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- Vierte Republik (1946-1958) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 25.11.2009
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Einführung

In der frühen Nachkriegszeit, der Zeit der 4. Republik, wurden in Frankreich insgesamt 485 Briefmarken verausgabt. Bei den Dauermarken herrschten die Motive "Merkur", "Marianne" und "Provinzwappen" vor und bei den Sondermarken sind besonders die Serien "Berühmte Franzosen", die es fast jedes Jahr gab, zu erwähnen. Ab den späten 50er Jahren erschienen auch in Frankreich jedes Jahr Europa-Marken. Insgesamt wurden in der 4. Republik vom Jahre 1940 an bis zum Herbst 1948 469 Briefmarken verausgabt.

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Die Innenpolitik der 4. Republik

Am 9. April 1946 wurde ein neuer Verfassungsentwurf vorgestellt. Diese sah eine starke Stellung des Parlaments vor, wobei der Präsident der Republik kaum Befugnisse haben sollte. Neben den 1789 verkündeten Menschenrechten gab es auch ein Recht auf Arbeit und staatliche Hilfen, auf Freizeit und Streik. In einer Volksabstimmung wurde der Entwurf aber mit 53 Prozent bzw. 10,6 Mill. Gegen 47 Prozent bzw. 9,5 Mill. Stimmen bei 5 Mill. Enthaltungen abgelehnt.

fr_rep4/fr_813.jpgDeshalb wurde am 2. Juni 1946 eine neue Verfassungsgebende Versammlung gewählt werden. Dabei errang die christdemokratische Partei "Mouvement Républicain Populaire" (MRP) 28 Prozent der Stimmen, während die Kommunisten auf 26 Prozent und die Sozialisten auf 21 Prozent kamen. Im neuen Verfassungsentwurf wurde eine stärkere Rolle der Exekutive vorgesehen. Gegen den Wiederspruch von Republikanern, Radikalsozialisten und Gaullisten wurde der Entwurf mit 400 zu 106 Stimmen gebilligt, gegen den besonders General de Gaulle war. Bei der Volksabstimmung wurde der Entwurf mit 9,297 Mill. Zu 8,2 Mill. Bei 8,5 Mill. Enthaltungen abgenommen, wobei weniger als 36 Prozent der Wahlberechtigten zustimmten, und am 27. Oktober 1946 konnte die neue Verfassung in Kraft gesetzt und verkündet werden.

fr_814.jpgZum ersten Mal in der französischen Geschichte wurde die Gleichberechtigung von Mann und Frau in einer Verfassung festgeschrieben. Die Assemblée nationale, die in gleicher, direkter und geheimer Wahl gewählt wurde, erhielt eine zentrale Rolle. Die 2. Kammer, der Conseil de la République, besaß nur eine beratende Funktion. An der Spitze der von der Nationalversammlung verkörperten Legislative stand ein auf sieben Jahre gewählter Präsident der Republik und ein durch absolute Mehrheit von der Nationalversammlung gewählter Ministerpräsident (Président du Conseil). Gab es in den letzten 70 Jahren der 3. Republik 87 Regierungen, so sollten es in der 4. Republik in nur 14 Jahren 26 Regierungen geben, was bedeutet, daß jede Regierung im Schnitt nur für sechs Monate Bestand hatte und zeigte, wie instabil diese Republik eigentlich war. Der Hauptgrund lag in der Zusammensetzung der Nationalversammlung mit ihren vielen Parteien, die sich meist uneins in wichtigen Fragen waren. Feststellbar ist auch ein Anwachsen der Kommunisten, was dieser ihrer Rolle in der Résistance während des 2. Weltkrieges verdankten. Die extreme Rechte hatte sich durch das Vichy-Region in Mißkredit gebracht.

fr_815.jpgAuf Grund des Verhältniswahlrechts konnte keine Partei eine relative oder gar absolute Mehrheit erzielen, um eine halbwegs stabile Regierung bilden zu können. Am 9. Mai 1951 wurde das Wahlrecht geändert zwecks Bildung von Listenverbindungen, die aber auf Grund der Meinungsverschiedenheiten auch nicht zu einer Stabilisierung der Verhältnisse beitrugen. Je nach Thema mußten aus den sechs wichtigsten Parteien immer wieder neue Abstimmungskoalitionen gebildet werden. Vier dieser Parteien, die Sozialisten, MRP, Linksrepublikaner und Gemäßigte waren für die parlamentarische Demokratie der 4. Republik, Kommunisten und Gaullisten dagegen. In der Wirtschafts- und Sozialpolitik gab es weitgehende Übereinstimmung zwischen Sozialisten und MRP und einen Gegensatz zu Linksrepublikanern, Gemäßigten und Gaullisten und man wollte die Einführung einer Planwirtschaft. In Fragen des Schulwesens standen die katholische MRP, Gaullisten und Gemäßigte gegen Sozialisten, Linksrepublikaner und Kommunisten. In der Außenpolitik standen Sozialisten, MRP, Linksrepublikaner und Gemäßigte gegen Kommunisten und Gaullisten.

fr_816.jpgWegen der Zerstrittenheit der Parteien in der 4. Republik gab es mehrere Richtungswechsel und es lassen sich sechs Perioden feststellen: die Zeit des Tripartismus, als Kommunisten (PC), Sozialisten (SFIO) und MRP zusammen fast 75 Prozent der Wählerstimmen repräsentierten und zusammen regierten. Als am 4. Mai 1947 der sozialistische Ministerpräsident P. Ramadier die kommunistischen Regierungsmitglieder wegen Meinungsverschiedenheiten entließ, begann die zweite Periode bis 1951 in der SFIO und MRP mit Hilfe der Linksrepublikaner und Gaullisten regierten. Ende März 1952 begann die dritte Periode, als die Sozialisten wegen Fragen des Schulwesens in die Opposition gingen und die Gaullisten in die Regierung eintraten. Wegen des Indochinakriegs kam es im Juni 1954 aber zum Sturz des Kabinetts des konservativen H. Laniel und zur Wahl des Radikalsozialisten Pierre Mendès-France und in dieser vierten Periode waren MRP, Gemäßigte und Gaullisten in der Opposition. Die fünfte Periode begann Anfang 1955, als Mendès-France wegen des Algerienproblems gestürzt wurde. Nach der Neuwahl der Nationalversammlung mit großen Gewinnen für die Kommunisten begann die sechste Periode, in der Frankreich aber praktisch unregierbar war und sich besonders die Krisen in der Kolonialpolitik und wegen Algerien verschärften.

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Die Ausgaben der späten 40er Jahre

fr_742.jpgfr_807.jpgDie wichtigsten Ausgaben des Jahres 1946 waren "Marineopfer-Hilfswerk", "Kriegsinvaliden", "Tuberkulosebekämpfung", "Postmuseum", "Tag der Briefmarke", die Freimarken "Provinzwappen", "Friedenskonferenz in Paris", "Persönlichkeiten des 15. Jahrhunderts" und "Konferenz der UNESCO". Für 1947 sind die Ausgaben "Tag der Briefmarke", "Kirchen und Kathedralen", "UPU-Kongreß", "5. Jahrestag der britischen Landung", "Widerstandsbewegung" und die "Ceres"-Marke mit Zuschlag "1 F auf 1,30".

fr_825.jpgfr_845.jpgIm Jahr 1948 wurden "Louis Braille", "Tag der Briefmarke", die Freimarken der Serie "Bauwerke" (jetzt mit Inschrift "France") "Internationaler B.C.G.-Kongreß", "General Leclerc", "100. Todestag Francois René Chateaubriand", die Freimarken "Céres und Marianne" und "UNO-Versammlung" emissiert. Für 1949 sind sind die Ausgaben "Berufe", "Tag der Briefmarke", "Polarexpedition", der Zusammendruck "100 Jahre Französische Briefmarken", "Französisch-Amerikanische Freundschaft", Block 4 ("100 Jahre Frz. Briefmarken"), "CITT-Kongreß", die Freimarken "Landschaften", "75 Jahre UPU", "Berühmte Franzosen des 18. Jahrhunderts" und "Vier Jahreszeiten" zu nennen.

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Die Außen- und Kolonialpolitik, Algerienproblem

fr_817.jpgDie Außerpolitik wurde bestimmt durch Vorsicht vor Deutschland und einer Angst vor einer sowjetischen Aggression. Am 17. März 1948 wurde mit Großbritannien und den Benelux-Staaten der Pakt von Brüssel als militärische Allianz gegen die Sowjetunion geschlossen. Außerdem trat Frankreich der NATO bei. Auf Betreiben von Robert Schumann und Jean Monnet förderte man auch die Bildung einer europäischen Föderation und schuf 1949 den Europarat in Straßburg und 1951 die Montanunion mit Deutschland, den Benelux-Staaten und Italien. De Gaulle verfolgte das Ziel, Frankreich neben den USA, Großbritannien und der UdSSR als vierte weltpolitische Kraft zu etablieren, was aber nicht ganz gelang.

Wegen des Koreakrieges (1950-1953) stand die Welt an der Schwelle eines neuen Weltbildung und der Premierminister René Pleven trat für die Bildung einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft mit einer gemeinsamen europäischen Armee, was aber in der Nationalversammlung abgelehnt wurde. Trotzdem hielt man an der Schaffung eines geeinten Europas und einer französisch-deutschen Annäherung fest, wobei man in Deutschland mit Bundeskanzler Konrad Adenauer einen eifrigen Mitverfechter fand. Es kam zur Bildung der Euratombehörde und am 26. März 1957 zur Unterzeichnung des Vertrags von Rom, der zur Gründung der EWG mit Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Belgien und Luxemburg führte, die den Kern der heutige EU bildete.

fr_818.jpgIm Kolonialreich gab es besonders in Nordafrika in den Ländern Algerien, Marokko und Tunesien zu Spannungen und Auseinandersetzungen. Außerdem begann Ende 1946 der Indochinakrieg und 1949 wurde Vietnam, Laos und Kambodscha unabhängig. Bis 1954 blieben diese Länder noch mit Frankreich assoziiert. Es zeigte sich, daß die französische Kolonialarmee sich nur schwerlich damit abfinden konnte, daß die Zeit des französischen Kolonialreiches zu Ende ging. Nur so läßt sich erklären, daß die Unabhängigkeit Algerien so blutig erkämpft werden mußte. 1956 wurden Tunesien und Marokko auf friedlichem Wege in die Unabhängigkeit entlassen. In Algerien war am 1. November 1954 ein Comité révolutionaire gebildet worden, daß Mordanschläge auf Franzosen verübte und schließlich einen Aufstand anzettelte. Deshalb griff Ministerpräsident Mendès-France hart durch, zumal Algerien als Teil Frankreichs angesehen wurde. Es wurde versucht, den Aufstand militärisch niederzuschlagen. Die F.L.N. unter Ben Bella reagierte mit Wiederstand und terroristischen Anschlägen, wobei auch Frauen und Kinder zu Opfern wurden. Die französische Armee versuchte, den Terror in Algerien zu unterdrücken, und es kam sogar zu Folterungen, was von vielen Seiten kritisiert wurde und die öffentliche Meinung in der 4. Republik spaltete.

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Die Ausgaben der frühen 50er Jahre

fr_883.jpgDie wichtigsten Emissionen des Jahres 1950 waren "Charles Péguy". "Berühmte Franzosen des 18. Jahrhunderts" und "Rotes Kreuz", die erstmalig verausgabt wurden und seitdem ein Teil des Ausgabejahres sind. Für 1951 sind "Internationale Textilausstellung", die Ergänzungswerte zur Freimarkenserie "Marianne", "Berühmte Franzosen des 19. Jahrhunderts", Ergänzungswerte der Freimarkenserie "Provinzwappen", "Berühmte Franzosen des 19. Jahrhunderts", "UNO-Tagung" und "Rotes Kreuz" zu nennen. Ausgabeanlässe des Jahres 1952 waren "Tag der Briefmarke", "12. Jahrestag Schlacht von Narvik", "Tagung des Europarates", "10. Jahrestag Schlacht bei Bir-Hakeim" und "Berühmte Franzosen des 19. Jahrhunderts".

fr_960.jpgFür das Jahr 1953 sind die Marken "Ernennung Leclercs zum Marschall", "Berühmte Franzosen", "Provinzwappen", "50 Jahre Tour de France" und "Berühmte Bühnenfiguren" zu nennen. Die wichtigsten Ausgaben 1954 waren "Tag der Briefmarke", "Förderung der Exportindustrie", "50 Jahre Pariser Messe", "Landschaften", "Berühmte Franzosen" und "Provinzwappen".

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Die Europapolitik der 4. Republik

fr_819.jpgFrankreich gehörte schon sehr früh zu denjenigen Nationen, die sich für eine enge Zusammenarbeit in Europa einsetzen. Dabei spielten auch geostrategische und wirtschaftliche Dinge eine wichtige Rolle, wobei die deutsche Frage ein zentrales Problem war. Von Jean Monnet (1888-1979) stammte die Idee einer europäischen Föderation, deren Ziel die Integration der europäischen Wirtschaft war. Dabei wurde auch Deutschland in seine Überlegungen als Mitglied mit einbezogen. De Gaulle war zunächst eher für eine Zollunion mit den Benelux-Staaten, die zu einer Konföderation ausgebaut werden könnte und ggf. auch Großbritannien als Mitglied sah. nach dem Krieg trat er auch für eine dauerhafte Teilung Deutschland in mehrere Gebiete ein, wobei er eine Abtretung der Kohle- und Stahl-Regionen an Frankreich im Sinn hatte. Im Mittelpunkt seiner Europapolitik standen natürlich die Interessen Frankreichs, wobei er allerdings auf den Widerstand Großbritanniens und der USA stieß, denen seine Konzepte nicht gefielen, da sie ein starkes Westeuropa als Bollwerk gegen die Sowjetunion und deren Satelliten wollten.

Auf der Konferenz von sechszehn europäischen Ländern Mitte Juli 1947 in Paris wurde der Beschluß gefaßt, ein "Committee of European Economic Cooperation" zu bilden und am 16. April 1948 wurde in Den Haag die "Organization of European Economic Cooperation" (OEEC) gegründet. Besonders die USA bestanden auf einer Einbeziehung Westdeutschlands und Frankreich konnte sich diesem Wunsch auf Dauer nicht widersetzen. Der Schuman-Plan vom 9. Mai 1950 zeigte diese Abkehr von der antideutschen Europapolitik Frankreich, die in die "Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl" (EGKS) mündete, deren erster Präsident der Franzose Jean Monnet wurde.

Der Zusammenbruch des französischen Kolonialreiches trug mit dazu bei, daß Frankreich sich in den 50er Jahren immer mehr Richtung Europa orientierte und Institutionen zuließ, die zu einer Aufgabe nationaler Rechte führten, wie dies z. B. bei der "Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft" (EWG) der Fall war. Zu den "Verdiensten" der 4. Republik gehört also die Mitwirkung am Europarat, der EGKS, der WEU, an Euratom und der EWG. Der Hintergedanke war dabei natürlich weiterhin, Deutschland in Schach zu halten und Frankreich einen hervorragenden Platz unter den europäischen Mächten zu sichern.

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Die Ausgaben der späten 50er Jahre

fr_1035.jpgIm Jahre 1955 wurden die Marken "50 Jahre Rotary International", "Berühmte französische Erfinder", "200. Geburtstag Jean-Pierre Claris de Florian", "Fernsehen", "10. Jahrestag Befreiung aus den Konzentrationslagern", "Eisenbahnelektrifizierung", "Berühmte Franzosen" und "Landschaften" emissiert. Die wichtigsten Ausgaben des Jahres 1956 waren "Konzentralionslager Natzwiller-Strufhof", "Oberst Driant", "Berühmte französische Wissenschaftler im 19. und 20. Jahrhundert", "Französisch-Amerikanische Freundschaft", "Malteser Orden", "Berühmte Franzosen", die Freimarken "Sport" und die "Europa-Marken", die erstmals erschienen und seitdem ein fester Bestandteil der Ausgaben eines Jahres sind.

fr_1119.jpgFür 1957 sind die Marken "Brieftaubenzucht", "Victor Schoelcher", "Berühmte französische Wissenschaftler", "Widerstandskämpfer", "Berühmte Franzosen" und "Berühmte Persönlichkeiten" und für 1958 "Französische Mediziner", "Französische Wissenschaftler", "Städteansichten", "Widerstandskämpfer", "Traditionelle Sportarten", "Berühmte Franzosen", "Einweihung des UNESCO-Gebäudes" und die ersten Werte der neuen Dauermarkenserie "Städtewappen". Im Jahre 1959 wurden "Landschaften", "Widerstandskämpfer", "Architektur" und "Berühmte Franzosen" emissiert.

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Die letzten Jahre der 4. Republik

fr_820.jpgWegen der Schwierigkeiten in Nordafrika wurde nicht nur die Regierung Mendès-France im Februar 1955 gestürzt, auch das folgende rechte Kabinett konnte das Blatt nicht wenden. Nach den Wahlen vom 2. Januar 1956 und den großen Gewinnen der Kommunisten und der Protestbewegung von P. Poujade wurde Frankreich praktisch unregierbar. Für 15 Monate und 20 Tage gab es eine Minderheitenregierung unter dem Sozialisten Mollet mit den Radikalsozialisten. Im Februar 1957 mußte Mollet zurücktreten und die folgenden Regierungen konnten den Wiederaufbau Frankreichs nach der Schwächung durch die Kolonialkriege, die alle verloren gingen, nicht bewerkstelligen. Die 4. Republik scheiterte an der Dekolonisation und am Algerienkrieg.

Nun kam die Stunde von Charles de Gaulle, das Symbol des Widerstandes gegen Deutschland im 2. Weltkrieg. Nach einem Militärputsch in Algerien drohten Bürgerkrieg, Militärdiktatur oder eine Volksfront unter Führung der Kommunisten. Deshalb sprachen sich der Sozialist Mollet und der MRP-Ministerpräsident P. Pflimlin für eine Machtübernahme de Gaulles aus. Präsident René Coty berief de Gaulle am 29. Mai 1958 zum Ministerpräsident und er wurde am 1. Juni 1958 zum letzten Regierungschef der 4. Republik gewählt. Schon am 1. Juni erhielt er vom Parlament den Auftrag zur Schaffung einer neuen Verfassung.

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