Auf den 28. April 1969 zurück, wodurch in Frankreich eine Ära zuende ging. Die Spätphase der "Ära de Gaulle" brachte für Frankreich eine wichtige innere strukturelle Wende: sein Rücktritt war eine Spätfolge der Maiunruhe gewesen. Was mit diesem Sommer 1968 verbunden ist, sind nicht die Ereignisse als solche, sondern die Entwicklung des Verhältnisses zwischen dem Präsidenten der Republik und der Bevölkerung. De Gaulle sah sich Zeit seines Lebens - auf Grund des 2. Weltkrieges - als "Retter der Nation", er besaß ein starkes außenpolitisches Sendungsbewußtsein, das mit nationaler Souveränität und außenpolitischer Autarkie gepaart war. Ähnlich dachten bis zum Ende der 50er Jahre auch viele Teile der französischen Bevölkerung. Die Verfassung der 5. Republik war de Gaulles ureigenstes Werk, das dem Präsidenten eine starke Stellung sicherte. Bei den Abstimmungen erzielte er hohe Zustimmung, wie 79,25 Prozent bei der Abstimmung über die Verfassung, 60 Prozent bei der Abstimmung über die Verfassungsrevision vom 28. Oktober 1962, die eine Direktwahl des Staatspräsidenten vorsah, und wie seine Wahl Ende 1965 mit 55 Prozent der Stimmen. Als er auf Grund des verlorenen Referendums am 28. April zurücktrat, war dies nur konsequent, denn es gab nicht mehr die große Zustimmung für ihn. Er war der letzte "nationale" Franzose und Wahlen werden seitdem erst im zweiten Wahlgang, in einer Stichwahl entschieden. Ergebnisse über 60 Prozent sind seitdem auch die Ausnahme geworden.

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Die Ausgaben der frühen 70er Jahre

fr_1701.jpgDie wichtigsten Ausgaben des Jahres 1970 waren "Gendarmerie", "Berühmte Franzosen", "Handball-Weltmeisterschaft", "Aérotrain", "Entdeckung des Chinins", "Europäisches Naturschutzjahr", "Kampf gegen Krebs", "Marschall de Lattre de Tassigny", "Philatelisten-Kongreß", "Tourismus", "25. Jahrestag der Befreiung KZ-Gefangener", "Sportweltmeisterschaften der Behinderten", "Einweihung des Observatoriums in der Haute-Provence", "Leichtathletik-Weltmeisterschaften der Junioren", "Große Namen der französischen Geschichte", "25 Jahre UNO" und "100 Jahre Briefmarkenausgabe von Bordeaux".

fr_1739.jpgIm Jahre 1971 erschienen die ersten Marken der Dauermarkenserie "Marianne mit kleinem Kopfbild". Weitere Anlässe waren "Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft", "OCEANEXPO", "Berühmte Franzosen", "Kap-Horn-Umsegler", "Große Namen der französischen Geschichte", "Philatelistenkongreß", "Landfamilienhilfe", "Tourismus", "Interparlamentarische Union", "40 Jahre Handwerkskammer", "Naturschutz", "1. Todestag Charles de Gaulle" und "150 Jahre Nationalakademie für Medizin".

fr_1781.jpgAusgabeanlässe des Jahres 1972 waren "Olympische Winterspiele", "Berühmte Franzosen", "Welt-Herzmonat", "Naturschutz", "20 Jahre Blutspende bei der PTT", "Neufundland-Segler", "Philatelisten-Kongreß", "Internationaler Postkongreß", "Olympische Sommerspiele", "Wandern", "Radweltmeisterschaften", "150 Jahre Hieroglyphenentzifferung" und "Französische Geschichte".

fr_1817.jpgIm Jahre 1973 erschienen die Marken "100. Geburtstag der Hl. Theresia", "10 Jahre deutsch-französischer Vertrag", "Einwanderung polnischer Flüchtlinge", "400. Todestag Gaspard de Coligny", "Airbus", "250. Geburtstag Ernest Renan", "200 Jahre Freimaurer", "Telefonzentrale in den Tulerien", "Fremdenverkehr", "50 Jahre Akademie der Wissenschaften in den Überseegebieten", "50 Jahre Autorennen in Le Mans", "Großsegelschiffe", "100. Jahrestag der Entdeckung des Lepra-Bazillus", "300. Todestag Molières", "Widerstandskämpfer", "50. Jahrestag der Flamme unter dem Triumphbogen", "50 Jahre Landwirtschaftskammern", "25 Jahre allgemeine Erklärung der Menschenrechte" und "Eröffnung des neuen Postmuseums".

fr_1863.jpgDie wichtigsten Ausgaben des Jahres 1974 waren "Internationale Briefmarkenausstellung ARPHILA", "Großflughafen Charles de Gaulle", "100 Jahre Alpenverein", "Rettung aus Seenot", "25 Jahre Europarat", "Philatelistenkongreß", "30. Jahrestag der Landung in der Normandie", "Schacholympiade", "Gasturbinenzug", "Wiederaufbereitungsanlage Phénic", "100 Jahre Weltpostverein" und "Widerstandskämpfer-Medaille".

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Die Amtszeit von Pompidou (1969-1974)

fr_1735dm.jpgBei den Wahlen vom 1. Juni 1969 wurde der ehemalige gaullistische Premierminister Georges Pompidou (1991-1974) von den Gaullisten und dem Vorsitzenden der Unabhängigen Republikaner, Valéry Giscard d'Èstaing unterstützt. Er versprach eine liberale Republik und konnte deshalb auch Teile des Zentrums für sich gewinnen. Bei der Wahl gab es seitens der Linken vier Kandidaten, wie z. B. Gaston Deferre (SFIO), Jacques Duclos (PC)und Alain Poltier (Zentrum) In der Stichwahl setzte sich Pompidou mit 55 Prozent der Stimmen bei einer äußerst geringen Wahlbeteiligung gegen Potier durch.

Pompidou berief den Gaullisten Jacques Chaban-Delmas zum Premierminister, der einst ein enger Weggefährte von de Gaulles und Résistancekämpfer im 2. Weltkrieg war und schon in mehreren Regierungen der 4. Republik als Minister gedient hatte. Es wurden Minister aus verschiedenen Lagern berufen, wie der Gaullist Michel Debré (Verteidigungsminister), der frühere MRP-Parteivorsitzende Maurice Schumann (Außenminister) und der Unabhängige Giscard d'Estaing (Finanzminister). Ziel der neuen Regierung war eine Erneuerung der Wirtschaft und des Sozialbereich, eine Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der französischen Regierung und sozialpolitische Reformen.

fr_1738dm.jpgIn der Außenpolitik vollzog Pompidou eine Annäherung an die NATO und die USA, gegenüber der Sowjetunion setzte er auf Entspannung. 1972 stimmte er einem Beitritts Großbritanniens zur EWG zu. Mit der Zeit gab es aber Meinungsverschiedenheiten zwischen Präsident und Premierminister so daß Chalban-Delmas 1972 entlassen wurde und sich deshalb die Spannungen zwischen rechtem und linkem Lager in Frankreich verschärften. Nachfolger von Chalban-Delmas wurde Pierre Messmer, der ebenfalls ehemaliger Résistancekämpfer und treuer Weggefährte de Gaulles war und einen streng konservativen Kurs verfolgte. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung im Jahre 1973 konnten die rechten Parteien mit 275 Abgeordneten zwar nochmals ihre Mehrheit knapp verteidigen, sie verloren aber 100 Sitze. Wichtige Politiker wie Debré, Pleven und Schumann verließen die Regierungen und Studentenunruhen und Wirtschaftsprobleme verschärften die politische Situation in Frankreich. Am 2. April 1974 verstarb Pompidou nach kurzer schwerer Krankheit.

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Die Ausgaben der späten 70er Jahre

fr_1917.jpgDie wichtigsten Ausgaben des Jahres 1975 waren "Naturschutz", "APHILA I", "ARPHILA II", "1. Todestag Georges Pompidous", "ARPHILA III", "Werkmaschinen-Weltausstellung", "ARPHILA IV", "Hubschrauber Gazelle", Block 5 zur "ARPHILA", "75 Jahre Metro", "30. Jahrestag Befreiung aus Konzentrationslagern", "50 Jahre diplomatische Beziehungen zur UdSSR" und "Großsegelschiffe".

fr_1958.jpgFür 1976 sind die Marken "50 Jahre Marine-Offiziersvereinigung", "Philatelistenkongreß", "Europa", "60. Jahrestag Schlacht bei Verdun", "30 Jahre Vereinigung der Freien Franzosen", "Satellit Symphonie", "Ramses-Ausstellung", "Zeitgenössische Kunst", "100 Jahre Telefon", "Nationale Polizei", "Messen und Ausstellungen", "Zollverwaltung" und "Einweihung des Atlantik-Museums" zu nennen.

fr_2013.jpgDie Emissionen des Jahres 1977 waren "Nationales Kunst- und Kulturzentrum", "Erweiterung des Hafens von Dünkirchen", "Kriegsgräberbund", "150 Jahre Nationale Gartenbaugesellschaft", "Internationale Gartenbauausstellung", "100 Jahre katholische Schulen", "Europäische Vereinigung der Baufirmen", "Philatelistenkongreß", "60 Jahre Fußballpokal", "de-Gaulle-Denkmal", "500 Jahre Schlacht von Nancy", "30 Jahre Wirtschafts- und Sozialrat" und die ersten Werte der neuen Dauermarkenserie "Sabinerin".

fr_2067.jpgInteressante Ausgaben von 1978 waren "100 Jahre Saint-Barthélemy bei Frankreich", "100 Jahre Schule für Fernmeldewesen", "Nationale Jugendbriefmarkenausstellung", "Tag der Briefmarke", "Blühendes Frankreich", "Energiesparprogramm", "Notre Dame de Lorette", "Philatelistenkongreß", "Staatsdruckerei", "300. Jahrestag der Rückgliederung der Franche-Comté", "300 Jahre Anschluß der Städte Valenciennes und Maubeuge", "50 Jahre Akademie für Philatelie", "Denkmal für die polnischen Soldaten in Frankreich im 2. Weltkrieg" und "60 Jahrestag des Waffenstillstandes in Compiègne".

fr_2140.jpgIm Jahre 1979 erschienen die Marken "100. Geburtstag Victor-Ambroise-Désiré Segalen", "Internationale Gartenbau-Ausstellung", "Tag der Briefmarke", "100. Geburtstag Francisque Poulbot", "Naturschutz", "Saint-Germain de Prés", "Philatelistenkongreß", "Europa-Parlament", "Jeanne d'Arc-Denkmal", "Internationaler Urologen-Kongreß", "Stadtansicht von Aury", "Grotte von Niaux", "Fernmelde-Ausstellung" und "Judo-Weltmeisterschaften".

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Das "Septennat" von Giscard d'Estaing (1974-1981)

Bei den Wahlen am 5. Mai 1974 gab es auf Seiten der Linken Francois Mitterand als einzigen Kandidaten, auf der rechten Seite gab es Chaban-Delmas und Giscard d'Estaing. Im ersten Wahlgang erhielt der Kandidat der seit 1972 bestehenden Volksfront, Mitterand, 43,2 Prozent der Stimmen und der Unabhängige Republikaner Valéry Giscard d'Estaing 32,6 Prozent. Im zweiten Wahlgang am 19. Mai 1974 wurde Giscard dann mit 50,8 Prozent ganz knapp zum Präsidenten gewählt.

fr_1888dm.jpgGiscard trat für eine Verjüngung und Erneuerung Frankreichs ein und ernannten den 42-jährigen Gaullisten Chirac, der ihn schon bei seiner Wahl zum Präsidenten unterstützt hatte und die stärkste Partei im Parlament repräsentierte, zum Regierungschef. Von seiner Partei kamen allerdings nur fünf von sechszehn Ministern, der Rest bestand aus Freunden des Staatspräsidenten wie z. B. Michel Poniatowski (Innenminister), Lecanuet (Justizminister) oder Simone Veil (Gesundheitsministerin). Giscard bemühte sich, ein Reformprogramm zu realisieren und einen Ausgleich mit den Linken zu schaffen, um die scheinbar unüberwindbaren Gegensätze zwischen der Rechten (Gaullisten, Unabhängige Republikaner etc.) und der Linken (Sozialisten, Kommunisten etc.) zu überbrücken. Seine Reformen, die man als "fortschrittlichen Liberalismus" bezeichnete, stießen aber in seinem eigenen Lager auf Widerstand.

fr_1889dm.jpgAm 25. August trat Chirac, der seit Dezember 1974 auch Vorsitzender der UDR war, zurück, nachdem es monatelang Streitereien zwischen ihm und Giscard gegen hatte. Die UDR distanzierte sich außerdem von Präsident Giscard, der den unbekannten parteilosen Wirtschaftsprofessor und ehemaligen Vizepräsidenten der EU-Kommission Raymond Barre zum neuen Premierminister ernannte. Barre bekämpfte vor allen Dingen die Inflation und versuchte, das Gleichgewicht in der Gesamtwirtschaft und Handelsbilanz wieder herzustellen. Er erzielte zwar einige Erfolge, aber da er bewußt auf Maßnahmen zur Stärkung der Konjunktur verzichtete, waren die Gaullisten und die Linken gegen ihn. Zudem kam es im Jahre 1978 zum zweiten Ölschock, was sich negativ auf die Entwicklung der Wirtschaft auswirkte.

Bei den Parlamentswahlen vom März 1978 waren die Linken nicht so erfolgreich, wie erhofft, da die Rechten eine solide Mehrheit erzielten. Trotzdem nahm die Unzufriedenheit mit der Politik Giscards weiter zu. Bei den Europawahlen vom 10. Juni 1979, die nach dem Verhältniswahlrecht durchgeführt wurden, erreichten die rechten Regierungsparteien nur 44 Prozent der Stimmen. Die wirtschaftlichen Probleme hielten an und es gab bis 1981 immer mehr Gegensätze zwischen der RPR und der UDF.

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