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- Konstitutionelle Monarchie (1975-2001) -
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.06.2014
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   Einführung
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Einführung Die ersten Jahre von König Juan Carlos (1975-1978) Ausgaben 1975-1979 Renaissance des Regionalismus und Kulturwandel Ausgaben 1980-1984 Stabilisierung der Demokratie (1979-1982) Ausgaben 1985-1989 Sozialistische Ära unter Felipe González (1982-1996) Ausgaben 1990-1994 EG-Beitritt (1985) und Annäherung an Europa Ausgaben 1995-1999 Die erste Regierung Aznar (1996-2000) Ausgaben 2000-2001 Die erste Halbzeit der 2. Regierung Aznar (2000-2001) nach unten

Einführung

In der konstitutionellen Monarchie erschienen bis zur Einführung des Euros im Jahre 2001 ca. 1.500 Briefmarken, wobei immer mehr Blocks und erstmals auch Kleinbogen verausgabt wurden.

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Die ersten Jahre von König Juan Carlos (1975-1978)

Am 22. November 1975 wurde Juan Carlos zum König ausgerufen, wobei die meisten Spanier nach Durchsetzung der Demokratie riefen und dies in zahlreichen Demonstrationen und Streiks bekundeten. Der junge König stand diesen Bestrebungen durchaus positiv gegenüber, wollte aber einen längeren Reformprozeß, um einen radikalen Bruch zu vermeiden. Nach und nach wurden die Institutionen des ehemaligen Franco-Regime verändert. Zunächst wurde Arias Navarro zum Regierungschef berufen und das Kabinett bestand aus alten Kräften, aber auch Reformern wie dem ‚Außenminister José Mariá de Areilza und dem Innenminister Manuell Fraga Iribarne. Der Führer der Reformbewegung, Adolfo Suárez González, wurde ebenfalls ins Kabinett berufen. Dem Cortes und dem Nationalen Rat stand Torcuato Fernández Miranda vor. Auch auf seinen Auslandsreisen zeigte der junge König in Interviews seinen Willen zu demokratischen Reformen.

es_block103-1.jpgPremierminister Arias Navarro erhielt den Auftrag, einen Plan für die Reform eines Zweikammersystem vorzulegen und ein Wahlgesetz auszuarbeiten. Da die Repräsentanten der alten Ordnung nicht mit den Reformen einverstanden waren, trat Navarro am 1. Juli 1976 zurück. Die wirtschaftliche Lage in Spanien war als Folge der Ölkrise von 1973 in den Jahren 175 und 1976 sowieso schwierig, da das Wirtschaftswachstum zwischen 1973 und 1975 von 8 auf 2 Prozent zurückgegangen war. Außerdem hatte sich Energie von 10 auf 25 Prozent zwischen 1973 und 1977 verteuert. Der konjunkturelle Abschwung blieb auch nicht ohne Folgen für den Arbeitsmarkt, denn die Arbeitslosenquote4 stieg von 2 Prozent 1973 auf 6 Prozent im Jahre 1977. Zudem gab es Terrordrohungen aus dem linken und dem rechten Lager. Am 24. Januar 1977 verübten rechte Kreise gegen eine Kanzlei von Arbeiteranwälten ein Attentat, bei dem fünf Journalisten starben.

Angesichts der brisanten Stimmung in Spanien setzte der König einklares Zeichen und berief auf Grund einer Vorschlagsliste mit drei Personen Adolfo Suárez González zum Ministerpräsidenten. Diese Berufung war des Sekretärs der Reformbewegung war eine große Überraschung, da man eher auf den Reformer José Mariá de Areilza gehofft hatte. Weder Areilza noch Fraga gehörten dem neuen Kabinett an. Beide waren natürlich enttäuscht, aber mit Suárez berief der König ganz bewußt einen jungen Politiker und zog einen Trennstrich unter die Generation älterer Politiker.

Suárez trieb den Prozeß politischer Reformen, vor dem sein Vorgänger Arias Navarro zurückgeschreckt war, voran und legte dem Ministerrat bereits am 24. August 1976 einen Entwurf zur Umgestaltung der Institutionen vor. Die Demokratie sollte oberstes Prinzip des Staates werden und das Parlament sollte frei und kompetitiv gewählt werden. Die Cortes sollten als ein Zweikammersystem organisiert werden. Nachdem der Nationale Rat zugestimmt hatte, gelang es Fernández Miranda, den Entwurf durch die Kammern zu bringen, indem er zahlreiche persönliche Gespräche mit Abgeordneten führte und eine namentliche Abstimmung durchsetzte. Die große taktische Leistung von König Juan Carlos und seinen Beratern Suárez und Miranda bestand darin, daß die von Franco eingesetzten Cortes sich praktisch selbst preisgaben. Große Sorge bereitete das Militär, weshalb sich Suárez am 8. September 1976 mit den im Kabinett vertretenen Generälen, dem Generalstab und den neuen Generalkapitänen traf, um deren Zustimmung zu erreichen. Das Militär erhielt im Gegenzug die Zusage, daß die Kommunistische Partei keine Zulassung erhalten würde. Suárez suchte zudem demonstrativ den Schulterschluß mit dem loyalen, liberalen General Manuel Gutiérrez Mellado, der zum stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt wurde. Am 8. Oktober 1976 stimmten der Consejo Nacional und Mitte November auch die Cortes dem Reformentwurf mit großer Mehrheit zu.

es_block103-2.jpgWährend der Zeit der Berater über das Reformprojekt traf sich Suárez auch häufig mit Oppositionspolitikern, wie dem Sozialisten Felipe González, Enrique Tierno Galván als Führer der Sozialistischen Volkspartei und dem Führer der bürgerlich-katalanischebn Bewegung Jordi Pujol.v Am 15 Dezember 1976 waren dann die Spanier aufgerufen, über das Projekt abzustimmen. Bei einer Wahlbeteiligung von 77 Prozent stimmten 95 Prozent zu und der Umbau des Franco-Staates war beschlossen, obwohl Suárez am ersten Todestag Francos von dessen Anhängern als Verräter beschimpft wurde. Während der vorangegangenen Zeit der Debatten wandte sich Suárez auch den sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen zu.

Da es 1977 Wahlen geben sollte, stellte sich die Frage, welche Parteien zugelassen werden sollten. Die Rechten waren vehement gegen eine Zulassung der Kommunistischen Partei PCE, aber Suárez musste vorsichtig taktieren, da die Kommunisten stark in der Arbeiterschaft verankert waren und ein wichtiger Teil der Opposition waren. Deshalb traf er sich im Februar 1977 mit dem Generalsekretär der Kommunisten, Santiago Carrillo, der sich seit November 1976 in Spanien aufhielt. Um den ersten Urnengang mit freien Wahlen nicht unnötig zu belasten, ließ die Regierung die PCE zu den Wahlen zu. Das Datum, der 9. April 1977, war bewußt gewählt worden, da in der Karwoche die Kasernen leer waren und somit kein unmittelbarer Aufstand zu befürchten war. Marineminister Admiral Gabriel Pita de Veiga trat allerdings aus Protest zurück, weil der im September 1976 ausgehandelte Kompromiß nicht eingehalten wurde.

Parteipolitisch stellte sich die Lage unterschiedlich dar. Die Linke konnte auf ihre traditionellen Parteien zurückgreifen, aber für Liberale und Rechte war die Situation schwieriger. Suárez versuchte deshalb, mit der Unión de Centro Democrático (UND) eine liberale, bürgerliche Sammlungsbewegung zu schaffen, deren Parteiführer der bisherige MinisterLeopoldo Calvo Sotelo wurde. Auf Seiten der demokratischen Rechten bildete sich die Alianza Popular (AP) unter Manuel Fraga Iribarne, der sich auch zahlreiche ehemalige Falangisten und konservativ-nationalistische Kräfte anschlossen.

es_3678ff-kb-3.jpgNach über 40 Jahren konnten die Spanier zum ersten Mal wieder an freien Wahlen teilnehmen, die ein klares Ergebnis brachten. Der Führer der extremen rechten Partei Juerza Nueva, Blas Öinar, erhielt noch nicht einmal 1 Prozent der Stimmen. Die UCD des liberalen Ministerpräsidenten kam auf 35 Prozent der Stimmen und war klarer Wahlsieger. Die gemäßigte linkie Sozialistische Arbeiterpartei PSOE unter Felipe Gonzales erheilt 29 Prozent, die Alianza Popular unter Fraga Iribarne errang 8,3 Prozent und somit bekam noch weniger Stimmen als die Kommunisten, die 9,2 Prozent erzielten. Es gab somit in Spanien eine starke politische Mitte mit einem Spektrum von konservativ-liberalen und sozialistischen bzw. sozialdemokratischen Kräften.

Die neue Regierung unter Premierminister Adolfo Suárez bestand besonders aus den drei Vizepräsidenten, nämlich dem Minister für Verteidigung, General Gutiérrez Mellado, dem Minister für allgemeine Politik, Fernando Abril Martorell, und dem Minister für Wirtschaft, dem Ökonomieprofessor Enrique Fuentes Quintana.

Wichtigster Auftrag der neuen Cortes war die Ausarbeitung einer freiheitlichen Verfassung für Spanien, wozu ein Ausschuß aus Mitgliedern der wichtigsten Parteien gebildet wurde. Dies waren aus dem liberal-konservativen Lager aus der UND Miguel Herrero Rodríguez de Minón, Gabriel Cisneros und José Pedro Pérez Llorca. Die anderen Parteien entsandten je einen Vertreter, nämlich Gregorio Peces-Barba für den PSOE, Manuel Fraga Iribarne für die AP, Jordi Solé Turafür die PCE und Miguel Roca Junyent für die Katalanen. Die Basken waren mit keinem Politiker im Kreis der spanischen Verfassungsväter vertreten.

Anfang 1978 legte diese Gruppe ihren Entwurf vor, der sich zum Teil stark am deutschen Grundgesetz orientierte und im Verlauf des Jahres 1978 in den parlamentarischen Gremien diskutiert wurde. Bei der extremen Rechten der Alianza Popular und den radikalen Basken fand der Entwurf keine Zustimmung und die bürgerliche Baskisch-Nationalistische Partei PNV enthielt sich bei der Abstimmung.

Laut neuer Verfassung sollte Spanien zukünftig ein "sozialer und demokratischer Rechtsstaat" sein mit garantierten Grundrechten und es wurde ausdrücklich an der Einheit der Nation festgehalten, Im Artikel 2 war aber festgehalten, daß Spanien sich aus "Nationalitäten und Regionen" zusammensetzte, wobei neben dem Spanischen auch andere Sprachen als offizielle Sprachen anerkannt wurden. Insgesamt war der Text in der Verfassung zu Fragen der Autonomie aber recht ungenau. Am 6. Dezember 1978 wurde die Verfassung mit 87 Prozent der abgegebenen Stimmen in einer Volksabstimmung angenommen, obwohl fast ein Drittel der Wahlberechtigten nicht teilnahmen.

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Ausgaben 1975-1979

es_2211.jpg Als einzigste Ausgabe des Jahres 1975 - nach Proklamation von Juan Carlos I. zum König von Spanien - ist die Ausgabe vom 29.12. "Proklamation von Juan Carlos I." zu nennen und für 1976 "Hl. Jahr von Compostella", "1000 Jahre Ausflugszentrum von Katalonien", "Berühmte Spanier - Seefahrer", "100 Jahre Telefon", "Verkehrssicherheit", "700 Jahre der Erscheinung des Hl. Georg in Alcoy", "Europa", "2000 Jahre Zaragoza", "200 Jahre Unabhängigkeit der USA", "Postdienst", "Amerikabesuch des Königspaares", "Fremdenverkehr", die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "2000 Jahre Lugo", "Stilleben von Menendez", "Südamerikabesuch des Königspaares", "Spanisch-Amerikanische Geschichte - Costa-Rica", "Kloster San Pedro de Alcantara" sowie "Berühmte Musiker".

Im Jahre 1977 wurden "Militäruniformen", "700. Todestag König Jacob I.", "Skiweltpokal Granada", "Spanische Oldtimer", "50 Jahre Briefmarkenbörse Madrid", "100 Jahre Gesellschaft Santa Teresa de Jesus", "Militäruniformen", "Gemälde von Madrazco", der Zusammendruck "Briefmarkenausstellung ESPAMER Barcelona", "Spanisch-Amerikanische Geschichte - Guatemala", "Kloster San Pedro de Cardena", "Weihnachten", "50 Jahre IBERIA", "Kronprinz Philipp von Bourbon" sowie "Judo-Weltmeisterschaft" verausgabt.

1978 gab "Militäruniformen", "Berühmte Persönlichkeiten", den Zusammendruck "Berühmte Künstler", "Europa", "Beitritt zum Europarat", "Tag der Marke", "Spanisch-Amerikanische Geschichte", "Weihnachten", "Königliche Besuche", "Spanische Könige aus dem Hause Bourbon", "1000 Jahre Weihe der Basilika Maria de Ripoll" sowie "Neue Verfassung".

Im Jahre 1979 wurden "Energiesparen", "Sport für Jedermann", "Jahr des Kindes", "Europa", "Int. Fernmeldetag", "PHILASERDICA", "Tag der Armee", "Baudenkmäler", "Fauna - Wirbellose Tiere", "400. Todestag Juan de Juanes", "Int. Mariologischer Kongreß", "Spanisch-Amerikanische Geschichte", "Autonomiestatut für das Baskenland", "Weihnachten", "Spanische Könige aus dem Hause Habsburg" sowie "Int. Olivenöl-Jahr" emissiert.

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Renaissance des Regionalismus und Kulturwandel

es_block103-4.jpgDaß an der Abstimmung vom 6. Dezember 1978 über die neue Verfassung nur etwas über zwei Drittel der Wahlberechtigten teilnahmen, lag auch daran, daß im Baskenland fast die Hälfte der Bürger nicht abstimmte, Zur Zeit der Republik hatten besonders das Baskenland und Katalonien eine Sonderstellung auf Grund von Autonomiestatuten bekommen. Um die Situation der Regionen zu stärken, trafen sich Abgeordnete zu Parlamentarierversammlungen, die eine Art Repräsentativorgan darstellen sollten. Dabei beschränkte man sich nicht nur auf die historischen Regionen. Im Baskenland stellte sich die Frage, ob nur die drei baskischen Provinzen Guipúzcoa, Alava und Vizcaya oder auch Navarra in die baskische Autonomie einzubeziehen wäre. Navarra selbst sah sich, auch auf Grund der starken UCD-Mehrheit in der Provinz, eher als eine eigene Region. Andere Regionen wie Galizien und Valenca wollten ebenfalls ihre kulturellen und historisch begründeten Eigenarten im Rahmen des spanischen Gesamtstaates gewürdigt sehen. Das Valencianer Land und Aragón entschieden, sich von Katalonien abzugrenzen, obwohl es kulturell, historisch und sprachlich durchaus enge Bindungen gab. Auch Andalusien, das historisch immer ein Teil von Kastilien gewesen war, strebte nun nach Anerkennung. Dies taten auch die Regionen Asturien, beide Kastilien sowie die Hauptstadt Madrid. Murcia, Santander und La Rioja reklamierten ebenfalls einen autonomen Status für sich. 40 Jahre nach Abschaffung der eigenständigen Regionen durch Franco erwies sich der Regionalismus als immer noch stark ausgeprägt in der Bevölkerung.

Diesem Streben kam auch die Entwicklung innerhalb der Europäischen Gemeinschaft entgegen, die die Eigenständigkeit von Regionen gegenüber dem Zentralstaat betonte. In der Verfassung wurde im Titel VIII in den Artikeln 143 und 151 die Bildung und Existenz von siebzehn Regionen Spaniens festgehalten. Um die Einheit des Landes nicht zu gefährden, wurde die Bildung von Konföderationen mehrerer Regionen aber untersagt. Der Anteil der öffentlichen Gelder für die Regionen stieg von 17 Prozent im Jahre 1985 auf 24 Prozent im Jahre 1990.

Nachdem es in den ersten beiden Jahren nach Francos Tod friedlich zuging, wurde der baskische Nationalismus immer mehr zu einer Belastung. Vom ehemaligen Caudillo gedemütigt, waren die Basken nicht bereit, eine neue Form kastilischer Hegemonie anzuerkennen. 1977 hatten viele Parteien kandidiert, aber besonders eine stark franquitische Polizei heizte die Stimmung an, denn auf ETA-Attentate wurde mit Verhören und Folterungen von Eta-Gefangenen geantwortet. So solidarisierten sich alle Basen schnell gegen den spanischen Zentralstaat.

es_3678ff-kb-5.jpgAuch in Katalonien gab es Vorbehalte gegenüber dem Zentralstaat, da im Dezember 1976 die Zahl der Enthaltungen über dem Landesdurchschnitt lag und die Region seit 1977 an ihre republikanischen Traditionen anknüpfte. In diesem Jahr wurde in Barcelona und ganz Katalonien des Widerstandes gegen die kastilischen Truppen im Jahre 1714 gedacht. Josep Tarradellas, Repräsentant der Esquerra Republicana, Mitglied der Generalität während der 2. Republik und deren Exilpräsident, wurde Präsident der am 29. September 1977 wieder eingerichteten Generalität. Respekt hatte König Carlos schon im Juli 1977 gezeigt, als er ihn als Repräsentanten des Katalanismus empfing.

Auch kulturell erlebten die spanischen Regionen einen Wandel, was nicht nur am Wegfall der Zensur lag, die schon vor November 1975 gelockert worden war. Einzelne Regionalsprachen erlebten eine neue Blüte. Das Baskische beispielsweise wurde früher kaum gesprochen und entwickelte sich zu einer lebendigen Sprache. Im Radio und im Theater wurde auch wieder häufiger Katalanisch gesprochen und mit der Zeitung Avui gab es seit April 1976 nach 37 Jahren erstmals wieder eine katalanisch-sprachige Tageszeitung.

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Ausgaben 1980-1984

es_2450.jpgIm Jahre 1980 erschienen die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "Export", "Europa", "Fußball-Weltmeisterschaft", "Tag der Armee", "Finanzreform", "100. Geburtstag Helen Keller", "50. Jahresstag der 1. Briefmarkenausstellung", "300. Jahrestag der Marienerscheinung auf La Palma", "100. Geburtstag Ayala", Block 21 "ESPAMER", "400. Jahre Buenos Aires", Block 22 "Gobelin 'Die Schöfung'", "Weihnachten" sowie "Flugpoiniere".

Für 1981 sind die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "1 Jahr Autonomiestatus für Galicien", "Jahr der Behinderten", "Fußball-Weltmeisterschaft", "Europa", "Tag der Armee", "Berühmte Persönlichkeiten", "Spanische Inseln", "Export", "Welternährungstag", die Dauermarken "König Juan Carlos I.", Block 23 "100. Geburtstag Pablo Picasso", "Weihnachten" und "Luftpost" zu nennen.

Im Jahre 1982 gab es Block 24 "Postmuseum", "100. Todestag Jose Maria Iparraguirre", "Fußball-Weltmeisterschaft", "Berühmte Persönlichkeiten", "Hl. Jahr von Santiago de Compostela", die Dauermarke "König Juan Carlos I.", die Zusammendrucke "Operetten-Komponisten", "Europa", "Tag der Armee", "Fußball-Weltmeisterschaft" (auch als Block 25 und Block 26), "El Greco", "Organtransplantationen", "Int. Eisenbahnkongreß Malaga", "ESPAMER in Puerto Rico", "400. Todestag Hl. Theresia von Avila", "Besuch des Papstes", "Landschaften und Denkmäler", "Weihnachten" sowie "Pablo Gargallo".

Im Jahre 1983 wurden "Wappen von Spanien", "3 Jahre Autonomiestatut für Andalusien", "1 Jahr Autonomiestatut für Kantabrien", "Staatsischerheitskorps", die Zusammendrucke "Operetten-Komponisten", "Europa", "Berühmte Persönlichkeiten", "Weltkommunikationsjahr", "Autonomiestatut für La Rioja", "Rassehunde", "Autonomiestatut für Murcia", "Autonomiestatut für Asturien", "Kongreß für Statistik", der Zusammendruck "ESPANA '84", "Autonomiestatut für Valencia", "Bauwerke", "Weihnachten" sowie "100. Geburtstag Indalecio Prieto Tuero" emissiert.

Die wichtigsten Ausgaben des Jahres 1984 waren "Autonomiestatut für Estremadura", "1100 Jahre Burgos", "Karneval in Santa Cruz", "Volksfest Valencia", "Autonomiestatut für Aragonien", der Block 27 "ESPAGNA-Briefmarkenausstellung", "FIP-Kongreß", "Europa", "Tag der Armee", "Autonomiestatut für die Kanaren", "Autonomiestatut für Kastilien-La Mancha", "Berühmte Persönlichkeiten", "Autonomiestatut für die Balearen", die Zusammendrucke "Operetten-Komponisten", "Sommerolympiade Los Angeles", "Autonomiestatut für Navarra", "Radweltmeisterschaften Barcelona", "Autonomiestatut für Kastilien-Leon", "Winzerfest in Jerez", "200. Todestag Pater Junipere Serra", die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "Weihnachten" sowie "Autonomiestatut für Madrid".

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Stabilisierung der Demokratie (1979-1982)

Nachdem Premierminister Suárez noch Ende 1978 die Auflösung der Cortes veranlasst hatte, kündigte er zum 1. März 1979 Neuwahlen an, damit nach der verfassungsgebenden Versammlung nun eine verfassungemäß gewählte Regierung das Land Regierung und die Demokratisierung weiter voranbringen konnte.

es_block103-6.jpgDas am 1. März 1979 gewählte Parlament war ähnlich zusammengesetzt wie das des Jahres 1977. Die Wahlbeteiligung lag dieses Mal bei 68 Prozent und die UCD war wieder Wahlsieger. Die Sozialistische Arbeiterpartei PSOE unter Felipe González und Alfonso Guerra konnte zulegen, weil sich Enrique Tierno Galván mit seiner Sozialistischen Volkspartei dem PSOE im Jahr zuvor angeschlossen hatte. Weder die Kommunisten unter Santiago Carrillo noch die Alianza Popular unter Fraqa Iribarne konnte Zugewinne verzeichnen.

Bei den ersten Munizipalwahlen seit dem Ende der Franco-Diktatur gewann die UCD zwei Drittel aller Sitze in den Kommunalparlamenten. Allerdings stellten die Sozialisten, die teilweise mit den Kommunisten zusammenarbeiteten, in vielen großen Städten den Bürgermeister. In Madrid wurde Enrique Tierno Galván Stadtoberhaupt. In den Provinzhauptstädten gab es ein Patgt zwischen UCD und PSOE, so daß sich eine Tendenz zu einem Zweiparteiensystem (unter Beibehaltung der Regionalparteien) herauskristallisierte.

Bei der Eröffnung des neuen Parlaments verweigerte der alte und neue Ministerpräsident Suárez eine Aussprache über seine Regierungserklärung, was zeigte, daß der Konsens zwischen Regierung und Opposition aufgebraucht war.

es_3678ff-kb-1.jpgIn den Jahren 1979 und 1980 kam es zu Veränderungen in der spanischen Parteienlandschaft, denn von den vielen Parteien war bis zur zweiten Cortes-Wahl nach dem Ende der Franco-Ära nur eine Handvoll übrig. Der UCD war es bei zwei Wahlen gelungen, die liberal-konservative Wählerschaft zu überzeugen, allerdings gab die Partei selber kein geschlossenes bild ab. Dies zeigte sich beispielsweise beim ersten Parteikongreß am 19. Oktober 1978, als man sich nur über den Partei- und Ministerpräsidenten einigen konnte. Die Vorstellungen der alten Barone aus dem liberalen, christdemokratischen und liberal-konservativen Lager wichen stark voneinander ab. Am rechten Rand versuchte Fraga Iribarne, eine Gruppierung konservativ-nationalistisch Gesinnter zu schaffen, um der Gefahr eines Zweiparteiensystems aus UCD und PSOE zu hintertreiben. Eine starke rechte Mehrheit war allerdings in Spanien nicht vorhanden und die Mitte tendierte immer mehr zu einer linken Mitte.

Um diese für sich zu aktivieren, plädierte Felipe González auf dem 28. Kongreß seiner PSOE im Mai 1979 dafür, den Marxismus aus dem Parteiprogramm gänzlich zu streichen und auf revolutionäre Parolen zu verzichten. Da sich die Parteifraktion dem entgegen stellte, trat González zurück. Kurz danach erheilt er Ende September 1979 auf einem außerordentlichen Parteitag aber eine überwältigende Mehrheit für seinen Vorschlag. Auch bei den Kommunisten gab es Veränderungen, da die PCE bei den Wahlen hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Der sog. Eurokommunismus des Italieners Enrico Berlinguer und des Franzosen Georges Marchais begeisterte immer mehr Mitglieder der PCE. Zunächst konnte Santiago Carrillo durch eine Absage an den Leninismus noch eine parteiinterne Krise abwenden, aber der Unmut unter den Parteimitgliedern wegen antidemokratischer Praktiken hielt an. So formierte sich unter dem Wirtschaftsprofessor Ramón Tamames und dem Verfassungsvater und Juristen Jordi Soloé Tura eine Gruppe, die eine Erneuerung anstrebte.

In den Regionen stand der bürgerlichen Baskisch-Nationalistischen Partei PNV die radikalere, linksorientierte Herri Batasuna gegenüber, die den bewaffneten Kampf der ETA unterstützte. Dem PSOE und den Konservativen gelang dennoch ein Zugewinn unter den baskischen Wählern, was seine Ursache darin hatte, daß zahlreiche Spanier in die baskische Industrieregion zogen. Deshalb wurde die PNV bei den Wahlen 1980 zwar stärkste, aber nicht alles beherrschende Kraft. Anfang 1981 spitze sich die Lage in den baskischen Provinzen dramatisch zu, als der König bei einem Besuch einer Versammlung von Volksvertretern in Guernica beschimpft wurde. Kurz danach kam ein ETA-Gefangener durch Folterungen bei Verhören ums Leben. Zahlreiche Bürgerliche solidarisierten sich mit dem bewaffneten Kampf der ETA.

In Katalonien blieb es dagegen friedlicher. Zunächst dominierten noch die Linksparteien, aber bei den Wahlen von 1980 gelang der bürgerlich-katalanischen Convergencia i Unió unter Jordi Pujol der Wahlsieg. Bis 1999 wurde er fünf Mal zum Präsidenten der Generalität gewählt und selbst zahlreiche Korruptionsskandale konnten seine Popularität nicht schmälern. Auch in Galizien und Andalusien wurden zwischen 1980 und 1982 Regionalregierungen gewählt.

Wegen der zunehmenden Regionalisierung Spaniens kam es in der Regierungspartei UCD zu Spannungen, da der rechte Flügel die Einheit des Staates gefährdet sah. Suárez gelang es nicht mehr, die verschiedenen Kräfte aus Christdemokraten, Sozialdemokraten, Liberalen und Konservativen zu vereinen und deshalb erklärte er am 29. Januar 1981 seinen Rücktritt. Der Versuch, mit einer liberalen Partei (CDS) erneut politisch Fuß zu fassen, scheiterte endgültig 1996.

es_3678ff-kb-2.jpgNachfolger wurde Leopoldo Calvo Sotelo, der bisher Präsident der UCD war. Er bekam im ersten Wahlgang allerdings nicht die Mehrheit der Stimmen in der Cortes, so dass für den 23. Februar 1981 ein zweiter Wahlgang angesetzt wurde. Angesichts des drohenden Zerfalls der UCD, zahlreicher Arbeitskämpfe und ETA-Attentate kam es zu einem Putschversuch. Am 23. Februar 1981 drang der Oberstleutnant der Guardia Civil, Antonio Tejero, um 18.30 Uhr mit 200 Bewaffneten in die Cortes ein, als gerade der zweite Wahlgang zur Wahl des Ministerpräsidenten abgehalten werden sollte. Als er mit einer Pistole in die Luft feuerte, gingen die Abgeordneten in Deckung mit Ausnahme von Gutiérrez Mellaldo, Santiago Carrillo und Adolfo Suárez. Tejero hielt die Abgeordneten über 24 Stunden als Geiseln. Obwohl alle hohen militärischen Kommandeure eingeweiht worden waren, kam es nur in Valencia unter dem dortigen Generalkapitän Jaime Milans del Bosch zu einer Erhebung. Auch Alfonso Armada Comín, der Stellvertretende Kommandeur des Estado Mayor setzte sich für den Putsch und die Bildung einer Regierung der nationalen Rettung unter seiner Leitung und mit Unterstützung durch den König ein. Die División Acorazada in Brunete bei Madrid verhielt sich unentschlossen. In zahlreichen Telefonaten mit Militärs und Politikern setzte sich König Juan Carlos für die Demokratie ein. Am 24. Februar sprach er morgens gegen ein Uhr zu den Spaniern und verurteilte den versuchten Staatsstreich. Da er sich gegen die Erhebung wandte, scheiterte der Putschversuch. Dies zeigte nicht nur die Gespaltenheit des Militärs, sondern war auch der endgültige Durchbruch für ein demokratisches Spanien.

Im Mai 1982 erfolgte der Beitritt Spaniens zum Nordatlantikpakt (NATO), was auch ein Signal an das eigene Militär war, sich an die demokratischen Standards und Spielregeln anzupassen. Nach dem Putschversuch ging es mit den Reformplänen zunächst langsamer voran, aber der weitere Demokratisierungsprozeß war nicht mehr aufzuhalten, was auch für die weitere Regionalisierung galt. Bei den andalusischen Regionalwahlen im Mai 1982 baute Andalusien seine regionale Eigenständigkeit aus, was zu Lasten der UCD ging, denn die Niederlage der bisherigen Regierungspartei führte im Oktober 1982 zu vorgezogenen Neuwahlen.

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Ausgaben 1985-1989

es_2663.jpgIm Jahre 1985 erschienen "15 Jahre Andenpakt", "EUROPALIA", "500 Jahre Universität Valladolid", "Olymphilex Lausanne", "ESPAMER", "Sevilla-Festival", "Weltjugendjahr", "Maurisches und christliches Festival Alcoy", "Europa", der Zusammendruck "200 Jahre spanische Landeswappen", "Tag der Umwelt", "Corpus-Christi-Fest Toledo", die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "Kanurennen auf dem Sella", "Sportgymnastik-Weltmeisterschaft", der Block 28 "EXFILNA", "Weihnachten", "Vögel" sowie "200. Todestag M. de Munive".

Im Jahre 1986 wurden "Beitritt zu EG", die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "Merinozucht-Weltkongreß", "Karneval in Cadiz", "Europa", "Basketball-Weltmeisterschaft", "Berühmte Persönlichkeiten", "Schwimm-Weltmeisterschaft", "Pelota-Weltmeisterschaft", "500 Jahre Entdeckung Amerikas", "200. Todestag Gaspar de Portia", "Weihnachten" sowie "Spanisch-islamisches Kulturerbe" emissiert.

Im Jahre 1987 gab es "25 Jahre OECD", "EXPO '92 Sevilla", "500. Geburtstag Francisco de Vitoria", "450 Jahre Marine-Infanterie", "100 Jahre Universität Deusto", "Für das Überleben der Kinder", den Zusammendruck "175 Jahre Verfassung von Cadiz", den Zusammendruck "Keramiken", "Karfreitagsprozessionen", "Fremdenverkehr", "Europa", "100. Geburtstag Ramon Carande", "Postleitzahleneinführung", "Olympia-Nominierung von Barcelona", Block 30 "ESPAMER", Block 31 "EX FILNA", "Weihnachten", "100. Geburtstag Victorio Macho" sowie "EXPO '92 Sevilla".

Im Jahre 1988 wurden der Zusammendruck "50. Geburtstag des Königspaares", "Winterolympiade Calgary", "Volksfeste", der Zusammendruck "Gläser", "100 Jahre Gewerkschaftsverband", "Europa", "100. Geburtstag Jean Monnet", "100 Jahre Weltausstellung Barcelona", "Int. Musik- und Tanzfestival Granada", "EXPO Brisbane", "Marienprozession Malaga", der Block 32 "EXFILNA Pamplona", "Tourismus", "Rollhockey-Weltmeisterschaft", "Weltkongreß der spanischen Industrie", "Sommerolympiade Seoul", "25 Jahre Philatelieverband", "Olympiade Barcelona 1992", "750 Jahre Eroberung Valencias durch Jaime I.", "100 Jahre Bürgerliches Gesetzbuch", "500 Jahre Entdeckung Amerikas", "Weihnachten", "10 Jahre Verfassung", der Block 33 "Carlos III." sowie "400. Todestag Luis de Sarria" emissiert.

Die wichtigsten Ausgaben des Jahres 1989 waren "Kinderzeichnungen", "Maira de Maeztu", "100 Jahre Postverwaltung", "Casa del Cordon in Burgos", die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "Europa", "Spanischer EG-Ministerratsvorsitz", "EXFILNA Toledo", "Kunsthandwerk - Spitzen", "Leichtathletik-Weltcup", "100. Geburtstag Charlie Chaplin", "100 Jahre Briefmarken mit König Alfons XIII.", "500 Jahre Entdeckung Amerikas", "Präkolumbische Völker" sowie "Kulturerbe" und Block 35 "Vaterländisches Erbe".

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Sozialistische Ära unter Felipe González (1982-1996)

Zu den Wahlen im Oktober 1982 trat die Sozialistische Arbeiterpartei PSOE unter Felipe González mit dem Slogan "für den Wandel" an und erreichte am 28. Oktober einen triumphalen Sieg. Wegen des Mehrheitswahlrechts erreichte sie die absolute Mehrheit der Parlamentssitze, was ihr auch 1986 nochmals gelang. 1989 sollte dieses Ziel knapp verfehlt werden und 1993 war die Unterstützung der katalanischen Nationalisten nötig, die im Herbst 1995 aufgekündigt wurde. Mit dem Amtsantritt von González im Dezember 1982 begann die bisher längste Regierungszeit einer spanischen Partei. Die liberalen und rechten Parteien CDS und Alianza Popular konnten sich in den nächsten Jahren ebenso wenig von der Wahlniederlage erholen wie die Kommunistische Partei PCE.

es_3678ff-kb-3.jpgEs kamen neue, junge Politiker an die Macht, die nicht mehr dem traditionellen bild eines Arbeiterführers entsprachen. Wie in anderen westeuropäischen Ländern und auch bei den deutschen Sozialdemokraten verfügten sie meistens über eine akademische Ausbildung. So übten denn die SPD und Willy Brandt durchaus einen gewissen Einfluß auf die PSOE aus und der Sieg bedeutete auch keinen Wechsel hin zum Sozialismus. Viele PSOE-Wähler kamen zwar aus der Arbeiterschaft, aber der Partei war es gelungen, in der Mitte der Gesellschaft auch zahlreiche bürgerliche Schichten anzusprechen. Man trat an für eine Modernisierung Spaniens, wobei die Verbesserung der sozialen Leistungen wie der Renten und der Verbesserung von Bildungschancen eine wichtige rolle spielten. Zu wirtschaftspolitischen Experimenten, wie dies in Frankreich unter Staatspräsident Francois Mitterrand der Fall war, sollte es nicht kommen. Statt starken Einfluß auf die Wirtschaft zu nehmen, setzte man von Anfang an auf eine sozialdemokratisch-liberale Wirtschaftspolitik.

Die Regierungszeit des PSOE war in der Zeit von 1982 bis 1986 zunächst von einer Phase zahlreicher Reformen geprägt, wobei man versuchte, emanzipatorische Elemente in der spanischen Gesellschaft zu fördern. Ein großer Erfolg der ersten sozialistischen Regierung war auf jeden Fall der Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft. Die zweite Phase von 1987 bis 1992 war eine Phase des wirtschaftlichen Booms, der bis zum Herbst 1992 anhielt. Die dritte Phase (die Zeit der letzten Regierungsjahre) von 1993 bis 1996 war eher eine Phase der Stillstands.

Besonders in der ersten Phase (1982-1986) kümmerten sich die Sozialisten und besonders der gemäßigte Finanzminister Miguel Boyer um drängende wirtschaftliche Problome. Es kam zur Liquidation des größten spanischen ‚Wirtschaftsimperiums ‚RUMASA, das unter dem Andalusier José María Ruiz Mateos durch Spekulationsgeschäfte entstanden war. Auch die Besteuerung für Unternehmen und Kapital änderte sich. Auch die sog. Reconversión, die Anpassung der von Franco hoch subventionierten Stahlindustrie und anderer Staatsbetriebe na internationale Wettbewerbsbedingungen, wurde vorangetrieben. Von der internationalen Werftenkrise waren auch die spanischen Schiffsbauer in Vigo, Cádiz, El Ferrol und Bilbao betroffen. Die Regierung und Wirtschaftsminister Carlos Solchaga (1985-1993) bemühten sich zwar um eine soziapolitische Abfederung, ABER ES GAB DENNOCH KEINEN Zweifel an der Kürzung der staatlichen Zuschüsse. Die sozialistische Gewerkschaft UGT stand in der ersten Phase hinter der PSOE-Regierung, wodurch ein Teil der sozialpolitischen Spannungen abgefedert werden konnten. Der Aufwand des Staatshaushaltes für den sozialen Sektor war sowieso in dieser Phase sehr gering. Erst in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre stiegen die Ausgaben für Erziehung, Gesund, Arbeitsmarktförderung und soziale Absicherung stark an. Im Jahre 1996 lagen sie mit 46,5 Prozent noch immer unter dem EU-Durchschnitt von 50,6 Prozent. In der ersten Legislaturperiode konnte die Regierung noch keine Antwort auf die seit 1973 schwelende Wirtschaftskrise finden, Seit Ende der Franco-Diktatur war die Zahl der Arbeitslosen stetig gestiegen und erreichte im Dezember 1985 mit 21,67 Prozent ihren Höchststand.

es_3678ff-kb-4.jpgNach dem Beitritt zur EG 1985 begann mit der zweiten Amtszeit der Regierung González eine Phase des Wirtschaftsbooms, die bis Ende 1992 dauern sollte. Zweckdienlich waren hierbei nicht nur die EG-Gelder, die Spanien aus Brüssel erhielt, sondern auch das allgemein gute Investitionsklima, das den Wirtschaftsaufschwung anfeuerte. Die Industrie konnte an EU-Standards herangeführt werden. Es waren aber ausgerechnet die Sozialisten, die einige Schutzbestimmungen aus der Franco-Zeit für die Arbeitnehmer kappten, in deren Folge es zur Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse und des Arbeitsmarktes nach neoliberalen Ordnungsvorstellungen kam. Während sich die kommunistischen Arbeiterkommissionen (CCOO) verweigerten, unterzeichnete die UGT eine Vereinbarung mit dem spanischen Unternehmerverband "Confederación Espanola de Organizaciones Empresariales" (CEOE). Dennoch kam es 1988 angesichts eines kurzzeitigen Konjunkturabschwungs zum Generalstreik, der auf hohe Resonanz stieß und auch von der UGT mit unterstützt wurde.

Im Erziehungswesen musste Rücksicht auf die immer noch starke und einflußreiche katholische Kirche genommen werden. 1989 trat der Erziehungsminister José María Maravall nach sieben Jahren Amtszeit zurück, weil er sich mit seinen Plänen, den Einfluß der Kirche im privaten Schulwesen zu begrenzen, nicht durchsetzen konnte. Auch im Bezug auf Abtreibungen konnten sich die Sozialisten nicht gegen die Kirche durchsetzen. Erst in der Opposition versuchten die Sozialisten im Jahre 2000, eine Neuregelung bei Schwangerschaftsabbrüchen zu erreichen.

Die Reform der spanischen Streitkräfte zog sich ebenfalls hin. Im Jahre 1982 wurden die bisher zuständigen drei Ministerien unter einem Verteidigungsminister, dem Katalanen Narcis Serra, zusammengefaßt. Die Zahl der Offiziere und Mannschaften wurde nach und nach reduziert und mit Hilfe eines Gesetzes zum Personalwesen wurden seit 1989 auch Frauen für den Dienst in der Armee zugelassen. Die alten Generalkapitanate in den Provinzen wurden abgeschafft.

es_3678ff-kb-5.jpgWar der PSOE schon seit 1982 die führende Partei in Spanien, so gewann sie die Wahlen des Jahres 1986 mit absoluter Mehrheit, obwohl sie absolut schon an Wählerstimmen verlor, was aber daran lag, dass die Rechte unter Führung von Fraga Iribarne ebenfalls Einbußen hatte. Liberale und Konservative waren nach dem Zusammenbruch der UCD und dem gescheiterten Versuch von Adolfo Suárez, mit dem Centro Democrátivo y Social (CDS) eine neue liberale Partei aufzubauen, politisch heimatlos. Einziger ernst zu zu nehmender Gegner war Iribarne, der aber nicht über 25-30 Prozent hinaus kam, zumal er als ehemaliger Minister unter Franco und viele seiner Anhänger immer noch als Francisten galten. Ab 1989 führte dann José María Aznar die Konservativen in den Wahlkampf der neu gegründeten Partido Popular (PP). 1990 wurde Aznar Parteichef und Iribarne Regierungschef der galizischen Regionalregierung.

Auf die Kommunisten hatte sich die Niederlage von 1982 ebenfalls verheerend ausgewirkt. Santiago Carrillo konnte sich mit seinem eurokommunistischen Kurs bei den Wählern nicht durchsetzen, denn die Zahl der Sitze verringerte sich nach 1982 auf vier, nachdem man 1979 noch 23 Mandate hatte. Bedingt durch den sozio-ökonomischen Wandel Spaniens wandten sich immer mehr ehemals kommunistische Wähler von der Partei ab. 1986 gab es noch eine Art "Regenbogenkoalition der Vereinigten Linken" (Izquierda Unida), der sich erstmals auch die Grünen anschlossen. Diese sehr heterogene Koalition kam 1986 auf sieben Sitze. Nur im Bündnis mit der Vereinigten Linken (IU) konnte der PCE einen Achtungserfolg erzielen, als man mit einer gemeinsamen Liste 1996 auf 10,6 Prozent kam.

es_3678ff-kb-6.jpgIn den Regionalparlamenten bildete sich eine ausgeprägte Parlaments- und Politikkultur. Der Anteil nationalistisch eingestellter Wähler stieg von 1977 bis 1991 auf das Doppelte, wobei es im Baskenland eine Steigerung von 34,5 auf 67,2 und in Katalonien von 20 auf 54,5 Prozent gab. ‚Das Streben nach Unabhängigkeit war im Baskenland mit 32 Prozent allerdings deutlich ausgeprägter als in Katalonien mit nur 15 Prozent. In den 1980er Jahren entstanden in beiden Regionen starke bürgerliche, nationalistisch geprägte Parteien. Unter Jordi Pujol gelang es der katalanischen Gruppierung Convergencia i Unió (CiU) zeitweise sogar, die absolute Mehrheit zu erlangen, während es bei der Baskisch-Nationalistischen Partei (PNV) meist nur zu einer einfachen Mehrheit reichte. Als starke Bastionen des PSOE erwiesen sich bei der Wahl der Regionalparlamente im Jahre 1987 Andalusien, Extremadura und Kastilien- La Mancha, wohingegen die Rechten in Kantabrien und Galizien führend waren. Im Sinne des Föderalismus verpaßten die Wähler der PSOE-Regierung in Madrid mit der Übertragung der Autonomieregierungen an den PP in Kastilien-León, valencia, Murcia und Aragón einen Denkzettel.

Bei den Wahlen 1989 konnten die Sozialisten nicht mehr so stark wie bisher von ihren Reformerfolgen profitieren, obwohl die Arbeitslosigkeit mit 16 Prozent leicht zurückgegangen war. Schuld waren auch Spannungen zwischen den sich bildenden Lagern der Pragmatiker unter González und den eher auf einen Sozialismus ausgerichteten Parteimitgliedern unter Führung des Vizepräsidenten Alfonso Guerra. Schließlich kam es zum Bruch wegen einer Korruptionsaffäre und den Bruder von Guerra, so daß dieser im Februar 1991 vom Amt des Vizepräsidenten zurücktrat.

Auch das Ansehen der spanischen Politiker, das Anfang der 1980er noch sehr hoch war, schwand immer mehr. Im Parlament gab es auf ‚Grund der absoluten PSOE-Mehrheit wenig Raum für die Opposition und eine strenge Fraktionsdisziplin sorgte dafür, innerparteiliche Diskussionen oder gar Widerstand erst gar nicht aufkommen zu lassen. Das Ansehen der Regierung litt zusätzlich wegen einer Fülle von Korruptionsfällen, die über das übliche Maß an Bestechung hinausgingen. Es gab nicht nur die Veruntreuung öffentlicher Gelder und auch einige Abhörskandale, von denen selbst der König betroffen war.

es_3678ff-kb-7.jpgSchon im Wahlkampf des Jahres 1993, der noch ganz auf den Ministerpräsidenten ausgerichtet war, spielte das Thema Korruption eine große Rolle, da die UGT und die Arbeiterschaft sich abweisend verhielten. Felipe González konnte nur deshalb noch einmal Ministerpräsident werden, weil er in einem erstmals in Spanien durchgeführten Fernsehduell gegen José María Aznar seine Erfahrung einsetzen konnte. Die absolute Mehrheit war für den PSOE aber verloren und González schloß ein Bündnis mit den katalonischen bürgerlichen Nationalisten. Der große Gewinner der Wahl war die liberal-konservative Convergencia i Unió unter Jordi Pujol.

In Sachen ETA-Terrorismus gelangen den Sozialisten keine Erfolge mehr, obwohl sich einzelne ETA-Aktivisten aus dem bewaffneten Kampf zurückzogen. Gab es zur Zeit Francos 54 Opfer, so waren es zur Zeit der UCD schon 337 und in den vierzehn Jahren der PSOE-Herrschaft 377. 151 ETA-Aktivisten kamen bis 1996 um. Mitten im Wahlkampf des Jahres 1996 drang ein ETA-Aktivist auf dem Campus der Madrider Universidad Complutense in das Büro des Juraprofessors und Rechtshistorikers Francisco Tomás y Valiente ein und erschoß ihn. Zwischen 1986 und 1992 war der Professor Oberster Richter am Spanischen Verfassungsgericht gewesen. In Madrid protestierten 1,5 Mio. Menschen gegen den Terror der ETA.

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Ausgaben 1990-1994

es_2973.jpgIm Jahre 1990 erschienen "Schülermalwettbewerb 'Briefmarkengestaltung'", "Querfeldein-Radweltmeisterschaft", "EXPO '92 Sevilla", "Olympiade '92 Barcelona", der Zusammendruck "Schmiedeeisen", der Block 36 "EXFILNA Saragossa", der Block 37 "FILATEM Palencia", "Historiker-Kongreß", "Sommerolympiade 1992 Barcelona", "500 Jahre Entdeckung Amerikas", der Block 38 "Wandteppiche", "Europäisches Tourismusjahr", "Nationales Erbe" sowie die Dauermarken "König Juan Carlos I.".

Im Jahre 1991 wurden "EXPO '92 Sevilla", "Sommerolympiade 1992 Barcelona", der Block 39 "Granada '92", der Block 40 "Porzellan und Keramik", "Europa", "Madrid Kulturhauptstadt Europas", der Zusammendruck "Spanische Möbel", "Weltausstellung für Fischfang - Figo", "Sommerolympiade 1992 Barcelona", "500 Jahre Entdeckung Amerikas", "Weihnachten", Block 41 "EXFILNA" sowie "Wissenschaft und Technik" verausgabt.

Im Jahre 1992 gab es die Dauermarke "König Juan Carlos I.", "Sommerolympiade Barcelona", den Block 42 "500 Jahre Entdeckung Amerikas" den Block 43 "Expo '92 Sevilla", den Block 44 "Briefmarkenausstellung Granada", die Blockserie "500 Jahre Entdeckung Amerikas" (Block 45, Block 46, Block 47, Block 48, Block 49, Block 50), "Sommerolympiade Barcelona", "Sommerolympiade Barcelona", den Block 51 "EXFILNA Valladolid", "500 Jahre Entdeckung Amerikas", "Europäischer Binnemarkt", "Weihnachten", "Madrid - Kulturhauptstadt Europas" sowie den Block 52 "Kulturerbe".

Im Jahre 1993 wurden "Umweltschutz", "Gesundheitswesen", "100. Geburtstag Andres Segovia", "Speisepilze", der Block 53 "EXFILNA Alcaniz", "Tag der Telekommunikation", "Compostela '93", der Block 54 "Compostela '93", der Zusammendruck "König Juan Carlos I.", "100 Jahre Eisenbahn Igualada-Martorell", "100 Jahre Staatsdruckerei und Münze", "Gefährdete Tiere" sowie "Europajahr der Senioren" emissiert.

Für das Jahr 1994 sind die Ausgaben "Spanischer Film", die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "Pilze", "Mineralien", "75 Jahre IAO", "90. Geburtstag Salvadore Dali", "Europa", "Literatur", der Block 55 "EXFILNA '94", "Segelschiffe von Don Juan de Borbon", "40 Jahre WEU" sowie der Kleinbogen "100 Jahre IOC" zu nennen.

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EG-Beitritt (1985) und Annäherung an Europa

es_3678ff-kb-8.jpgMit den inneren Reformen einher ging eine außenpolitische Öffnung des Landes Schon unter Calvo Sotelo war 1982 der Eintritt in die NATO erfolgt. Die Regierung González strebte aber auch die Integration Spaniens in die Europäische Gemeinschaft an. Eine Annäherung hatte es schon 1970 zur Franco-Zeit gegeben, als ein Handelsabkommen abgeschlossen werden konnte. Schon im Juli 1976 hatte Adolfo Suárez die Europäische Gemeinschaft um die Aufnahme Spaniens gebeten. Daß dies nicht gelang, lag einerseits an der damals noch stark undemokratischen Verfassung und auch an den wirtschaftlichen Verhältnissen. Besonders aber auch der französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing wehrte sich mit Rücksicht auf die französische Landwirtschaft gegen Beitrittsverhandlungen. Die spanischen Agrarexporte und der Fischereisektor waren die größten Hindernisse für einen Beitritt. 1970 waren immer noch 29,5 Prozent aller Erwerbstätigen in Spanien im Agrarsektor tätig, wohingegen der Durchschnitt in der EG bei 11 Prozent lag. Mit Hilfe des neuen französischen Staatspräsidenten Francois Mitterand und des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl, der den EG-Beitritt und die NATO-Mitgliedschaft als Einheit sah, beschleunigten sich die Verhandlungen ab 1984. Als Spanien 1985 in die Gemeinschaft aufgenommen wurde, war dies auch ein psychologischer Erfolg für die Demokratie, da die jahrzehntelange Isolation überwanden werden konnte. Eine Angleichung an die europäischen Standards war dennoch eine schwierige Aufgabe.

Die PSOE zahlte einen hohen Preis für den EG-Beitritt. 1981/82 hatten die Sozialisten sich noch gegen einen beitritt zur NATO gesträubt und nun forderten einige PSOE-Mitglieder von der Parteiführung die Beachtung des alten Kurses, aber González und die Parteiführung warben offen bei den Spaniern für ein Ja zur NATO, da sie nun Regierungsverantwortung trugen. Mit 52,5 zu 39,8 Prozent stimmten die Wähler dem Beitritt zu, so daß die Regierung zumindest ihr Gesicht wahren konnte.

es_3678ff-kb-9.jpgNeben der Annäherung an die Europäische Gemeinschaft und den NATO-Beitritt nutzte die sozialistische Regierung die Verbesserung der außenpolitischen Beziehungen zu Frankreich unter Francois Mitterrand auch, um das Problem des ETA-Terrorismus anzugehen. Der Wandel in Spanien hatte nämlich keinerlei Einfluß auf die aggressive Einstellung des militärischen Flügels der ETA. Es kam immer noch zu Anschlägen auf Personen oder durch Autobomben, wovon auch Unbeteiligte betroffen waren. Viele ETA-Aktivisten nutzen das benachbarte französische Baskenland als Rückzugsgebiet und ließen sich dort seit der ‚Franco-Zeit als Widerstandskämpfer feiern. Ab Herbst 1982 arbeitete Spanien enger mit Frankreich zusammen und es konnten in den folgenden Jahren große Erfolge im Kampf gegen die ETA erzielt werden. Die spanische Antiterroreinheit GAL wurde aus staatlichen Mitteln bezahlt und ging nicht immer nach rechtsstaatlichen Prinzipien vor, da es auch Entführungen gab. Für diese Exzesse machte man 1987 den Innenminister Barrionuevo verantwortlich.

Mit der Weltausstellung in Sevilla, der Ausrichtung der Sommer-Olympiade in Barcelona und den Kolumbusfeierlichkeiten im Jahre 1992 präsentierte sich das neue Spanien der Weltöffentlichkeit.

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Ausgaben 1995-1999

es_3254.jpgIm Jahre 1995 erschienen der Zusammendruck "König Juan Carlos I.", "Spanischer Film", der Block 56 "FILATEM Granada", "Pilze", "Schnellzug Talgo", "Europäisches Naturschutzjahr", "Alte Schiffe", "Europa", "Jubiläen", der Kleinbogen "Spanische Olympia-Silbermedaillengewinner", "Vorsitz im EU-Ministerrat", "Weltfrauenkonferenz Peking", Block 59 "Kartographenkonferenz", "500 Jahre Universität Santiago de Compostella", der Block 60 "EXFILNA Malaga", "Naturschutz", "Archäologie", der Block 61 "Spanische Malerei", "Weihnachten" sowie "20 Jahre Regentschaft König Juan Carlos I.".

Im Jahre 1996 wurden "100 Jahre Film", "Mineralien", "Tag der Marke", "400 Jahre Anwaltskammer Madrid", der Kleinbogen "Spanische Olympia-Bronze-Medaillengewinner", der Block 64 "ESPAMER Sevilla", der Block 65 "ESPAMER", "Europa", "50 Jahre Postphilateliedienst", "Architektenkongreß Barcelona", "Altertumskunde", der Block 66 "EXFILNA", "AMERICA UPAER", "Weihnachten" sowie der Block 67 "Autonome Regionen" verausgabt.

Im Jahre 1997 gab die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "Juvenia '97", "Spanischer Film", "Weltwassertag", "100. Geburtstag J. T. I. Raspall", "Europa", "Tag der galicischen Literatur", "Comicfiguren", "Bedeutende Persönlichkeiten", den Block 70 "1400 Jahre Diözese El Burgo de Osma", "Basketball-Europameisterschaft", "Gegen den ETA-Teror", "Spanische Kunst", "Int. Verband der Transportmuseen", den Block 71 "EXFILNA", "Amerikanische UPAEP", "Teatro Real Madrid", "500 Jahre San Cristobal de la Laguna" sowie "Kulturerbe der Sephardischen Juden".

Im Jahre 1998 wurden "Hl. Jakobinisches Jahr", die Dauermarken "König Juan Carlos I.", "Pedro Pablo Abarca", "Alte Schiffe", "Europa", "100 Jahre Ärztekammer", "400. Todestag König Philipp II.", "100. Geburtstag Federico Garcia Lorca", "100 Jahre Unabhängigkeitserklärung der Philippinen", "EXPO '98 Lissabon", der Block 72 "EXFILNA", "150 Jahre Eisenbahn", der Block 73 "Kathedrale Saragossa", "Weihnachten", "200 Jahre Neumexiko", "Kulturerbe der sephardischen Juden", "50 Jahre Menschenrechte" sowie der Kleinbogen "EXPANA 2000" emissiert.

Für das Jahr 1999 sind die Ausgaben "100 Jahre FC Barcelona", "JUVENIA '98", "175 Jahre Polizei", der Block 74 "EXFILNA", "50 Jahre Funkamateurverband", "Leichtathletik-Weltmeisterschaft", "75 Jahre Metro Barcelona", "Ausstellung 'Die Zeitalter der Menschen' - Palencia", der Kleinbogen "Euro-Währungsgebiet", "110 Jahre Real Club von Huelva", "Comicfiguren", der Block 75 "FILATEM-UNIVERSIADA", "Parador von Cangas de Onis", "El Cid", "400. Geburtstag Velazquez", "125 Jahre Weltpostverein", der Kleinbogen "Schülerpost" sowie der Kleinbogen "ESPANA 2000" zu nennen.

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Die erste Regierung Aznar (1996-2000)

Aus den Wahlen am 6. März 1996 ging der konservative Partido Popular (PP) unter José María Aznar mit 38,8 Prozent als Wahlsieger hervor und errang 156 von 350 Sitzen. Die auf den Zentralstaat orientierten Konservativen benötigten somit die Unterstützung regionalistischer Parteien. Hatte die katalanisch-bürgerliche CiU in der letzten Legislaturperiode noch die Sozialisten unterstützt, gingen sie nun ein Bündnis mit den Konservativen ein. Der Führer der CiU, Pujol, wurde 1999 zum fünften und letzten Mal katalonischer Regionalpräsident.

es_3678ff-kb-10.jpgAls die Konservativen im Jahre 1996 an die Macht kamen, erfüllte Spanien noch keine der fünf sog. Maastrichter Konvergenzkriterien für den Beitritt zur Europäischen Währungsgemeinschaft (Staatsverschuldung, Haushaltsdefizit, Inflationsrate, langfristige Zinsentwicklung und Mitgliedschaft im Europäischen Währungssystem). Man diskutierte ein "Europa der zwei ‚Geschwindigkeiten" und Spanien wäre demnach zunächst ausgeschlossen geblieben. Zumal machte der weltweite Trend der Globalisierung der Märkte auch vor Spanien nicht Halt. Durch konsequente Privatisierung bzw. Teilverkäufe staatlicher Monopol- und Großbetriebe, wie z. B. dem Mineralölmonopol Repsol, der Telefongesellschaft Telefónica oder des Stromkonzerns Endesa, gelang es allerdings, das Staatsdefizit zu reduzieren. Es gelang der Regierung Aznar - bis auf das Kriterium der Staatsverschuldung, die sich auf maximal 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes belaufen durfte - bis 1999 64,5 Prozent der Kriterien zu erfüllen.

Das äußerst nachhaltige Wirtschaftswachstum der Jahre 1996 bis 2002 von 3,5 Prozent pro Jahr lag deutlich über dem EU-Durchschnitt. Die Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft ging auf nur noch 11 Prozent und der Industrie auf 33,5 Prozent zurück, so daß 1991 gut 50 Prozent der Spanier im Dienstleistungssektor beschäftigt waren. Allerdings stellte die immer noch hohe Arbeitslosigkeit ein Problem dar. Wie in anderen EU-Ländern konnte dieses Problem nicht zufrieden stellend gelöst werden, obwohl die Arbeitslosenquote bis 2000 auf ca. 10-12 Prozent zurückging. Viele Beschäftigungsverhältnisse waren allerdings zeitlich kurz befristet und im Niedriglohnsektor angesiedelt. Die trotzdem insgesamt positive Wirtschaftslage bescherte den Konservativen deshalb bei den Wahlen im März 2000 eine absolute Mehrheit.

es_3678ff-kb-11.jpgUnabsehbar war trotz der Alleinherrschaft der Konservativen bis 2004, dass das Land immer noch eine schwere Bürde an der Franco-Diktatur trug. Die Zeit des Bürgerkrieges wurde zur Zeit der Sozialisten weitestgehend tot geschwiegen. Aufsehen erregte deshalb Papst Paul Johannes II., als er im März 2001 233 Bürgerkriegsopfer (meist Nonnen, Mönche und Priester) selig sprach. Auch der ETA-Terrorismus ist ein Vermächtnis der Franco-Ära. Beeinflußt von den weltpolitischen Veränderungen des Jahres 1989, als es zum Friedensprozeß von Oslo um eine Aussöhnung von Israelis und Palästinensern ging, hoffte man auch in Spanien auf ein Ende des bewaffneten Kampfes der ETA. Im September 1998 verkündete die ETA vor den Wahlen zum baskischen Regionalparlament einen Waffenstillstand, der aber schon fünfzehn Monate später am 3. Dezember 1999 widerrufen wurde. Seit ihrer Gründung 1959 verübte die ETA bis zum Sommer 2002 über 3.000 Attentate, denen 836 Personen zum Opfer fielen, wovon 40 Prozent unbeteiligte Personen waren.

Zusammen mit Italien (1993: 9,9 Prozent) hatte Spanien mit 9,8 Prozent Ende des 20. Jahrhunderts die niedrigste Geburtenrate in Europa. Auch der spanischen Gesellschaft drohte deshalb eine Überalterung mit allen negativen Folgen für die Sozialversicherung.

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Ausgaben 2000-2001

es_3608.jpgIm Jahre 2000 erschienen "150 Jahre spanische Briefmarken", "Universitäten", "100 Jahre Sportclub RCD Barcelona", "Europa", der Block 77ff. "150 Jahre spanische Briefmarken" (aus Prestige-Mappen), der Block 85 "500 Jahre Landkartenerfassung Mordamerikas durch Juan de la Cosa", "25. Todestag E. de Balaguer", "Kampf gegen Aids" sowie die Dauermarke "König Juan Carlos I.".

Für das Jahr 2001 sind die Ausgaben "Verband der Handelsvertreter", "Feuerwehr", "150 Jahre Infanterieschule von Toledo", "Int. Kampagne gegen Gewalt in der Familie", "Tag der Briefmarke", "Nat. Briefmarkenausstellung JUVENIA '91", "Persönlichkeiten", "Int. Tag des Buches", der Block "75 Jahre Span. Fluggesellschaft", die Dauermarke "König Juan Carlos I.", "Europa", "Architektur", die Dauermarke "König Juan Carlos I.", weitere Dauermarken "König Juan Carlos I.", "25 Jahre Fußballturnier Copa de S. M. El Rey", "400. Geburtstag Baltasar Tracian y Morales", "Ausstellung 'Zeitalter der Menschheit'", "100 Jahre Einweihung der Basilika von Covadonga", "Umwandlung der Post in die Staatliche Post", der Block 98 "EXFILNA", "1000. Geburtstag Hl. Dominikus von Silos", "Jahr des Dialoges", "Kultur- und Naturerbe", der Block 101 "Stierkampf", der Block 103 "150 Jahre Ministerium Öffentlicher Dienst", "125. Geburtstag Manuel de Falla", "Comics", der Kleinbogen "Kultur- und Naturerbe" sowie der Kleinbogen "25 Jahre Regentschaft König Juan Carlos I." zu nennen.

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Die erste Halbzeit der 2. Regierung Aznar (2000-2001)

Bei den Wahlen im März 2000 errang die konservative Partei von Aznar mit 44,5 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit, was 183 der 350 Abgeordnetensitze in der Cortes bedeutete. Angesichts der positiven wirtschaftlichen Entwicklung und der Bedeutung der PP innerhalb des christlich-demokratischen Blocks in der EU erhob die zweite Regierung Aznar nun den Anspruch, Spaniens Gewicht in der Europäischen Union zu stärken. Sahen sich die Sozialisten unter González schon insbesondere wegen der französischen und deutschen Hilfe mit Frankreich und Deutschland eng verbunden, steuerte Aznar einen eigenwilligeren Kurs in der Außenpolitik. Er wollte nicht "mehr Europa", sondern "mehr Spanien". So forderte er einen Sitz bei den G-7 und innerhalb der EU brachte Spanien zusammen mit Polen die Annahme eines ersten Verfassungsentwurfes zum Scheitern, da es im Dezember 2003 den vorgesehen Abstimmungsmodus und die Stimmverteilung der EU-Mitgliedsländer ablehnte. Es ging Aznar darum, mit anderen Mittelmeerländern eine Sperrminorität in Fragen der Landwirtschaftspolitik zu erreichen. Im Jahre 2004 wurde dann unter der neuen Regierung Zapatero ein Kompromiß bei der EU'-Verfassung gefunden.

es_3678ff-kb-12.jpgLange Zeit galten ökologische Probleme in Spanien als zweitrangig und ökologisch ausgerichtete Parteien hatten kaum Anhänger. Im November 2002 wurde das Land von der bisher größten Umweltkatastrophe heimgesucht, als bei schwerer See am 13. November der unter der Flagge der Bahamas fahrende Tanker Prestige leckschlug. Das mit ca. 80.000 t Schweröl beladene Schiff war nur wenige Seemeilen von der galicischen Küste entfernt. Anstatt das Schiff in einen Hafen zu schleppen, um es leer zu pumpen, wurde es auf hohe See geschleppt. Von dort wurde Erdöl an die nordspanische Küste getrieben und ein ca. 500 km langer Küstenstreifen in Mitleidenschaft gezogen. Aznar beschuldigte die galicischen Fischer der Panikmache und der Agitation.

Daß Aznar außenpolitisch ein größeres Gewicht anstrebte, lag auch an der entschiedenen Position der Regierung nach dem Terroranschlag des 11. September 2001 auf das World-Trade-Center. Zu den Ländern, in den der Anschlag vorbereitet worden war, zählten auch Deutschland und spanien. Deshalb gehörte die spanische Regierung zu den wenigen europäischen Regierungen, die sich im Laufe des Jahres 2002 der "Koalition der Willigen" anschloß.

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