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- Über Spanien -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.06.2014
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Einführung Statistische Angaben Landkarte Wappen Staat und Recht Geographie und Klima Bevölkerung, Religion und Bildung Wirtschaft und Verkehr Geschichte nach unten

Einführung

Die ersten fünf Marken von Spanien erschienen am 1. Januar bis März 1850 und zeigen das Porträt von Königin Isabella II.

In "Die ganze Welt der Philatelie" der Fa. Hermann E. Sieger GmbH heißt es über Spanien:

"Wenn man die spanischen Marken betrachtet, dann findet man viele Dinge, die jeder kennt - als Erinnerung an den Urlaub in Spanien, aus der Geschichte, die Literatur und Kunst, Kaiser Karl V., in dessen Reich die Sonne nicht unterging, und der gleichermaßen über Deutschland, Spanien und Südamerika herrschte. Picasso und Kolumbus, Murillo und Vélasquez, die Alhambra in Grenada, Kathedralen und Burgen, Stierkämpfer und Flamenco-Tänzerinnen. Diese schönen Motive finden Sie auf eigenständig gestalteten Marken in perfekter Druckqualität - ein empfehlenswertes Sammelgebiet. Weltberühmt wurden die drei Marken der Goya-Serie von 1930 mit dem Gemälde 'Die nackte Maja', die erste Aktbriefmarke der Welt, seinerzeit eine absolute Sensation".

Der Monatsaufwand wird mit ca. 7,50 Euro angegeben und dem Sammelgebiet insgesamt wird die Note "2 - 3" zugewiesen.

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Statistische Angaben

Spanien (spanisch España, amtlich Reino de España, deutsch Königreich Spanien) ist ein Staat in Südwesteuropa, auf der Iberischen Halbinsel gelegen. Das Land grenzt im Nordosten an Frankreich und Andorra, im Westen an Portugal. Zu Spanien gehören die Balearen, die Kanarischen Inseln und die nordafrikanischen Besitzungen (Ceuta, Melilla u.a.).

Fläche: 505.992 qkm
Einwohner: (1999) 39,634 Mio.
Hauptstadt: Madrid
Verwaltungsgliederung: 17 autonome Regionen
Amtssprache: Spanisch
Nationalfeiertag: 12.10.
Währung: Euro; vormals 1 Peseta (Pta)= 100 Céntimos (cts)
Zeitzone: MEZ

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Landkarte von Spanien

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Wappen von Spanien

Das Wappen Spaniens (spanisch: Escudo de España) ist als Staatswappen seit dem Jahr 1981 gültig. Seine Bestandteile sind im Art. 1o Ley 33/1981 vom 5. Oktober 1981:
- Der Wappenschild des spanischen Königs- und Staatswappen zeigt die traditionellen Bestandteile des Königreiches Spanien.
- Der Herzschild zeigt das regierende Haus Bourbon-Anjou.
- Rundherum sind die Wappen der Teilreiche angeordnet, aus denen sich Spanien zusammensetzt.
- Die königliche Krone (spanisch: Corona Real de España) symbolisiert die Monarchie.
- Die Säulen des Herakles, durch Karl V. in das Wappen eingeführt, umrahmen den Wappenschild in Funktion eines Schildhalters, und symbolisieren sowohl die geographische Lage Spaniens an der Meerenge von Gibraltar als auch dessen überseeische Orientierung.
- Sie werden durch ein rotes Spruchband mit der lateinischen Devise "Plus Ultra" (deutsch: "darüber hinaus, immer weiter") verbunden. Unter diesem Motto eroberte Spanien sein Weltreich eroberte und war auf dem Höhepunkt seiner Macht.
- Die Säulen sind von der Kaiserkrone und der Krone Spaniens bekrönt.

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Staat und Recht

Nach der Verfassung von 1978 (1992 revidiert) ist Spanien eine Erbmonarchie mit parlamentarisch-demokratischem Regierungssystem. Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist der König, dessen Person unverletzlich ist und der nicht zur Verantwortung gezogen werden kann. Er hat das Recht, das Parlament einzuberufen und aufzulösen sowie Wahlen anzusetzen. Er schlägt den Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten vor, der vom Abgeordnetenhaus gewählt wird, und ernennt auf Vorschlag des Ministerpräsidenten die Mitglieder des Kabinetts, das dem Abgeordnetenhaus verantwortlich ist.

Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament (Cortes generales; Legislaturperiode 4 Jahre), bestehend aus Abgeordnetenhaus (350 Abgeordnete) und Senat als Kammer der territorialen Vertretung (208 direkt gewählte und 47 von den autonomen Gemeinschaften ernannte Mitglieder). Als konsultatives Gremium existiert ein 23-köpfiger Staatsrat. Die Verfassung betont die Einheit der Nation, gestattet jedoch die Bildung autonomer Gemeinschaften mit innerer Selbstverwaltung (eigene Parlamente und Regierungen). Einflußreichste Parteien sind Volkspartei (PP), Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE), Vereinigte Linke (IU), katalanische Konvergenz und Union (CiU), Baskische Nationalistische Partei (PNV), Koalition Kanarische Inseln (CC).

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Geographie und Klima

Das Gebiet des festländischen Spanien nimmt über 4/5 der Iberischen Halbinsel ein. Den Kernraum bildet die Hochfläche der Meseta. Sie wird unterteilt vom Kastilischen Scheidegebirge (in der Sierra de Gredos 2.592 m über dem Meeresspiegel) in die Nordmeseta (durchschnittlich 800 m hoch), die sich nach Portugal hinein fortsetzt, und in die Südmeseta (durchschnittlich 650 m hoch), die sich nach Westen entlang dem Tajo und Guadiana abdacht. Fast allseits ist die Meseta von Randgebirgen umgeben, die meerwärts nur schmalen Küstentiefländern Raum geben. Die Gebirgsumrahmung bildet im Norden das Kantabrische Gebirge, das nach Westen in das Bergland Nordgaliciens übergeht. Im Osten liegt das Iberische Randgebirge und im Süden die Sierra Morena beziehungsweise die Betische Kordillere (im Mulhacén 3.478 m über dem Meeresspiegel). Zwischen Sierra Morena und Betischer Kordillere liegt das breite, zum Atlantik offene Guadalquivirbecken. Im Nordosten des Landes erstreckt sich zwischen Iberischem Randgebirge und Pyrenäen, deren Hauptkamm die Grenze zu Frankreich bildet, das durch das Katalonische Bergland gegen das Mittelmeer abgeschlossene Ebrobecken.

Die Küstenlänge (ohne Inseln) beträgt 3,144 km, davon 1,663 km am Mittelmeer. Ein immerfeuchter Klimabereich ist der Nordsaum der Iberischen Halbinsel, Westwinde bringen ganzjährige Niederschläge. Die Temperaturen sind durch die Meeresnähe sehr ausgeglichen. Die Meseta (Sommer bis 40 Grad C, Winter bis 8 Grad C) wird vom mediterranen Niederschlagsrhythmus geprägt. Die Sommer sind trocken, die Winter feucht. Die Jahressumme der Niederschläge variiert von 250 mm (Almería) bis über 2.000 mm in Küstenbergländern oder zentralen Gebirgen. Die Niederschlagsmaxima liegen im Spätherbst und Frühjahr. Infolge der großen Höhenunterschiede zwischen Küstenebenen und Hochgebirgen ist die Vegetation entsprechend abgestuft: über der für die Tiefländer typischen Ölbaum- und Macchie-Garrigue-Stufe mit immergrünen Eichen folgt stellenweise ein Nadel- (Kiefern) oder Laubwald (Buchen). Die Hochzonen haben karge Grasfluren und Zwergwacholderbestände. Ein küstenparalleler Streifen im Südosten (zwischen Almería und Alicante) hat Halbwüstencharakter.

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Bevölkerung, Religion und Bildung

Die ethnische Herkunft der Bevölkerung ist vielfältig. Über 72 Prozent machen den Kastilisch sprechenden Bevölkerungsanteil aus. Deutliche stammesmäßige Unterschiede bestehen zwischen Kastiliern, Asturiern, Aragoniern und Andalusiern (mit stärkerem afrikanisch-orientalischem Einschlag). Basken (2,3 Prozent; mit eigener vorindogermanischer Sprache), Katalanen (16 Prozent; mit eigener romanischer Schrift- und Literatursprache) und in geringerem Maß auch die den Portugiesen nahe stehenden Galicier (8 Prozent; mit eigenem romanischem Idiom) nehmen in Volkskultur und Sprache eine Sonderstellung ein. Die Staatssprache Spanisch beruht auf der kastilischen Mundart (castellano). Katalanisch, Baskisch und Galicisch sind seit der Nach-Franco-Zeit als regionale "Nationalsprachen" anerkannt.

Am dichtesten besiedelt sind die Hauptstadtregion, die Provinz Barcelona und die baskischen Provinzen Vizcaya und Guipúzcoa, die geringste Siedlungsdichte haben die Regionen Kastilien-La Mancha, Aragonien und Extremadura. Rund 93 Prozent der Bevölkerung gehören der katholischen Kirche an (1953-78 Staatskirche). Die protestantischen Kirchen zählen zusammen über 300.000 Mitglieder (überwiegend Pfingstler). Nicht christliche religiöse Minderheiten bilden Muslime (geschätzt 100.000-300.000) und Juden (rund 15.000).

Es besteht allgemeine Schulpflicht vom 7. bis 16. Lebensjahr. Die Analphabetenquote beträgt 2,9 Prozent. Wesentlichen Anteil am Schulwesen besitzen private und kirchliche Einrichtungen. Spanien hat (1996) 37 staatliche Universitäten, vier Technische Hochschulen, zwei autonome Universitäten, vier katholische Universitäten, sechs private Universitäten und eine Fernuniversität.

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Wirtschaft und Verkehr

Bis 1960 war Spanien vorwiegend ein Agrarland. Seitdem befindet sich der Agrarsektor in einem Strukturwandel, der durch den Beitritt zur EG noch beschleunigt wurde. Die landwirtschaftliche Nutzfläche macht rund 60 Prozent der Gesamtfläche aus. Davon sind 15,6 Mio. ha Ackerland, 4,8 Mio. ha Dauerkulturen (darunter 1,5 Mio. ha Rebland), 10,2 Mio. ha Wiesen und Weiden. Von der landwirtschaftlichen Fläche liegt ein erheblicher Teil brach. Die Hochflächen sind das Hauptgebiet des Getreide- und Weinbaus, im Süden auch der Olivenkulturen (Spanien steht in der Olivenölerzeugung an erster Stelle in der Welt). Im Nordwesten werden auch Kartoffeln, Mais u.a. angebaut, in den östlichen und südöstlichen Randzonen Obst, Gemüse, Reis, Baumwolle, Tabak, Zitronen, Mandeln, Nüsse u.a. Auf dem Hochland ist die Schafzucht bedeutend. Die Fischerei (Sardinen, Thunfisch) spielt immer noch eine große Rolle. Die wichtigsten Fischerhäfen liegen an der galicischen Küste, hier werden auch Muscheln und Austern gezüchtet. Durch Raubbau ist der Waldbestand zu einem großen Teil vernichtet worden. Geschlossene Waldgebiete gibt es nur noch im Norden und Nordwesten. Heute wird jedoch planmäßig Aufforstung betrieben.

Der Bergbau fördert Stein-, Braunkohle, Eisenerz, Schwefelkies, Kupfer, Blei, Quecksilber (eine der höchsten Produktionsraten der Welt), Uran, Erdöl, Erdgas, Stein- und Meersalz. Die wichtigsten Industriezweige sind Eisen- und Stahlerzeugung und -verarbeitung, Bergbau, Maschinen-, Fahrzeug-, Schiffbau, Aluminium-, Elektro-, Nahrungsmittel- (Fisch-, Obstkonserven, Wein, Olivenöl), Textil- und Schuhindustrie. Ausgeführt werden u.a. Maschinen, elektrotechnische Erzeugnisse, Fahrzeuge, Eisen und Stahl, Aluminium, Chemikalien und landwirtschaftliche Produkte. Haupthandelspartner sind die EU-Länder und die USA. Das Handelsbilanzdefizit kann durch die wachsenden Einnahmen aus dem Fremdenverkehr (1996 etwa 62 Mio. ausländische Touristen) und die Geldüberweisungen der im Ausland Beschäftigten zum Teil ausgeglichen werden. Der Eisenbahnverkehr wird von der staatlichen Gesellschaft "Red Nacional de los Ferrocarriles Españoles" (Abkürzung RENFE) und verschiedenen Privatgesellschaften betrieben. Von den 13.060 km der RENFE-Strecke sind 6.736 elektrifiziert. 3/4 des Straßennetzes von 326.616 km sind befestigte Straßen (7.736 km Autobahnen und vierspurige Straßen, 22.536 km Haupt- und Nationalstraßen). Die Küsten- und Hochseeschifffahrt spielen eine wichtige Rolle; Haupthäfen sind Barcelona, Bilbao, Valencia, Gijón, Sevilla, Avilés und Las Palmas. Die wichtigsten internationalen Flughäfen sind Madrid ("Barajas"), Barcelona und Palma de Mallorca.

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Geschichte

- Antike, Völkerwanderung und arabische Herrschaft -

Seit dem Neolithikum wurde die Halbinsel von Iberern, seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. auch von Kelten besiedelt, an der Südwestküste entstanden seit etwa 1.100 v. Chr. phönikische Kolonien. Seit dem 7. Jahrhundert v .Chr. siedelten auch Griechen in Spanien, sie konnten aber ihre Selbstständigkeit nur im Nordosten bewahren, da die Karthager von der Südküste vordrangen. Erst nach dem 2. Punischen Krieg (218-201 v. Chr). mußten sie sich zurückziehen; bis zur Herrschaft des Augustus war die Iberische Halbinsel dem Römischen Reich eingegliedert (19 v.Chr.; seit 197 v. Chr. Provinzen Hispania Citerior und Hispania Ulterior, später Hispania Citerior, Lusitania und Baetica). Die Provinzen hatten für das Reich große ökonomische Bedeutung (Wein, Öl, Gold, Silber).

Zu Beginn des 5. Jahrhunderts n. Chr. drangen Sweben, Alanen und Wandalen über die Pyrenäen ein, kurz danach die Westgoten. Diese gingen, besonders nach ihrem Übertritt vom arianischen zum katholischen Christentum (587), in der romanischen Bevölkerung auf. Ihr Reich, durch innere Wirren geschwächt, erlag 711 dem Angriff der muslimischen Araber (Mauren), deren Feldherr Tarik bei Jerez de la Frontera die Westgoten besiegte. Das Herrschergeschlecht der Omaijaden gründete 756 in Spanien das selbstständige Emirat von Córdoba (929-1031 Kalifat). Unter der arabischen Herrschaft erreichten Landwirtschaft, Handwerk und geistiges Leben eine hohe Blüte. Die arabische Kultur, an der auch Christen (Mozaraber) und Juden teilhatten, strahlte auf das abendländische Mittelalter aus. Sie brachte bedeutende Gelehrte hervor: Ibn Sina (Avicenna), Ibn Ruschd (Averroes), Maimonides. Nach 1031 zerfiel das Reich von Córdoba in Teilfürstentümer (Taifas).

- Reconquista -

Die arabische Eroberung war im Kantabrischen Gebirge im Norden des Landes zum Stillstand gekommen. Der Pyrenäenraum blieb unter fränkischem Einfluss. Mit Pelayo, der das Königreich Asturien gründete, begann die Reconquista, die Rückeroberung durch christliche Heere. 1035, nach dem Tod Sanchos III. von Navarra, der auch die Grafschaften Aragonien, Asturien, Teile Leóns sowie Kastilien beherrscht hatte, wurden die Reiche wieder selbstständig, Portugal löste sich seit 1095 von Kastilien, 1137 wurden Katalonien und Aragonien vereint, Kastilien und León endgültig 1230. Die entscheidende Phase der Reconquista begann nach 1031 mit dem Zerfall des Kalifats von Córdoba: 1085 wurde Toledo, 1118 Saragossa, 1236 Córdoba, 1248 Sevilla erobert.

Nur das maurische Königreich Granada konnte sich als kastilisches Lehen halten. Aragonien-Katalonien erlangte durch die Herrschaft über die Balearen (1229-35), Sizilien (1282), Sardinien (1326) und das Königreich Neapel (1442) bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts die Vormacht im westlichen Mittelmeer. 1469 wurde durch die Heirat der Erben der beiden Hauptreiche, Isabella I. von Kastilien (1474-1504) und Ferdinand II. von Aragonien (1479-1516), der Grundstein zum spanischen Gesamtstaat gelegt. Die "Katholischen Könige" (so der ihnen vom Papst 1496 verliehene Titel) stärkten die Macht der Krone gegenüber dem Adel und den Bischöfen, u.a. durch die Einführung der Inquisition (1483). Gemeinsam eroberten Isabella und Ferdinand 1492 Granada. Ferdinand unterwarf 1478-96 die Kanarischen Inseln, holte 1504 nach militärischen Auseinandersetzungen mit Frankreich endgültig das Königreich Neapel zurück und eroberte 1512 Obernavarra. Isabella unterstützte seit 1492 Kolumbus, dessen Entdeckungen die Gründung des spanischen Kolonialreichs einleiteten. Eine Reihe von Verträgen (u.a. Tordesillas, 1494) grenzte die spanische von der portugiesischen Interessensphäre ab. Im Geist des unduldsamen Katholizismus wurden 1492 die meisten Juden und bis 1609 die rund 270.000 in Spanien verbliebenen Mauren ("Morisken") vertrieben, was Landwirtschaft, Handel und Gewerbe schwer schädigte.

- Weltmacht im 16.Jahrhundert -

Die Erbtochter Ferdinands und Isabellas, Johanna die Wahnsinnige, war seit 1496 mit dem Habsburger Philipp dem Schönen verheiratet. Ihr ältester Sohn wurde 1516 als Karl I. König von Spanien und 1519 als Karl V. zum Römischen König gewählt. Außer dem spanischen fiel ihm das habsburgisch-burgundische Erbe zu (Abtretung der österreichischen Erblande 1521 an seinen Bruder Ferdinand). Nach der Niederschlagung eines Aufstands (1520-22) setzte er die Macht der Krone endgültig durch. In mehreren Kriegen gegen Frankreich gewann er die spanische Vorherrschaft in Italien und damit die europäische Hegemonie. Gleichzeitig stieg Spanien zur führenden Kolonialmacht auf. Die Konquistadoren H. Cortez und F. Pizarro eroberten den größten Teil Süd- und Mittelamerikas und die Philippinen wurden in Besitz genommen.

Unter Karls V. Sohn Philipp II. war Spanien, die Heimat des Jesuitenordens, die Vormacht des europäischen Katholizismus und der Gegenreformation. Die Härte, mit der Philipp II. und sein Feldherr Alba gegen die protestantisch-ständischen Unruhen in den Niederlanden vorgingen, führte 1581 zum offenen Abfall der nördlichen Provinzen (Niederlande, Geschichte). Die Verteidigung des verstreuten Besitzes verwickelte Spanien in viele kostspielige Kriege: im Kampf mit England, das die Niederlande unterstützte, wurde 1588 die Armada, die große spanische Flotte, vernichtet. Trotz des Sieges über die türkische Flotte bei Lepanto 1571 konnte Spanien die Seeherrschaft im westlichen Mittelmeer nicht behaupten. Durch die Vereinigung mit Portugal erreichte Spanien 1580 die größte Ausdehnung seines Territoriums. Die Kriege erschöpften Spanien wirtschaftlich und finanziell. Nach dem Tod Philipps II. setzte ein unaufhaltsamer Niedergang der spanischen Macht ein. Die Blüte von Kunst und Literatur (Siglo de Oro) hielt bis ins 17. Jahrhundert an.

- Niedergang im 17. und 18.Jahrhundert -

Unter Philipp III. und seinem Minister Lerma wurde bis 1609 die Vertreibung der Morisken aus Süd- und Ostspanien weitgehend abgeschlossen. Philipp IV. und sein Minister Olivares nahmen 1621 den Krieg gegen die nördlichen Niederlande wieder auf und griffen aufseiten der österreichischen Habsburger in den Dreißigjährigen Krieg ein. Dabei geriet Spanien in den Entscheidungskampf gegen das aufstrebende Frankreich Richelieus und Mazarins. 1640 erklärte Portugal seine Unabhängigkeit, die Spanien 1668 anerkannte. Im Westfälischen Frieden von 1648 mußte Spanien die Unabhängigkeit der nördlichen Niederlande anerkennen, im Pyrenäenfrieden von 1659 das Roussillon, die Cerdagne und das Artois an Frankreich abtreten. Durch die Raubkriege Ludwigs XIV. verlor es noch die Freigrafschaft Burgund (1678) und das südliche Flandern (1668 und 1678) an Frankreich. Die Engländer und Niederländer brachten im Lauf des 17. Jahrhunderts Teile des spanischen Kolonialreichs in ihren Besitz. Mit Karl II. starben die spanischen Habsburger aus (1700). Er hatte als Erben Philipp von Anjou eingesetzt.

Habsburgische Ansprüche führten zum Spanischen Erbfolgekrieg, in dem sich Philipp (V.) mit französischer Unterstützung durchsetzte, aber Gebietsverluste hinnehmen mußte. Das Königreich Neapel-Sizilien fiel später, 1735, an eine Nebenlinie der spanischen Bourbonen zurück, ebenso 1748 das norditalienische Herzogtum Parma-Piacenza. Nach Ferdinand VI. bemühte sich Karl III. im Geist der Aufklärung um innere Reformen und wies 1767 die Jesuiten aus. In den europäischen Kriegen des 18. Jahrhunderts kämpften die spanischen Bourbonenkönige an der Seite Frankreichs gegen Großbritannien. M. de Godoy, Günstling und leitender Minister Karls IV., führte das Land schließlich in völlige Abhängigkeit von Napoleon I.

- 19.Jahrhundert -

Als es 1808 zu einem Volksaufstand gegen die Willkürherrschaft Godoys kam, zwang Napoleon Karl IV. und seinen Sohn Ferdinand zum Verzicht auf die Krone und ernannte seinen Bruder Joseph Bonaparte zum spanischen König. Aber die Spanier erhoben sich gegen die Fremdherrschaft, unterstützt von einem britischen Heer unter Wellington (Napoleonische Kriege). Gegen die Überlegenheit des französischen Heeres setzten die Spanier die Taktik des Kleinkrieges ("guerilla") ein. 1813 wurden die Franzosen vertrieben.

Schon 1810 waren die alten Stände, die Cortes, in Cádiz zusammengetreten, um eine liberale Verfassung zu beschließen (1812). Als Ferdinand VII. zurückkehrte, hob er diese Verfassung wieder auf und regierte mit absolutistischen Methoden (u.a. Wiedereinführung der Inquisition). Die liberale Revolution, die 1820 unter Führung von R. de Riego y Nuñez den König zwang, die Verfassung von 1812 anzuerkennen, wurde durch Eingreifen der Heiligen Allianz unter Führung Ludwigs XVIII. von Frankreich niedergeschlagen. Inzwischen hatten sich die spanischen Kolonien des amerikanischen Festlandes in langen Kämpfen von der Herrschaft des Mutterlandes befreit (1810-24). Spanien behielt, da es 1819 Florida an die USA verkauft hatte, nur die Inseln Kuba und Puerto Rico. Gegen die Thronfolge der noch unmündigen Tochter Ferdinands VII., Isabella II., erhob sich 1833 ihr Onkel Don Carlos. Ihm fiel u.a. die streng katholische baskische Provinz zu, die sich neben Navarra ihre alten Sonderrechte bewahrt hatte, ferner Aragonien und Katalonien, die dem Vorrang Kastiliens und Madrids widerstrebten. Die Regierungsjahre Isabellas waren gekennzeichnet durch ständige Unruhen, Parteienkämpfe, Aufstände und die Kriege der Anhänger des Don Carlos, der Karlisten. 1868 wurde die Königin durch eine Erhebung der liberalen Generale gestürzt, die eine konstitutionelle Monarchie anstrebten.

Die Cortes wählten 1870 Amadeus von Savoyen zum König, doch zwangen ihn republikanische Bewegungen und der 3. Karlistenkrieg schon 1873 zur Abdankung. Die Cortes riefen die Republik aus, jedoch konnten auch die Republikaner weder eine starke Regierung noch geordnete Verhältnisse schaffen. 1874 wurde der Sohn Isabellas II., Alfons XII., zum König ausgerufen. Die Restauration lenkte die politischen Kräfte durch die Schaffung zweier Parteien, der Liberalen und der Konservativen, in feste Bahnen (Verfassung von 1876). Nach dem frühen Tod Alfons' XII. fiel die Krone an seinen nachgeborenen Sohn Alfons XIII. Ein Aufstand der Kubaner gegen die spanische Herrschaft führte 1898 zu einem Krieg Spaniens mit den USA, dem Spanisch-Amerikanischen Krieg, der durch den Frieden von Paris (1898/99) beendet wurde: Spanien mußte nach der Vernichtung seiner Flotte die Philippinen, Kuba und Puerto Rico abtreten und verkaufte 1899 die Karolinen, Marianen und Palauinseln an das Deutsche Reich.

- Erster bis Zweiter Weltkrieg -

Die Verluste der Kolonien suchte Spanien durch Besetzung Marokkos auszugleichen. Die Feldzüge stießen auf Proteste aus der Bevölkerung, die 1909 in Barcelona in einen blutig unterdrückten Generalstreik mündeten. Im Ersten Weltkrieg blieb Spanien neutral, doch führten soziale Gegensätze, Ausrufung des Generalstreiks, Aktionen unzufriedener Offiziere 1917 zu einer Staatskrise. In Katalonien war eine starke regionalistische Bewegung entstanden, die nach der Selbstständigkeit des Landes strebte. 1923 errichtete J. Primo de Rivera y Orbaneja im Einverständnis mit Alfons XIII. eine Militärdiktatur. Den Aufstand der Rifkabylen in Marokko warf er 1925/26 mithilfe Frankreichs nieder, aber die wachsende Gegnerschaft im Innern konnte er nicht überwinden. Am 28.1. 1930 mußte er zurücktreten. Nach einem Wahlsieg der republikanischen Parteien verließ König Alfons XIII. am 14.4.1931 das Land.

Die neue Republik gab sich (nach Wahlen am 28.6.1931, die eine große sozialistisch-republikanische Mehrheit brachten) die demokratische Verfassung vom 9.12.1931. Die Regierung M. Azaña y Díaz (1931-33) verabschiedete 1932 eine Agrarreform, ein Autonomiestatut für Katalonien sowie ein Gesetz zur Trennung von Staat und Kirche. 1933 machten rechtsorientierte Regierungen die Reformen zum Teil wieder rückgängig und lösten damit 1934 einen Bergarbeiteraufstand in Asturien und die Proklamation der Unabhängigkeit in Katalonien aus. Nach dem Wahlsieg der Volksfront (Republikaner, Sozialisten und Kommunisten) im Februar 1936 verschärften sich die Gegensätze, ein Militärputsch nationalistisch-autoritärer Kräfte im Juli 1936 führte zum Spanischen Bürgerkrieg.

Am 1.10.1936 trat General Franco Bahamonde an die Spitze einer Militärjunta. Die Regierung der Republik konnte die Ausbreitung seines Herrschaftsgebiets nicht verhindern. Nach der Eroberung Barcelonas durch Francotruppen am 26.1.1939 löste sich das republikanische Regierungssystem auf (Besetzung Madrids am 28.3.). Gestützt auf die Falange, hatte Franco schon im Bürgerkrieg mit dem Aufbau einer faschistischen Diktatur begonnen. Im Rahmen einer staatlichen Zwangsgewerkschaft waren Arbeiter und Unternehmer zusammengeschlossen. Alle demokratischen Strukturen wurden unterdrückt. Der kompromisslose Zentralismus verfolgte alle regionalistischen Bestrebungen; auch die Pflege nicht kastilischer Sprachen, Folklore und anderes war verboten.

- Nachkriegszeit -

Die politischen Sympathien Francos für die Achsenmächte (1939 Austritt aus dem Völkerbund) ließen Spanien nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in politische und wirtschaftliche Isolierung geraten (Ausschluß aus der Marshallplanhilfe), bis ab 1950 die USA in Spanien Militärstützpunkte errichteten. Ebenfalls seit den 50er-Jahren gab Spanien nach und nach seine afrikanischen Kolonien auf. Eine durchgreifende wirtschaftliche Besserung trat Ende der 50er-Jahre mit internationaler Hilfe ein. Parallel dazu gab es gewisse Liberalisierungen in der Wirtschaft, jedoch keinen grundsätzlichen Kurswechsel. Seit 1951 erschütterten große Streiks u.a. Katalonien und das Baskenland; der Widerstand radikaler Untergrundorganisationen konnte nicht gebrochen werden. Auch in der katholischen Kirche, die ursprünglich eng mit dem Francoregime zusammengearbeitet hatte, regte sich zunehmend Kritik. Seit 1947 plante Franco für seine Nachfolge die Wiedereinführung der Monarchie. Unter den Thronprätendenten entschied er sich für Juan Carlos, den Enkel Alfons' XIII. Seit 1971 war dieser Stellvertreter des Staatschefs. Zwei Tage nach dem Tod Francos wurde er am 22.11.1975 als Juan Carlos I. zum König proklamiert.

- Demokratisierung und Königtum -

Noch im November 1975 wurden Baskisch, Katalanisch und Galicisch als regionale "Nationalsprachen" anerkannt. A. Suárez González, im Juli 1976 von Juan Carlos I. zum Ministerpräsidenten ernannt, leitete die Demokratisierung ein. Der Plan zur Reform der politischen Institutionen wurde in einer Volksabstimmung im Dezember 1976 mit großer Mehrheit gebilligt. Aus den ersten demokratischen Wahlen seit dem Bürgerkrieg (Juni 1977) ging die Union des Demokratischen Zentrums (UCD) unter Suárez González als stärkste Gruppierung hervor. Am 6.12.1978 wurde die demokratische Verfassung, die u.a. den spanischen Regionen das Recht auf Autonomie zugesteht, vom Volk angenommen (bis 1986 wurden 17 autonome Regionen gebildet).

Neuwahlen im März 1979 brachten eine relative Mehrheit für die UCD. Stärkste Oppositionsparteien wurden die Sozialistische Arbeiterpartei und die Kommunistische Partei. Suárez González trat Ende Januar 1981 zurück, sein Nachfolger wurde L. Calvo Sotelo. Noch vor dessen Bestätigung durch die Cortes kam es am 23./24.2.1981 zu einem rechtsgerichteten Putschversuch, der jedoch fehlschlug, nachdem sich König Juan Carlos I. öffentlich zur Demokratie bekannt hatte. Die Wahlen 1982 gewann die sozialdemokratische PSOE, Ministerpräsident wurde F. González Márquez, bis 1989 konnte er mit absoluter Mehrheit regieren. Bei den vorgezogenen Wahlen 1993 blieb die PSOE immer noch stärkste Partei. Wirtschaftliche Schwierigkeiten sowie Korruptions- und Betrugsvorwürfe gegen führende PSOE-Politiker (die 1998 als manipulierte Kampagne enthüllt wurden) führten bei den Wahlen 1996 zu Stimmenverlusten der PSOE. Stärkste Partei wurde mit 156 Sitzen in den Cortes die konservative Volkspartei (PP), die mit J. M. Aznar López den Ministerpräsidenten einer Minderheitsregierung stellte, die von der katalanischen Regionalpartei unterstützt wurde. Auch andere regionale Parteien erlangten erheblichen Einfluss.

- Spanien im 21. Jahrhundert -

Die erfolgreiche Wirtschaftspolitik der Volkspartei (u.a. Erfüllung der Euro-Kriterien) und die Richtungskämpfe bei den Sozialdemokraten brachten der Regierung Aznar bei der Wahl im März 2000 die absolute Mehrheit. Das öffentliche Leben in Spanien wird immer wieder von Terrorakten der baskischen Separatistenorganisation ETA erschüttert. Nach einer neuen Welle von Anschlägen im Herbst 2000, die auch die Hauptstadt Madrid erfaßte, schlossen die beiden großen Parteien PP und PSOE einen Pakt zur gemeinsamen Bekämpfung des Terrorismus.

Nach heftigen innenpolitischen Auseinandersetzungen trat Spanien im Mai 1982 der NATO bei (in einem Referendum 1986 bestätigt). Seit 1986 ist Spanien Mitglied der EG. In der internationalen Diplomatie spielt Spanien eine wichtige Rolle als Vermittler zwischen Lateinamerika und der EU (iberoamerikanische Gipfeltreffen), auch vertritt es in der EU die Interessen der südlichen und östlichen Anrainerstaaten des Mittelmeers.

Nach dem Anschlägen auf das World Trade Center in New York schloß sich Spanien neben Großbritannien als wichtiger europäischer Verbündeter dem Irak-Feldzug des amerikanischen Präsidenten Georg Bush an. 2004 wurde Spanien durch terroristische Anschläge islamischer Fundamentalisten erschüttert. Die neue Regierung vollzog ihr Wahlversprechen und zog die spanischen Truppen aus dem Irak zurück.

Nachdem das Bruttosozialprodukt mehrere Jahre - angetrieben von der Bauwirtschaft - immer weiter angestiegen ist, befindet sich das Land seit Mitte 2008 in einer Rezession und die spanische Wirtschaft durchlebt einen Abschwung. Neben Irland, Portugal und Griechenland ist es am stärksten von der Euro-Kriese betroffen und mußte bis Ende 2013 Hilfen aus Brüssel annehmen.

Seit 2014 ging es langsam wieder aufwärts. Am 2. Juni 2014 überraschte König Juan Carlos seine Landsleute mit seinem Rücktritt, damit sein Sohn ihm als Felipe VI. auf den Thron folgen konnte.

... wird fortgesetzt ...

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