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- Die Zeit Isabellas II. (1833-1868) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.06.2014
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   Vor dem Bürgerkrieg
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Einführung Am Vorabend des Bürgerkrieges Carlistenkrieg (1833-1840) Regentschaft von General Espartero (1841-1843) Ausgaben 1850-1859 Zeit des Moderantismo (1844-1854) Progressistisches Biennium (1854-1856) Ausgaben 1860-1868 Die Zeit von 1857 bis 1868 nach unten

Einführung

In der Zeit der Regentschaft von Königin Isabella II. erschienen insgesamt 95 Briefmarken, die vom 01. Januar 1850 (= erste spanische Briefmarken mit fünf Werten) - bis auf die fünfteilige Serie "Wappen mit Königkrone" aus dem Jahre 1854 und zwei Zeitungsmarken vom 01. Juli 1865 - alle das Porträt der Königin in verschiedenen Varianten zeigen.

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Am Vorabend des Bürgerkrieges

es_1.jpgGegen Ende der Herrschaft Ferdinands VII. gab es dynastische Probleme, da der König am 29. März 1830 eine Pragmatische Sanktion erließ, die seiner 1830 geborenen Tochter Isabella den Thron sichern sollte. Damit wurde der nach Salischem Erbrecht rechtmäßige Thronfolger Don Carlos übergangen. Nachdem Ferdinand VII. am 29. September 1833 verstarb wurde Isabella II. am 24. Oktober zur Königin proklamiert, was der Anlaß des folgenden Bürgerkrieges war. Bis 1840 nahm die Königinmutter Maria Christina, von 1841 bis 1843 General Espartero die Regentschaft wahr.

Als im Jahre 1833 der Bürgerkrieg ausbrach, schlugen sich monarchistische Legitimisten, antiaufklärerische Neoabsolutisten, Parikularisten und konservative Royalisten sowie Foralisten, die den Erhalt regionaler Gewohnheitsrechte wollten, auf die Seite von Don Carlos (Karl V.). Zu Isabellas II. Parteigängern gehörten liberale Kräfte und rückkehrende Emigranten. Auch die Spitze des Militärs stand auf der Seite Isabellas. Der Klerus hielt sich zurück, zeigte aber eher Sympathien für die Carlisten.

Militärisch verfügte Don Carlos über ca. 130.000 Mann, die sich aus den schon unter König Ferdinand VII. gegründeten Verbänden königlicher Freiwilliger, Söldnern und lokalen Milizen in den Hochburgen der Carlisten rekrutierten. Um diese Überlegenheit auszugleichen, rekrutierte die Gegenseite zusätzlich zur regulären Armee Bürgergarden in den von ihr kontrollierten Landesteilen im Süden und Osten Spaniens.

es_2.jpgAls Don Carlos am 1. Oktober 1833 mit dem Manifest von Abrantes seine Thronansprüche erhob, konterte die Regentin Maria Christina am 4. Oktober mit der vorsichtigen Ankündigung von Reformen. Ministerpräsident Franciso Zea Bermudez scheiterte jedoch mit seiner aufgeklärten Reformpolitik, so daß es im Januar 1834 eine neue Regierung gab. Geprägt war die Zeit auch vom Intrigenspiel zwischen den Hofparteien und den Vertretern der Großmächte, die durch den dynastischen Streit in Spanien die Balance in Europa zwischen England und Frankreich auf der einen und Österreich, Preußen und Rußland auf der anderen Seite gefährdet sahen. Die isabellinische Seite errang einen Vorteil, da der Philosoph, Literat und Poet Francisco Martinez de la Rosa ein Bündnis mit den liberalen Kräften schmieden konnte, das durch den am 10. April 1834 erlassenen Estatuto Real zementiert wurde. Außenpolitisch gelang es der neuen Regierung, am 22. April 1834 eine Quadrupelallianz mit England, Frankreich und Portugal abzuschließen. Mit diesem Vertrag wurde die Thronfolge Isabellas II. und die Regentschaftsregierung durch England und Frankreich bestätigt.

Die neue Verfassung sah ein Parlament (Cortes) mit zwei Kammern vor. Die Pairskammer (Estamento de Próceres) bestand aus 13 Prälaten, 75 Titeladligen und 60 vom König ernannten Notabeln. Daneben gab es ein Abgeordnetenhaus (Estamento de Procuradores), in das 180 Vertreter durch eine indirekte Zensuswahl für drei Jahre entsandt werden sollten. Sie wirkten bei der Gesetzgebung mit und hatten ein Steuerbewilligungs- und Petitionsrecht. Die Gesetzgebung verblieb beim König.

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Carlistenkrieg (1833-1840)

Die Carlisten beherrschten insbesondere das Baskenland und die alten Kronländer in Aragon. Außerdem hatten sie starken Einfluß in Altkastilien und in der Mancha. Sie führten eher einen Bandenkrieg in der Tradition von Guerrillas. In den entscheidenden Jahren von 1835 bis 1837 gingen sie dann mehr zur Aufstellung größere Verbände über. Die Kämpfe wurden mit großer Grausamkeit geführt. Die Regierungsseite tat sich zunächst schwer mit der Kriegsführung, da es häufige Ministerwechsel gab. Auch das defizitäre Staatsbudget erschwerte die Lage.

es_6.jpgMitte 1837 standen die isabellinischen Kräfte sogar kurz vor einer Niederlage, die durch eine englische Freiwilligenlegion abgewehrt werden konnte. Somit änderte sich im Herbst 1837 die Lage und die Carlisten gerierten in die Defensive. Wegen Streitigkeiten unter den Generälen zerfielen die Streitkräfte von Don Carlos wieder in regionale Banden. Durch englische und französische Vermittlung wurde am 31. August 1839 das Abkommen von Vergara geschlossen. Das Baskenland und Navarra erkannten darin Isabella II. als Souveränin an und Don Carlos mußte nach Frankreich emigrieren. Er behielt aber seinen Titel als königlicher Prinz. Bis Juli 1840 konnten sich noch einzelne carlistische Verbände in Aragon halten, die sich dann aber unter Cabrera nach Frankreich zurückzogen.

Mit dem Ende des Bürgerkrieges hatte sich der liberale Konstitutionalismus behauptet, er stand aber in Abhängigkeit vom Militär. Diese Konstellation sollte die gesamte isabellinische Epoche prägen, in der sich erste Strukturen eines Parteiensystems entwickeln konnten. Ab 1835 standen aber alle Regierungen unter dem Druck radikaler Kräfte in den Provinzen.

Als im Herbst 1835 Alvarez Mendizábal zum Finanzminister berufen wurde, leitete er mit seiner Desamortisationsgesetzgebung vom 18. Februar und 8. März 1936 die Modernisierung Spaniens ein, wobei er finanz- und gesellschaftspolitische Ziel mit einander verband. Enteignete Grundstücke, Renten und Rechte geistlicher Orden und Kongregationen sollten an Privatleute verkauft werden, um die Staatschulden abzutragen und die liberalen Kräfte in allen sozialen Schichten zu stärken. Die Desamortisation begann schon während des Carlistenkrieges, wurde aber 1854 abgebrochen. Außerdem begann er mit der Umorganisation der Nationalmiliz, erarbeitete ein neues Wahlgesetz und schob ein öffentliches Bauprogramm an. Außenpolitisch schloß er einen Handelsvertrag mit England.

es_7.jpgAls Mendizábal im Mai 1836 entlassen wurde, zeigte sich die Spaltung des liberalen Lagers. Die Konkurrenz der gemäßigten Liberalkonservativen (Moderados) und Fortschrittlichen (Progresistas) bestimmte Wahlen, den Parlamentsbetrieb und die politischen Machtkämpfe. Die ersten Direktwahlen im Juli 1836, zu denen nur 65.000 Wahlberechtigte zugelassen waren, führten zu einem Patt zwischen beiden Gruppen. Die Moderados gewannen in zwei Dritteln der Provinzen, die Progresistas in Madrid und den größeren Städten des Westens und Südens. Mit dem Aufstand von La Granja putschten die Fortschrittlichen am 12. August 1836 und zwangen die Regentin, die alte Verfassung von 1812 wieder einzusetzen. Der neue Regierungschef, José Maria Calatrava, versuchte, das Gesetzgebungswerk der Jahre 1820-1823 wieder herzustellen, indem er die alte Gemeindeverfassung, Nationalmiliz und Pressefreiheit in ihrer ursprünglichen Form erneuerte. Außerdem schaffte er das Recht der Unveräußerlichkeit von Familienstammgütern und die Grundherrschaft ab und die Provinzen erhielten mehr Selbständigkeit.

Die neue, am 18. Juni 1837 von Regentin Maria Christina proklamierte Verfassung spiegelte die gesellschaftlichen Verhältnisse wieder, denn Grundbesitz (23.3 Prozent), Kirche (9,3 Prozent), Beamte (17,6 Prozent), Militär (14,6 Prozent), Handel (10.7 Prozent) und freie Berufe 6,8 Prozent) waren entsprechend im Parlament vertreten. Zudem gab es das Patt zwischen Moderados und Progesistas. Letztendlich wurde das konstitutionell-liberale System aber nur von einer kleinen Besitz- und Bildungsschicht getragen, denn die breite Masse der unteren und mittleren Gesellschaftsschichten nahm am politischen System praktisch nicht teil. Gegen Ende des Bürgerkrieges und der folgenden Niederlage der Carlisten traten die Gegensätze zwischen Moderados und Progresistas erneut zu Tage. Erste hatten in den zentralstaatlichen Institutionen zwar die Mehrheit, in den Gemeinderäten aber besaßen letztere ein Übergewicht.

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Regentschaft von General Espartero (1841-1843)

es_8.jpgAls die Moderados am 5. Juni 1840 die Gemeindeverfassung änderten, indem sie durch Heraufsetzung des Zensus die Wählerzahl senken und die Bürgermeister durch die Provinzregierungen auswählen lassen wollten, bildeten sich in vielen Orten protestierende Milizen. An der Spitze dieser immer militanter werdenden Opposition verhandelte General Espartero mit der Regentin Maria Christina. Diese ernannte ihn zwar am 16. September zum Vorsitzenden des Ministerrates, lehnte aber seine Forderungen ab und setzte das umstrittene Gemeindegesetz in Kraft. Daraufhin übernahmen die Progresistas mit Hilfe der Nationalmiliz und weiten Teilen der Armee die Kontrolle über die Verfassungsorgane. Maria Christina mußte am 12. Oktober 1840 abdanken und floh nach Frankreich, worauf Espartero selber die Regentschaft übernahm. Es begann nun bis 1874 die Zeit der Politiker-Militärs.

In den drei Jahren seiner Herrschaft gelang es Espartero allerdings nicht, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Er besaß zwar hohes Ansehen, da er die Carlisten besiegt hatte, war aber nur ein mittelmäßiger Politiker. Auch die auf 200.000 Mann angewachsene Armee war unzufrieden, da sie wegen der knappen Mittel nicht gut versorgt werden konnte, was zur Unzufriedenheit im Offizierskorps führte. Die Progresistas spalteten sich in eine radikale und eine gemäßigte Partei. Am linken Rand bildete sich eine Gruppe von Republikanern, die ihre Hauptbastionen in Madrid, Barcelona und Sevilla hatten. Sie organisierten Streiks, was die Industriellen verunsicherte, worauf zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung die Nationalmiliz eingesetzt wurde. Nach der Beschiepunt Barcelonas Anfang Dezember 1842 sank die Popularität Esparteros.

Nach den Wahlen vom 27. Februar 1843 gab es eine starke Opposition aus Moderados, Republikaner und Franciquistas (einer Gruppe, die Isabelle II. mit Francisco des Asis, einem Neffen Ferdinands VII. verheiraten wollten, um Isabelistas und Carlisten miteinander zu versöhnen). Als am 27. Juni 1843 die Generäle Narváez und Concha in Valencia landeten und mit Unterstützung durch die Moderados nach Madrid marschierten, floh Espartero nach England.

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Ausgaben 1850-1859

In den Jahren 1850 bis 1859 erschienen 1850 "Isabella II." (Nr. 1-5), 1851 "Isabella II. im Oval mit Diadem" (Nr. 6-11), 1852 "Isabella II. mit Stirnreif" (Nr. 12-16), 1853 "Isabella II. mit Diadem im Perlenoval" (Nr. 17-21) und "Stadtpost Madrid" (Nr. 22/23), 1854 "Wappen mit Königskrone" (Nr. 24-30), 1855 "Isabella II. mit Lorbeerkranz" (Nr. 31-34) sowie 1856 "Isabella II." (Nr. 35-38; Wz. 2, rauhes, grauweißes Papier) und "Isabella II." (Nr. 39-42; ohne Wz., glattes, weißes Papier).

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Zeit des Moderantismo (1844-1854)

Narváez war ein Vertreter eines autoritären Regierens. Er sorgte zuerst für die Demobilisierung der Nationalmiliz und erklärte am 8. November 1843 die dreizehnjährige Königin Isabella II. für großjährig. Zudem gab es eine adlige Mehrheit im Senat, womit die Zeit des Moderantismo begann, die mit der Zeit der Reaktion in Deutschland nach 1848 vergleichbar ist. Unterstützung bekam Narváez vom überwiegenden Teil des Bürgertums, besonders von katalanischen Industriellen, Madrider Finanzleuten und andalusischen und kastilischen Großgrundbesitzern.

es_9.jpgIm Jahr 1848 schuf Narváez die Guardia Civil, die - wie die französische Gendarmerie - militärisch organisiert und dem Innenminister unterstellt war. Sie sollte das Bandenunwesen bekämpfen und auch bei politischen Unruhen eingesetzt werden. Im Jahre 1845 gab es eine neu Verfassung, die für die nächsten 25 Jahre Bestand haben sollte. Sie setzte auf eine Dualität zwischen Krone und Cortes, wobei der Senat, der von der Krone bestimmt wurde, eine vermittelnde Rolle einnehmen sollte. Eine von Finanzminister Alejandro Mon entwickelte Steuerreform ersetze die bisherigen Einkünfte durch ein System direkter und indirekter Steuern. Zudem erholte sich die Konjunktur, was sehr zur politischen Stabilität beitrug. Dadurch konnte auch das Staatsdefizit zurückgeführt werden. Es wurde in den Bau von Straßen, Brücken und Häfen investiert und Konzessionen an Eisenbahngesellschaften vergeben. Die Normalisierung der Beziehung zu den ehemaligen Kolonien in Lateinamerika führte zu einer Verbesserung der Außenhandelsbilanz. Auch das Verhältnis zur Kirche verbesserte sich, als die Desamortisationen des Kirchenbesitzes ausgesetzt, eine gesetzliche Festlegung von Dotationen für den Klerus erfolgte, Königin Isabella II. von Papst Pius IX. anerkannt und am 17. März 1951 ein Konkordat unterzeichnet wurde, in dem der Katholizismus zur einzigen Religion in Spanien erklärt wurde.

Die königliche Heiratspolitik war weniger glücklich. Zwar kam die Ehe der mittlerweile sechzehnjährigen Königin mit ihrem acht Jahre älteren Vetter zu Stande, geriet aber zum Fiasko, weil Isabella ihren kränkelnden Ehemann ablehnte und sich Liebhaber suchte. Die ebenfalls 1846 geschlossene Ehe mit einem Sohn des französischen Königs Louis Philippe führte zum Konflikt mit England, das seinen Einfluß gefährdet sah.

Die Revolutionen in Europa hatten wenig Einfluß auf Spanien und mit seiner dritten Amtszeit als Ministerpräsident in den Jahre von 1847 bis 1851 war Naváez auf dem Höhepunkt seiner Macht. Als es 1847 bis 1849 zu einer Wirtschaftkrise kam, waren die Moderados sogar bereit, ihn als Diktator zu akzeptieren. Dies änderte sich, nachdem die Revolutionsgefahr in Europa zu Ende war und er durch Intrigen am Hof und Korruptionsvorwürfe zu Fall gebracht wurde.

es_11.jpgNach seinem Rücktritt wurde 1951 der bisherige Finanzminister Juan Bravo Murillo mit der Regierungsbildung beauftragt. Der größte Erfolgt seiner zweijährigen Amtszeit war die Senkung der Staatsschulden. Er scheiterte allerdings mit dem Versuch, die Verwaltung zu verschlanken. Zudem zerfielen die Moderados in mehrere Fraktionen. Es gelang ihnen nicht, einen Strukturwandel von der traditionellen Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft in Gang zu setzen. Wahlfälschungen und Korruptionsskandale führten zum Pronunciamiento (Umsturz) von Vicálvaro am 30. Juni 1854 unter Führung des Generalkapitäns von Aragon, Valencia und Murcia, Leopoldo O'Donnell.

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Progressistisches Biennium (1854-1856)

es_35.jpgDie Revolution von 1854 war keine historische Zäsur, sondern eher ein nicht friedlich vollzogener Machtwechsel, da die politisch einflußreichen Kräfte der Gesellschaft, nämlich Großgrundbesitzer, Militär sowie Geld- und Bildungselite weiterhin den Ton angaben. Eine Verschiebung der Machtverhältnisse innerhalb der sozialen Gruppen fand nicht statt. Seit der zunehmenden Industrialisierung, die in den 1840er Jahren einsetzte, kam aber immer mehr die Arbeiterbewegung auf, die im katalanischen Textilgewerbe entstand. Sie näherte sich immer mehr einem radikalen klassenkämpferischen Sozialismus an. Mit dem Generalstreik im Frühjahr 1854 forderte sie demokratischere und sozial gerechtere Verhältnisse.

Mit dieser Revolution gab es ein zwei Jahre währendes Intermezzo, da die Progresistas an die Regierung kamen. Mit dem von Antonio Cánova del Castillo entworfenen Manifest von Manzanares forderten sie die Einberufung einer verfassungsgebenden Cortes, eine Erweiterung des Wahlrechts und der Pressefreiheit, eine Dezentralisierung der Staatsverwaltung, eine Reorganisation der Nationalmiliz und Beförderungen nach Verdienst. Als Espartero aus dem Exil zurückgekehrt war, wurde er zum zweiten Mal Präsident, wobei der Putschgeneral O'Donnell Kriegsminister wurde.

Die Cortes wurden von 5 Prozent der Bevölkerung gewählt und bestanden aus 104 Großgrundbesitzern, 73 Anwälten, sowie aus 13 Publizisten und Apothekern. Neu war, daß neben 70 Progresistas und 45 Moderados auch 30 Abgeordnete der 1849 gegründeten Demokratischen Partei und 100 der Liberalen Union, die unter Führung von O'Donnel sich aus fortschrittlichen Moderados und gemäßigten Progresistas zu einer neuen Partei der Mitte zusammengeschlossen hatten, im Parlament saßen.

es_39.jpgDie neue progressistische Regierung ersuchte, Fortschritt allen durch Gesetzgebung zu erreichen, statt den realen gesellschaftlichen Machtverhältnissen Rechnung zu tragen. Die Regierung des "Bienio Progresista" hatte mit einem Desamortisationsgesetz aus dem Jahre 1844 und einer Eisenbahnreform Erfolg, weil dies den Interessen der herrschenden und wohlhabenden Schichten entgegen kam. Das Desamortisierungsgesetz erstreckte sich nun nicht nur mehr auf Kirchengüter, sondern auch auf den Besitz der spanischen Ritterorden und auf ländliche Gemeingüter sowie amortisierte Güter anderer juristischer Personen. Dies bedeutete eine gewaltige Besitzumverteilung. Es kam nach der Mißernte von 1856 und einer sich anschließenden Nahrungsmittelkrise zu Unruhen auf dem Land, wo sich der Gegensatz zwischen Armen und Reichen verschärfte. Auch die Kirche ging in Opposition, da sie eine Verletzung des Konkordats feststellte.

Mit der Ausarbeitung eines neuen Grundgesetzes im Jahre 1856 fand die Regierung der Progresistas auf Grund des Streites zwischen den Parteien in den Cortes und der Rivalitäten zwischen den Ministern ihr Ende. Zudem kam es zu Streiks der Arbeiter in Katalonien, Aragon und Asturien und Volksaufständen in Valladolid, Burgos und Palencia. Am 10. Oktober 1856 erklärte die Regierung auf dem Fest zur Feier des 26. Geburtstags von Königin Isabella II. ihren Rücktritt.

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Ausgaben 1860-1868

In den Jahre 1860 bis 1868 erschienen 1860 "Isabella II. mit Diadem im ornamentierten Kreis" (Nr. 43-48; farbiges Papier), 1862 "Isabella II. im Perlenoval" (Nr. 49-54; farbiges Papier, Schriftband "Espana"), 1864 "Isabella II." (Nr. 55-60; Schriftband ohne "Correos", unten Wertangabe und Jarheszahl "1864" sowie farbiges Papier), 1865 "Isabella II. mit Wappen" (Nr. 61-66) sowie "Isabella II. mit Wappen" (Nr. 67-72; gezähnt), 1866 "Isabella II. mit Wappen" (Nr. 73-78; gezähnt) sowie "Isabella II." (Nr. 79; wie 1864, aber mit Jahreszahl "1866"), 1867 "Isabella II. in verschiedenen Rahmen" (Nr. 80-85), "Zeitungsmarken" (Nr. 86-87) sowie "Isabella II." (Nr. 88-89; farbige Umschrift auf weißem Grund) und 1868/69 "Isabella II.".

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Die Zeit von 1857 bis 1868

Die neue Regierung wurde unter General Narváez gebildet, der die Verfassung von 1845 wieder in kraft setzte. Trotz einer Mehrheit im Kongreß gelang es den Moderados in den nächsten zwei Jahren aber nicht, zur Stabilisierung des Landes beizutragen, da Königin Isabella immer mehr dazu neigte, sich in die Regierungsgeschäfte einzumischen. Schon nach einem Jahr gab Narváez auf und die neue Regierung unter Ministerpräsident José Posada Herrera verbündete sich mit O'Donnel als Chef der Liberalen Union und dem Militär. Diese Regierung bestimmte mit einem fortschritts- und konservativ-liberalen Programm und ihrer praktischen Politik die nächsten fünf Jahre bis 1865. Einher ging eine Periode der ökonomischen Expansion um 1860, als die Spanier mit ihrem Kapital in Weinhandel und Eisenbahnexpansion spekulierten.

es_43.jpgDie von O'Donnel geprägte Politik ähnelte dem französischen Bonapartismus, da das Militär durch außenpolitische Einsätze abgelenkt wurde. Es gab Manipulationen mit dem Zensus, Wahlbeeinflussungen, Diffamierung der Opposition und Verkürzungen der Sitzungsperioden der Cortes. Die Annäherung an die Kirche erfolgte 1869 durch staatliche Ausgleichszahlungen für den schon säkularisierten bzw. noch nicht säkularisierten Kirchenbesitz sowie einer Aufhebung des Verbots des Jesuitenordens.

Auch außenpolitisch spielte Spanien wieder mit. 1858 nahm das Land an der französischen Cochinchina-Expedition teil. Als es 1859 Streit wegen einer Grenzverletzung Ceutas und Melillas mit Marokko gab, wurde Marokko besiegt und es kam 1860 zum Frieden von Tetuán. 1861/62 intervenierten England, Frankreich und Spanien in Mexiko, um die Republik zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen zu zwingen. Um diese Zeit wurde Santo Domingo annektiert und es kam 1865/71 zum Pazifischen Krieg gegen Peru und Chile wegen Handels- und Schiffahrtsrechte.

Ab 1861 sank das Ansehen O'Donnels, als er einen Bauernaufstand in Loja im Sommer blutig niederschlagen ließ. Als Anfang 1863 es zu Streitereien innerhalb der Regierung um Verfassungsergänzungen und Haushaltsproblemen gab, griff Königin Isabella II. ein. Am 2. März 1863 trat O'Donnell zurück, um einer Entlassung zu entgehen.

Ab Mai 1864 gab es erste Rufe nach Abdankung der Königin und ab 1865 herrschten vorrevolutionäre Zustände, woran auch Narváez (1864 und 1865) und wieder O'Donnell (1865) nichts ändern konnten.

es_46.jpgIm Frühjahr 1866 kam es zur einer Verschwörung durch den progressistischen General Juan Prim y Prats, der zunächst scheiterte und verbannt wurde, aber zum Kopf einer Verschwörergruppe wurde, die von Belgien, England und Portugal versuchte, die Bourbonendynastie zu stürzen. Am 15. August 1866 schlossen 50 Vertreter der Progesistas und der Demokraten sowie namhafte Militärs den Pakt von Ostende, der unter dem Motto "Nieder mit dem Bestehenden". Die Regierung unter Narváez und Gonzalez Bravo (ab April 1868) versuchte, mit Auflösung der Cortes und Verbot der Opposition, gegenzusteuern. Neben der politischen Krise gab es in Spanien zur Zeit der Weltwirtschaftskrise 1866/67 auch eine wirtschaftliche Depression, ausgehend vom Bankencrash in London, wovon auch das spanischen Bankenwesen stark betroffen war. Danach gab es eine Agrarkrise mit Mißernten.

es_47.jpgAls in Cadiz der Kommandant der Marine, Admiral Juan Bautista Topete, für einen Umsturz gewonnen werden konnte, trafen sich aus dem Exil kommende Verschwörer auf dem Flagschiff Zaragoza. Im Manifet "Spanien zur Ehre"( Espana con honra) riefen sie zur Aufruhr auf. Dem Militär schlossen sich breite Teile der Bevölkerung an. In Sevilla und anderen wichtigen Städten gingen die Arbeiter auf die Straße. Am 28. September 1868 trafen aufständische Kräfte und Regierungstruppen an der Guadalquivir-Brücke aufeinander. Zwei Tage später floh Königin Isabella II. nach Frankreich.

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